Die Nationalelf in der Einzelkritik: Kollektiver Totalausfall | OneFootball

Die Nationalelf in der Einzelkritik: Kollektiver Totalausfall | OneFootball

Icon: OneFootball

OneFootball

Helge Wohltmann·17. Juni 2018

Die Nationalelf in der Einzelkritik: Kollektiver Totalausfall

Artikelbild:Die Nationalelf in der Einzelkritik: Kollektiver Totalausfall

Fußballdeutschland ist ernüchtert. Im ersten Gruppenspiel lieferte die Nationalmannschaft eine enttäuschende Leistung ab. Ausnahmen gab es nur wenige.

Manuel Neuer

Erteilte heute mehr Abfuhren als ein Berliner Disko-Türsteher und erlebte gleichzeitig seinen ganz persönlichen Algerien-Flashback. Immer wieder musste er die Fehler seiner Vordermänner ausbügeln. Leider nicht mit dem gleichen Ergebnis wie 2014.


OneFootball Videos


Joshua Kimmich

Kam so häufig zu spät, dass er problemlos als Lokführer bei der Bahn anfangen könnte. Viel zu oft lief er nur hinterher und versuchte irgendwie die Lücken zu stopfen, die er zuvor gerissen hatte. Die rechte Flanke war dabei so offen, dass die CSU panisch einen Sonderparteitag einberief.

Jérôme Boateng

Nicht nur aufgrund seiner grau gefärbten Haare sah der Innenverteidiger ein ums andere Mal alt aus. Allerdings war er immer noch besser als sein Nebenmann und vor allem offensiv stark. Seine Pässe sorgten oftmals für Gefahr.

Mats Hummels

Überließ Boateng zumeist das Aufbauspiel, das war aber auch gut so, denn er leistete sich viele ungewohnte Ungenauigkeiten. Bezeichnend, dass er sich das erste Gegentor auf dem Hosenboden sitzend mit ansehen musste, da er zuvor weggerutscht war und so den Raum für den mexikanischen Konter öffnete.

Marvin Plattenhardt

Wurde von seinen Mitspielern in etwa genauso ignoriert wie die taktischen Anweisungen von Löw. Das machte es für ihn in seinem ersten WM-Spiel natürlich nicht leichter. Glück für ihn: Kimmich machte es auf der anderen Seite noch schlechter.

Sami Khedira

War eigentlich nur damit beschäftigt hinter dem viel zu offensiv eingestellten Kimmich abzusichern, hatte dabei aber in etwa so viel Erfolg wie Bernd Hollerbach beim Hamburger SV. Da Kroos zugestellt war, musste er das Spiel eröffnen und tat sich damit ebenfalls schwer. Wurde dann auch recht früh ausgewechselt.

Toni Kroos

Wurde von den Mexikanern äußerst effizient aus dem Spiel genommen und kam gar nicht zur Entfaltung. Einzige Auffälligkeiten seinerseits waren seine Distanzschüsse, mit denen er jedoch an Ochoa scheiterte.

Thomas Müller

Feuerte wie am Fließband Flanken in den mexikanischen Strafraum, fand aber nur ganz selten einen Abnehmer. Ob er sich da insgeheim einen Sandro Wagner zurückgewünscht hat?

Mesut Özil

Wurde heute mal nicht ausgepfiffen, aber vielleicht lag das auch einfach nur daran, dass er so selten zu sehen war. Eine absolut unauffällige Partie des Zehners, der allerdings auch sehr in der Luft hing.

Julian Draxler

Er war bemüht. Immerhin kam er ab und an zu Abschlüssen, doch er erwischte einfach einen gebrauchten Tag, an dem ihm nicht so richtig etwas gelingen wollte.

Timo Werner

Hatte in seinen Schüssen in etwa so eine Streuung wie der durchschnittliche Stormtrooper. Durfte sich trotzdem 86 Minuten lang versuchen, während sich Mario Gómez bis zur 79. auf der Bank wundlag.

Marco Reus

Sollte der Heilsbringer werden und hatte definitiv Bock auf diese Aufgabe. Mit ihm wurde Deutschland stärker. Er profitierte dabei auch von der taktischen Umstellung von Joachim Löw, konnte letztlich aber auch nichts mehr bewirken.

Mario Gómez

Er bekam seine Chance kurz vor Schluss, brachte das Leder aber nicht über die Linie. Vielmehr gibt es da eigentlich nicht zu sagen.

Julian Brandt

Machte in fünf Minuten mehr Alarm als die meisten seiner Offensivkollegen und hatte Pech, dass ihm kurz vor Schluss nicht noch der Ausgleich gelang.