Die Reaktion der Vereine zur Aufstockung der Frauen-Bundesliga - Wolfsburg war dagegen | OneFootball

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·27. Juni 2024

Die Reaktion der Vereine zur Aufstockung der Frauen-Bundesliga - Wolfsburg war dagegen

Artikelbild:Die Reaktion der Vereine zur Aufstockung der Frauen-Bundesliga - Wolfsburg war dagegen

Seit Sonntag ist es beschlossene Sache: Zur Saison 2025/26 werden in der Google Pixel Frauen-Bundesliga 14 anstatt der bisherigen zwölf Teams an den Start gehen. Die Aufstockung Deutschlands höchster Spielklasse stand schon lange im Raum, dennoch gibt es auch kritische Stimmen wie den VfL Wolfsburg, der sich jüngst gegen die Erweiterung ausgesprochen hat.

Der VfL Wolfsburg "schreit nicht unbedingt Hurra"

Bei den Rekord-Pokalsiegerinnen aus Niedersachsen herrscht Skepsis gegenüber der Aufstockung. "Es dürfte nicht überraschen, dass wir gegen die Aufstockung waren", erklärt Ralf Kellermann, Sportdirektor des VfL, gegenüber der AZ/Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Bereits vor einigen Wochen äußerte der 55-Jährige seine Bedenken aufgrund des vollgepackten Spielkalenders: "Aus Sicht der Vereine, die international spielen, soll mir mal einer zeigen in dem aktuellen Rahmenterminkalender, wo man vier weitere Spieltage hinpacken soll", betonte Kellermann in einer Medienrunde.


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Der Wunsch des VfL Wolfsburgs sei es gewesen, dass vor der Aufstockung die Zulassungsbedingungen "deutlich verschärft" werden. Ein "reibungsloser Spielbetrieb" müsse aus Sicht von Kellermann gewährleistet werden. "Dazu muss man die infrastrukturellen Bedingungen bei einigen Vereinen verbessern, das wäre erst einmal wichtig gewesen", erklärt der sportliche Leiter.

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Ralf Kellermann, der Sportdirektor des VfL Wolfsburg. / Selim Sudheimer/GettyImages

Doch ganz verschließen will sich Kellermann vor der Idee auch nicht. Die Bundesliga könne die Aufstockung sportlich, wirtschaftlich und vermarktungstechnisch vertragen. Aus Sicht der nicht international-spielenden Vereine könne Ralf Kellermann den Wunsch nach mehr Spielen nachvollziehen, auch wenn der international-spielende VfL Wolfsburg mit mehreren Nationalspielerinnen "nicht unbedingt Hurra schreit".

Eintracht Frankfurt: "Ein wichtiger Meilenstein"

Anders sieht das Ganze in der Mainmetropole aus: Hier forderte Axel Hellmann, der Vorstandssprecher der Eintracht, dass das Oberhaus "sehr schnell zu einer 16er-Liga" kommen müsse, wie er gegenüber der Frankfurter Rundschau angab. Zwar wurde dieser Forderung nicht komplett nachgegeben, die Aufstockung auf 14 Teams sei aber schon mal ein Schritt in die richtige Richtung.

Als "wichtigen Meilenstein für die Sichtbarkeit des Frauenfußballs in Deutschland" bezeichnet Katharina Kiel, die technische Direktorin der Eintracht-Frauen, die Neuerung. Die Verantwortlichen seien überzeugt davon, dass sich die Aufstockung "kurz-und mittelfristig auf Strahlkraft und Qualität" der Bundesliga auswirken wird. Aufgewertet würde der Wettbewerb auch dadurch, dass andere Vereine in den professionellen Frauenfußball einsteigen können und investieren würden. "Für uns ist die Aufstockung zu diesem Zeitpunkt der richtige Zwischenschritt hin zu einer 16er-Liga und insgesamt der nächste logische Schritt im Wachstumsprozess des Frauenfußballs, den wir als Klub weiterhin aktiv vorantreiben wollen", so Katharina Kiel weiter.

