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·27. Juni 2025
Die Stars von Morgen: Diese 9 EM-Talente sollte man vor dem Durchbruch kennen

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·27. Juni 2025
Die Frauen-EM in der Schweiz wirft ihre Schatten voraus. Beim Turnier werden auch zahlreiche hochspannende junge Spielerinnen am Start sein, die man vielleicht noch nicht so genau kennt. 90min stellt euch neun dieser Talente vor.
Die Reihenfolge der gelisteten Spielerinnen ist zufällig gewählt und ist nicht als Ranking zu verstehen.
Die große Zukunftshoffnung bei EM-Gastgeber Schweiz: Sydney Schertenleib / Pedro Salado/GettyImages
Begonnen mit dem Gastgeber des Turniers, der Schweiz, gibt es gleich den ersten Hochkaräter dieser Auflistung. Sydney Schertenleib lief noch bis zum Sommer 2024 für den Grasshopper Club Zürich auf. Als Stammspielerin und Schweizer Nationalspielerin erregte das damals erst 17-jährige Ausnahmetalent die Aufmerksamkeit eines Barcelona-Scouts, der sie schließlich zum spanischen Meister lockte. Obwohl Schertenleib zunächst in der B-Mannschaft eingesetzt wurde, erarbeitete sie sich mit der Zeit erste Einsätze an der Seite von Starspielerinnen wie Aitana Bonmatí und Alexia Putellas. Bei ihrem fünften Einsatz für die erste Riege der Blaugrana folgte schließlich auch der erste Treffer, genauso wie Spielzeit in der Women's Champions League. Im Mittelfeld und Sturm einsetzbar, zählt Schertenleib die Variabilität und vor allem die ausgeprägten technischen Fähigkeiten zu ihren größten Stärken, die eine große Zukunft für die junge Schweizerin versprechen.
Cecilía Rán Rúnarsdóttir hütet das Tor der isländischen Nationalmannschaft. / Image Photo Agency/GettyImages
Eigentlich unter Vertrag beim FC Bayern München eröffnete der Isländerin Cecilía Rán Rúnarsdóttir eine Leihe zu Inter Mailand die Möglichkeit, Spielpraxis auf hohem internationalen Level zu sammeln. Auf insgesamt 23 Einsätze kommt die Torhüterin seit dem Sommer 2024 für den italienischen Hauptstadt-Klub. In dieser Zeit machte die 21-jährige Schlussfrau ordentlich Eindruck, wodurch sie sich die Auszeichnung als beste Torhüterin der Serie A Femminile 2024/25 verdiente. Die 1,88m große Rúnarsdóttir, die in der isländischen Hauptstadt Reykjavík zur Welt kam, arbeitete sich über Stationen in der isländischen, schwedischen sowie der englischen Liga beim FC Everton - wo sie allerdings ohne Einsätze blieb - immer weiter nach oben. Im Hinblick auf die neue Saison scheint die 21-Jährige weiterhin in Italien bleiben zu wollen.
Vicky López steht beim FC Barcelona unter Vertrag / Judit Cartiel/GettyImages
Die spanische Nationalmannschaft ist wohl das am qualitativ stärksten besetzte Team der gesamten EM. Neben gestandenen Spielerinnen erhalten regelmäßig auch viele jüngere Akteurinnen die Chance, sich im Kader festzuspielen wie etwa Salma Paralluelo oder Claudia Pina. Doch ein Name sollte Fans, die in den letzten Jahren häufiger die U-Mannschaften verfolgt haben, sehr bekannt vorkommen. Denn hier wirbelte Vicky López die Konkurrenz ordentlich auf und war mitverantwortlich für sämtliche Erfolge der spanischen Juniorinnen-Auswahlen.Mit nur 17Jahren feierte López 2024 ihr Debüt für die A-Nationalmannschaft im Rahmen der Nations League-Finals. Die EM in der Schweiz stellt folglich ihr erstes großes Turnier auf höchstem Level dar. Passend, dass die 17-Jährige einen Tag vor dem EM-Finale Geburtstag feiert. Mit Spanien als Turnierfavorit wird sie womöglich die Chance erhalten, sich selbst zu beschenken.
Aggie Beever-Jones stellt eine vielversprechende Alternative zu Teamkollegin Alessia Russo im Sturm dar / Shaun Botterill/GettyImages
Vom Fan zum Profi - kaum eine Spielerin kann sich in Sachen Vereinstreue mit Aggie Beever-Jones vom FC Chelsea messen. Die 21-jährige Stürmerin spielte seit der Jugend mit Beginn im Jahr 2012 für die Blues. Nach zwischenzeitlichen Leih-Stationen bei Bristol City und Everton setzte sich Beever-Jones schließlich in der letzten Saison unter der ehemaligen Chelsea-Trainerin Emma Hayes durch und erhielt fortan regelmäßig Einsatzzeiten als Einwechselspielerin von Sam Kerr. Mit der Verletzung der Australierin und dem Anstieg ihrer Leistungen reifte die vielversprechende Angreiferin zu einer torgefährlichen Option für den englischen Rekordmeister an. In der vergangenen Saison erzielte Beever-Jones in 22 Ligaspielen neun Tore. Tatsächlich stand die 21-Jährige zu ihren fußballerischen Anfängen in einer Jungsmannschaft zunächst im Tor, entschied sich dann jedoch um zu dem ihr vorbestimmten Weg als Torjägerin.
