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·29. April 2020
Die effzeh-Hitparade: Die besten Songs über den 1. FC Köln

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·29. April 2020
Lieder über Köln gibt es in Hülle und Fülle, Dom, Rhein und Karneval geben offensichtlich eine Menge Inspiration her. Das kölsche Liedgut – es ist legendär. Ob während Fastelovend oder auch außerhalb der Session: Der Kölner an sich liebt seine Stadt bis weit über die Schmerzgrenze hinaus, er liebt die Songs über das Millionendorf am Rhein, er liebt die selbstbesoffene Feierwut selbst im Angesicht der Niederlage.
Wenig verwunderlich, dass diese Eigenheiten der Domstadt selbstverständlich auch ihren Weg in die Fankurve des 1. FC Köln gefunden haben. Wie kaum eine andere Fanszene in Deutschland haben sich die FC-Anhänger durch die kölsches Gassenhauer aus den Sitzungssälen, Kneipen und Umzügen ein unverwechselbar eigenes Liedgut für das Stadion geschaffen. Ob „En unsrem Veedel“, „Op dem Maat“, „Mir sin Kölsche Junge“ oder mittlerweile „Stonn op un danz“ – in der Südkurve wird op kölsch gesungen.
Doch das ist beileibe keine Einbahnstraße: Nicht nur singen die FC-Fans Karnevalsklassiker im Stadion, immer wieder kommt auch der glorreiche 1. FC Köln in Liedern der bekannten Bands dieser Stadt vor. „Nix wie bessher“ von BAP, Kasalla mit „Wochenengk“ oder „Rut un wiess“ von den Bläck Fööss, um nur einige wenige Beispiele zu nennen: Der Verein ist in Köln omnipräsent, das schlägt sich selbstverständlich auch in der kölschen Musik nieder.
Dabei geht das Repertoire weit über einzelne Textzeilen hinaus, mit zunehmender Beliebtheit kamen auch immer mehr Lieder, die einzig und allein vom 1. FC Köln handeln, auf den Markt. Insbesondere in Erfolgs- und auch in Misserfolgszeiten, letzteres wohl eine kölsche Eigenart, sahen sich einige Musiker und Bands motiviert, ihre Gefühle zu den „Geißböcken“ freien Lauf zu lassen. Und das nicht zu knapp – wir haben uns durch den kompletten Fundus durchgehört, eine Hitparade erstellt und können sagen: Der Fußball schreibt vielleicht die besten Geschichten, aber definitiv nicht die besten Lieder.
Beschwingt schunkelnd und gut gelaunt in den FC-Spieltag? Mit „Millionen lieben den FC“ gar kein Problem. Wer diesen Song hört, fühlt sich in die gute alte Zeit beim 1. FC Köln zurückversetzt, als die „Geißböcke“ noch um Spitzenplätze statt gegen den Abstieg kämpften. Was sich allerdings anhört wie ein Vereinslied aus den siebziger Jahren, stammt in Wahrheit aus dem Jahr 1996. Dennoch: Zum Sound, dessen künstliche Anmutung ansatzweise auch den Flippers gerecht werden könnte, ist auch der Text von „Millionen lieben den FC“ so schlecht, dass er schon wieder gut ist. „Der große Champion, das sind wir“ sind doch Worte, die jeder FC-Fan gern über seinen Club hört. Auch wenn er musikalisch derart verpackt ist wie das Machwerk der „Zwei usem Vürjebirch“.
Ganz andere Töne schlägt derweil das „Vereinslied“ von „Doc Summer“ an: Die Kölner Punkband veröffentlichte 1999 eine etwas andere Ode an den 1. FC Köln. „Von FC-Fans für FC-Fans“ geht es in dem Song um den Stadionbesuch inklusive Bierkonsum. Punkiger Sound mit einem einprägsamen Refrain: „Wer ist die Macht am Rhein? FC!“ heißt es dort. Das hört man doch gerne, sogar auf den ersten FC-Sampler „Rock around the bock“ Anfang des Jahrtausends schaffte es der Song. Eingebettet zwischen den Paveiern und Zeltingers „Müngersdorfer Stadion“ wurde das etwas andere „Vereinslied“ kein Kurvenhit, bleibt aber bis heute ein netter Kontrast zu all den karnevalistischen Schunkelhymnen – und im Internet leider verschollen.
Der 1. FC Köln – Deutscher Meister: Was für viele FC-Fans heutzutage komplett irreal daherkommt, war 1978 Tatsache. In einem extrem spannenden Endspurt setzten sich die „Geißböcke“ dank der besseren Tordifferenz gegen den rheinischen Rivalen aus Mönchengladbach durch. Fertig komponiert war derweil schon vor dem abschließenden Spieltag bereits die Meisterhymne der „Höhner“, die auf den wunderbaren Titel „Unsre Bock eß Meister – er hätt’se all jeputz“ hört. Der Song, im Gegensatz zum Saisonfinale ein eher unspektakulärer Wurf im Stile der Fußballsongs in den Siebzigern, entwickelte sich zum ersten FC-Hit der Kombo, die mittlerweile so etwas wie die Haus- und Hofband der „Geißböcke“ ist.