TSG Hoffenheim: "In jeglicher Hinsicht unabdingbar"

Auch im Kraichgau begrüßt Ralf Zwanziger, der Abteilungsleiter Frauen-und Mädchenfußball bei der TSG Hoffenheim, die Aufstockung: "Es ist ein immens wichtiger Schritt, der in jeglicher Hinsicht unabdingbar war, um die Professionalisierung des Frauenfußballs in Deutschland weiter voranzubringen."

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Hoffenheims Ereleta Memeti im Duelle mit Nicole Anyomi. / Simon Hofmann/GettyImages

Ralf Zwanziger ist einer Meinung mit seinen Kollegen aus Frankfurt, auch er sieht die Aufstockung als "Zwischenziel". Es sei wichtig, dass unter den Vereinen eine Übereinstimmung herrscht, um "mittelfristig eine weitere Aufstockung umzusetzen". Ziel sei es, dass mehr Klubs die Möglichkeit bekommen, an Deutschland höchster Spielklasse teilzunehmen. Es würde die Sichtbarkeit aller Vereine stärken, ist sich Ralf Zwanziger sicher.

Werder Bremen: "Weiterer Schritt in Richtung Professionalisierung"

Bei Werder Bremen blickt man aus einem anderen Blickwinkel auf die Sache: "Wenn der Satz 'Die Tabelle lügt nicht' stimmt, dann nimmt die Ehrlichkeit bei 14 Mannschaften natürlich zu", sagt Brite Brüggemann, die Abteilungsleiterin Frauen-und Mädchenfußball bei Werder. Im Abstiegskampf hätten die direkten Duelle eine "überdimensionale Rolle" eingenommen.

"Je mehr Spiele, desto mehr Chancen in Richtung Wachstum und Professionalisierung der Liga", stellt Brüggemann fest. Auch bei Werder ist man sich sicher, dass dadurch die Attraktivität gesteigert werden würde.

RB Leipzig: "Tut dem Frauenfußball generell sehr gut"

Bei den Profi-Fußballerinnen von RB Leipzig schaut man "dem Ganzen sehr positiv entgegen", wie Viola Odebrecht, Leiterin Frauen- und Mädchenfußball, gegenüber dem MDR-Programm "Sport im Osten" erklärt. Es wird davon berichtet, dass Uneinigkeit über den Zeitpunkt des Entschlusses herrschte. "Da streiten sich die Geister, wann halt der richtige Zeitpunkt da ist und wann nicht. Jetzt ist es beschlossen, was dem Frauen-Fußball generell sehr guttut", so Odebrecht weiter.

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Der Spielball der abgelaufenen Saison. / Mark Wieland/GettyImages

Carl Zeiss Jena: "Es ist der schlüssige Weg"

Der 1. FC Carl Zeiss Jena machte in der abgelaufenen Spielzeit den Aufstieg in das Oberhaus klar und auch bei der jetzigen Veränderung hat sich der Verein eingebracht: "Ich habe auch für die Aufstockung gestimmt", bestätigt Isabelle Knipp, die sportliche Leiterin von Jena, gegenüber Sport im Osten. Diese Entscheidung sei unabhängig von dem Aufstieg getroffen worden, da es "der schlüssige Weg für eine weitere Professionalisierung" sei.

Für kleinere Vereine sei die Perspektive, in Zukunft zwei zusätzliche Plätze in der Frauen-Bundesliga zu haben, im Kampf um bessere Bedingungen innerhalb des Vereins immens wichtig. "Man sieht die erhöhte Chance, nächstes Jahr die Klasse halten zu können", erklärt Knipp. In Jena möchten die Verantwortlichen nachhaltig gute Rahmenbedingungen schaffen. "Sicherlich könnte die Aufstockung den Erhalt unserer Strukturen in den Folgejahren begünstigen", führt die 30-Jährige an.

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