90PLUS
·27. September 2024
In partnership with
Yahoo sports90PLUS
·27. September 2024
Miroslav Klose kommt mit dem 1. FC Nürnberg nicht in Fahrt. Schon wird diskutiert, ob er das ändern kann.
Falls Miroslav Klose unter Druck steht, so ließ er sich das zumindest nicht anmerken. Ruhig wie zu erwarten, aber auch weitgehend emotionslos gab er am Freitag seinen Bericht zur Lage des 1. FC Nürnberg ab. Dass es bereits die ersten Zweifel an seinem Wirken als Trainer gibt, ist dem Weltmeister von 2014 nicht entgangen, und so betonte er: Im Training „ist der Weg erkennbar, aber wir wissen auch, dass es von außen schwierig ist zu sehen“.
Der Weg führt den Club am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) zu Hannover 96. Unklar ist, wie es danach weitergeht, sollte sich bewahrheiten, was Klose voraussetzt. „Hannover“, sagte er, „ist klarer Favorit, wir sind klarer Außenseiter.“ Aus diesem Umstand schließt der Trainer zugleich: „Für uns ist das eine Riesenchance.“ Klar ist aber auch: Viele Chancen, den Weg klar erkennbar zu machen, bleiben ihm wohl nicht mehr.
Als im Sommer zunächst der ehemalige DFB-Teammanager Joti Chatzialexiou als neuer Sportvorstand seinen Dienst antrat, ergab dessen Bestandsaufnahme: Ein Personalwechsel tut not. Trainer Cristian Fiel durfte zu Hertha BSC gehen, völlig überraschend wurde Klose der Nachfolger. Gleich 15 Spieler kamen neu hinzu. Die Bilanz: sechs Spiele, zwei glückliche Siege, ein schmeichelhaftes Unentschieden, sieben Punkte.
Der Club sei „ratlos in die Trainerdiskussion“ gestolpert, urteilten nach dem 0:2 am vergangenen Samstag gegen, genau, Hertha BSC die Nürnberger Nachrichten. „Klose“, hieß es, „droht zu scheitern.“ Es herrsche die „quälende Ahnung, dass es in dieser Konstellation kaum besser werden wird“. Es sei in den bisher sieben Pflichtspielen inklusive des knappen Pokalsiegs in Saarbrücken keine Entwicklung zu sehen.
Tatsächlich wirkt der Club oft hilf- und ideenlos. Die Mannschaft scheint nicht zu verstehen, was Klose von ihr will. Was bei den Verantwortlichen Ratlosigkeit hervorruft. „Im Moment ähneln die Leistungen auch mit Blick auf die Daten noch zu sehr denen aus der Rückrunde der vergangenen Saison“, urteilte Chatzialexiou nach der Heimniederlage gegen Berlin.
Den zunehmend energischer geführten Debatten im sogenannten Umfeld, ob Klose ein guter Trainer ist oder nicht, will sich der Sportvorstand allerdings entziehen. „Ich führe jetzt keine Trainerdiskussion, dafür ist es zu früh“, sagte er. Er könne den Frust der Fans verstehen, aber „die bisherige Punktausbeute ist, gemessen an unseren Zielen, so weit in Ordnung“, behauptete er in Bild.
Fraglich aber, wie lange sich Chatzialexiou diese Meinung noch leisten kann. Sollte in Hannover und danach gegen Münster nicht die Trendwende gelingen, „könnte das Klose-Experiment schon als gescheitert gelten“, glauben die Nürnberger Nachrichten. (sid)
(Photo by Juergen Schwarz/Getty Images)
Live