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·3. September 2025

Die Torwart-Doktrin von Manchester City

Artikelbild:Die Torwart-Doktrin von Manchester City

Manchester City hat innerhalb von sechs Wochen 71 Millionen Euro für zwei Torhüter ausgegeben. Erst James Trafford für 36 Millionen, jetzt Gianluigi Donnarumma für 35. Das ist keine Panik, sondern Prinzip. Während andere Klubs ihre Transferstrategie nach Trikotverkäufen ausrichten, verfolgt City eine andere Logik: Die Position zwischen den Pfosten ist zu wichtig für Kompromisse.

Der Donnarumma-Transfer offenbart die Brutalität dieser Philosophie. Trafford hatte genau einen Monat Zeit, sich zu beweisen. Der 22-jährige Engländer scheiterte nicht spektakulär, er überzeugte nur nicht sofort. In Manchester reicht das für eine Degradierung. Stefan Ortega, der deutsche Ersatzkeeper, rutscht auf Position drei. Eine 36-Millionen-Investition wird nach vier Wochen zur Randnotiz.


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Diese Härte entspricht der Strategie von Manchester City, weiterhin auf Top-Torhüter zu setzen. Ederson ging für 14 Millionen Euro nach Istanbul, Donnarumma kam für 35 Millionen. Die Differenz von 21 Millionen Euro ist der Preis für ein Upgrade. City behandelt Torhüter wie Aktien: schnell kaufen, schnell verkaufen, Verluste akzeptieren, wenn sich bessere Optionen bieten.

Gewinner ist PSG

Der eigentliche Gewinner dieser Rochade ist paradoxerweise Paris Saint-Germain. Die Franzosen kassierten 35 Millionen für einen Spieler, den sie nicht mehr wollten. Donnarummas Ausbootung nach dem Champions-League-Triumph war ein Machtkampf, den der Italiener verlor. Trotz seiner Paraden im Finale gegen Inter Mailand musste er gehen. Lucas Chevalier aus Lille ist zehn Jahre jünger und kostet weniger Gehalt. PSG verkaufte einen ungeliebten Star zum Höchstpreis.

Donnarumma selbst inszeniert den Wechsel als Aufstieg. Die Phrasen über Guardiola und Weltklasse-Spieler sind Pflichtprogramm. Die Wahrheit ist nüchterner: Er floh aus Paris, wo er keine Zukunft mehr hatte. Manchester bot den einzigen Ausweg auf höchstem Niveau. Der Vertrag bis 2030 gibt ihm Sicherheit, aber keine Garantien. Wenn City in zwei Jahren einen besseren Keeper findet, wird auch Donnarumma ersetzbar.

Diese Transferpolitik mag verschwenderisch wirken. Aber sie folgt einer klaren Logik: Im modernen Spitzenfußball ist Stillstand Rückschritt. City akzeptiert Fehlinvestitionen als Preis für permanente Optimierung. Trafford war ein Experiment, das zu früh kam. Donnarumma ist die Korrektur. Und wenn er nicht funktioniert, wird Hugo Viana den nächsten Keeper kaufen. Das System ist gnadenlos effizient.

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