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Moritz Oppermann·18. August 2024
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Moritz Oppermann·18. August 2024
In Zeiten von wilden Ausstiegsklauseln, Financial Fairplay und geldgeilen Beratern müssen Fußballklubs schon mal in die Trickkiste greifen, um sich über einige Umwege die Dienste eines Profifußballers zu sichern. Was nach dem „Done Deal“ zurückbleibt, sind oftmals viele Fragezeichen. Mit den größten Transfers aus der Trickkiste wollen wir zumindest ein paar Antworten liefern. Und ja, die Deals sind wirklich so zustande gekommen.
Ein Fußballer wechselt am 30. August 2023 für 25 Millionen Euro von einem zum anderen Profiklub. Eine Sachlage, die heutzutage, zumindest in den europäischen Top-Ligen, fast schon zur Tagesordnung gehört. Eine Mega-Schlagzeile ist das nicht mehr wert. Doch wie sieht das aus, wenn ein 19-Jähriger zu einem belgischen Klub wechselt, dessen gesamter Kaderwert ungefähr gleich hoch ist und der Spieler einen Tag später weiter verliehen wird?!
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Ernest Nuamah spielte in der Saison 2022/23 für den dänischen Erstligisten FC Nordsjælland stark auf. Als U20-Spieler erweckte er mit 25 Torbeteiligungen in 49 Spielen folgerichtig das Interesse einiger Topklubs aus Europa. Auch Olympique Lyon wollte den talentierten Rechtsaußen, der erst 2022 aus Ghana nach Europa kam, verpflichten und setzte sich durch. Am 31. Juli 2023 konnte Nuamah letztlich vorgestellt werden. Wie jetzt, war nicht gerade von einem Wechsel nach Belgien die Rede?
Auf dem Papier schloss sich Nuamah für genau einen Tag dem damaligen belgischen Erstligisten RWD Molenbeek an. In der Realität musste der siebenmalige Ligue-1-Meister da vielleicht einfach nur die französische Finanzbehörde (DNCG) umgehen. Aufgepasst, jetzt wird es wild: Übereinstimmenden Medienberichten nach überwies Lyon seinem belgischen Partnerklub kurz vor dem Kauf von Nuamah 25 Millionen Euro.
Molenbeek machte in der Folge den größten Transferdeal der Vereinsgeschichte klar. Kurzer Funfact: Der zweitteuerste Transfer des Vereins liegt bei vier Millionen Euro, der viertteuerste bei 450.000 Euro. Der Flügelflitzer kostete, wie gesagt, 25 Millionen Euro.
Einen Tag später folgte dann die ganz plötzliche Leihe zu Lyon und alle waren happy? Im Oktober berichtete L’Equipe, dass die FIFA dem Aufruf „(…) mehrerer französischer Fußballmanager“ folgte und gegen Olympique ermittle. Auch der Manager des französischen Transfermarkts, Ronan Caroff, äußerte sich zu Lyons Deal: „Das ist ein wirklich komplizierter Sommer für sie. Sie müssen diese seltsamen Deals abschließen, um die DNCG zu umgehen.“
Seltsam, fast schon trickreich, ließ dieser Deal wirklich anmuten. Letztlich kam Lyon damit übrigens durch. Denn sie wurden erstens nicht bestraft und konnten Ernest Nuamah in diesem Sommer für 28,5 Millionen Euro fest verpflichten. Also eine Win-Win-Situation für alle?! Nicht ganz, RWD Molenbeek ist inzwischen in die zweite belgische Liga abgestiegen.
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