Kika Nazareth verpasste das diesjährige Champions League-Finale verletzungsbedingt / Diogo Cardoso/GettyImages
Eine Saison voller Höhen und Tiefen erlebte Portugals Kika Nazareth. Denn die 22-jährige Edeltechnikerin machte zu Saisonbeginn den großen Schritt mit ihrem Wechsel zum FC Barcelona, nachdem sie im Vorjahr als Torschützenkönigin der portugiesischen Primeira Divisão ausgezeichnet worden war. In Spanien benötigte die Portugiesin nur wenig Zeit, um sich einzuspielen und Einsatzzeiten zu erhalten. Alles lief perfekt, bis sich Nazareth im Halbfinal-Spiel der Copa del Rey gegen Real Madrid ernsthafter am Sprunggelenk verletzte. Dies kostete die Offensivspielerin nicht nur das Saisonfinale der Liga, sondern auch einen möglichen Einsatz im Champions-League-Finale. In der portugiesischen Nationalmannschaft liegt bereits in jungen Jahren viel Verantwortung auf dem Rücken von Nazareth. Die 21-Jährige steht nach Rückkehr von der Verletzung wieder im Kader, ihr Fitnesszustand ist allerdings noch unbekannt.
Wirbelt die rechte Spielseite auf: Belgiens Jill Janssens / Alex Bierens de Haan/GettyImages
Fans der Frauen-Bundesliga ist der Name Jill Janssens sicherlich schon ein Begriff. Die belgische Außenverteidigerin war in dieser Saison Stammkraft bei der TSG Hoffenheim. Bis vor zwei Jahren lief die 21-Jährige noch für ihren Jugendklub OH Leuven in der belgischen Super League auf und durchlief parallel sämtliche Nachwuchsmannschaften von Belgien. Ein Jahr brauchte Janssens im Anschluss, um in Deutschland Fuß zu fassen, doch heute ist sie kaum mehr wegzudenken. Gleiches gilt für die Red Flames. Auf der rechten Seite überzeugt Janssens mit ihrer Dynamik, ihrem Offensivdrang und ist auch für den ein oder anderen Assist oder Treffer gut.
Esmee Brugts ist sowohl auf den Außenbahnen als auch im zentralen Mittelfeld einsetzbar / Alex Bierens de Haan/GettyImages
Das nächste Ausnahmetalent, das in jungen Jahren den Weg zum FC Barcelona gefunden hat. Bei den Katalaninnen wechselt sich Esmee Brugts derzeit auf der Linksverteidigerinnen-Position meist mit Schwedens Fridolina Rolfö ab und kommt so auf ihre Minuten. Doch die 21-Jährige ist keinesfalls positionsgebunden, sondern vielmehr variabel einsetzbar. Nicht selten kam Brugts für die Oranje Leeuwinnen auch im zentralen Mittelfeld zum Zug. Dies trug sicherlich auch dazu bei, dass die Niederländerin 2023 von der UEFA unter den zehn vielversprechendsten Nachwuchsspielerinnen aufgeführt wurde. Die EM in der Schweiz markiert schon das dritte große Turnier, bei dem Burgts für die Niederlande auflaufen wird.
Talent Cora Zicai wechselt zur kommenden Saison von Freiburg zu Wolfsburg / Marvin Ibo Guengoer/GettyImages
Große deutsche Hoffnungen gibt es für Cora Zicai. Die Spielerin vom SC Freiburg, die ab der kommenden Saison für den VfL Wolfsburg auflaufen wird, feierte erst im November 2024 ihr Debüt in der A-Nationalmannschaft. Unter den offensiven Flügelspielerinnen gehört die 20-Jährige jetzt schon zu den Besten und profitiert dabei von ihrem Tempo und einer außergewöhnlich guten Ballbehandlung. In der Kombination kann dies zum größten Albtraum der gegnerischen Verteidigung werden.Auch wenn Zicai sich im DFB-Team hinter der formstarken Klara Bühl anstellen muss, könnte das Turnier in der Schweiz den internationalen Durchbruch für die gebürtige Freiburgerin darstellen. Denn spätestens zur neuen Saison wird die Offensivspielerin mit den Wölfinnen öfter auf der großen europäischen Bühne zu sehen sein.
Natalia Padilla Bidas spielt für Polen als offensive Flügelspielerin / Mateusz Slodkowski/GettyImages
Im Kader der polnischen Nationalmannschaft finden sich eine ganze Reihe an Namen wider, die aktuell oder zuletzt in der Frauen-Bundesliga spielen bzw. gespielt haben. Dazu zählt auch Natalia Padilla Bidas. Zwar hat die im spanischen Marbella geborene Offensivkraft die letzte Saison beim FC Sevilla in ihrem Geburtsland gespielt, unter Vertrag steht die 22-Jährige jedoch beim FC Bayern München und wird auch nach der EM zum aktuellen Deutschen Meister zurückkehren. Bevor Padilla Bidas nach Deutschland wechselte, lief die Flügelspielerin mit polnischer Mutter für den FC Servette Genf auf. In der Saison 2022/23 erzielte sie hier erstaunliche 21 Tore in 21 Ligaspielen. Das anstehende Turnier in der Schweiz ist also in gewisser Weise auch eine Art "Homecoming" für die 22-Jährige.