Die Frage aller Fragen, die sich wahrlich viele stellen, die jeden Samstag zum glorreichen 1. FC Köln reisen: Warum in aller Welt tue ich mir das überhaupt noch an? BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken, seines Zeichens glühender Anhänger der „Geißböcke“, hat sich das vermutlich derart oft gefragt, dass er einen Song über diese Ausgangslage machte. „Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn?“ handelt von den Stadionerlebnissen, die wohl jeder kennt. Schimpfend wie ein Rohrspatz, ab jetzt können die mich mal. Und warum tun wir uns alle dieses Schauspiel dennoch an? Sagen wir es doch mit Niedeckens Worten: „Jung, et jitt drei Saache, die söök sich keiner uss: Vatter un Mutter un – wat willste maache – dä Club, mit dem man leiden muss.“
In den neunziger Jahren, als das Privatfernsehen die Attraktivität des Fußballs entdeckte und dieser immer mehr am großen finanziellen Rad zu drehen gedachte, ergoss sich offenbar eine Welle der Vereinslieder über die Fans der Bundesliga-Clubs. Auch der 1. FC Köln blieb dabei nicht außen vor: Mit „FC un Geißbock“ versuchte sich „Durch und durch feat. Anne Haigis“ 1994 gemeinsam mit der damaligen FC-Mannschaft an einem großen Wurf. Mit rockigen Klängen und sich überschlagenden Stimmen wird auf hochdeutsch die Liebe der Fans zum FC besungen – wenig überraschend kommt dabei so gar kein gutes Gefühl auf. Seelenlos nach „Reim dich oder ich fress dich“-Schema dahergestolpert ist dieser Song der Georgi Donkov unter den FC-Hymnen. „FC un Geißbock: Da hammer Bock drop“: Eher nicht!
Mehr gewollt als gekonnt: So könnte man die Brings-Bemühungen zusammenfassen, eine FC-Hymne zusammen zu klöppeln. „FC is unser Jeföhl“ heißt das Stück der einstigen Kölschrocker, die seit 2000 mehr und mehr im Kölner Karneval ihr Zuhause gefunden haben. „Jeföhl“ kommt allerdings beim Song, der allzu offensichtlich auf die gefühlsduseligen Zutaten eines Klischee-Fußballliedes setzt, nicht herüber. Passend zum Fremdschäm-Text fehlt es „FC is unser Jeföhl“ an sämtlichen Mitsingelementen, sodass die Stadiontauglichkeit zum Glück von Beginn an nicht gegeben ist. Selbst ablösefrei ist dieses Lied definitiv keine Verstärkung für den kölschen Gesangskader!
Milivoje Novakovic: Der slowenische Knipser, der beim 1. FC Köln Aufs und Abs erlebte wie wohl kein anderer Profi in Köln vor ihm. Öffentlich gebrandmarkt als „Novakannix“-Fehleinkauf, dann gefeierter „Novagol“-Torjäger, am Ende ein trauriger Abschied mit Abstieg. In die Herzen der Fans hat sich „Nova“ allerdings nicht nur geballert, sondern auch gefeiert. Der Angreifer machte seinem Ruf in Köln als Lebemann alle Ehre, überzeugte auf dem Rasen wie an der Theke. In seinen besten Zeiten sangen die Fans ihm ein Lied: „Wer macht sie alle rein, für unseren Verein, Novagol allez allez allez“ – daran anknüpfend präsentierten sich die Jungs von „Junta Colonia“ mit ihrem eher weniger treffsicheren „Novagol“-Balkanverschnitt. Extrem trashig, aber irgendwie doch kultig. Eigentlich dann doch ein wenig passend zu Milivoje Novakovic. „Hau den anderen die Bude voll“ – ja gut äh.
Die Rückkehr des verlorenen Sohns: Kein Transfer in der Geschichte des 1. FC Köln war wohl so umjubelt wie Lukas Podolskis Wechsel von Bayern München zurück zu „seinem“ FC. Lange hatte der Club um ihn gebuhlt, lange hatten die Fans ihre Zuneigung zum schussgewaltigen Linksfuß kund getan. Als der Transfercoup dann endlich unter Dach und Fach war, wurde dies auch musikalisch gefeiert: Die Kölner Popband „5vor12“, die bereits mit ihrem „Nach Hause“ den inoffiziellen „Poldi, komm zurück“-Song abgeliefert hatten, bemächtigte sich dem Fußballklassiker „Football’s coming home“ und dichtete ihn auf die Rückkehr des „kölschen Jung“ um. Ein Frevel, der sich nicht auszahlte. Das Lied: Ein Rohrkrepierer, schlimmer als Podolskis Schussversuche mit dem rechten Fuß!
Coverversionen bekannter Songs, auf Fußball umgemünzt: Diese Idee hatte schon 15 Jahre zuvor King Size Dick, der sich dem Welthit „Go West“ der Pet Shop Boys annahm und zur FC-Hymne umfunktionierte. Im allerbilligsten Neunziger-Synthiesound daherkommend ist das Stück ein Lehrbeispiel dafür, wie man es am besten nicht macht. Völlig platter Text kombiniert mit stumpfem Beat: Dass sich die FC-Version von „Go West“ nicht durchsetzte im Rennen um die Gunst der kölschen Fußballfans, kann beileibe niemanden wirklich überraschen. Wäre ich Neil Tennant und Chris Lowe, ich hätte allerdings über eine saftige Grätsche auf Kniehöhe als Strafe für King Size Dick nachgedacht.
Manchmal ist es weniger die Qualität der Musik, die einen Song zum Hit macht. Manchmal sind es einfach die Erinnerungen, die beim Hören wieder in den Vordergrund treten. Der Sommerurlaub, der erste Kuss mit der Traumfrau oder eben einfach der verdammte Europapokal-Einzug mit dem 1. FC Köln. Praktisch mit dem Schlusspfiff beim alles entscheidenden Heimspiel gegen Mainz und der damit einhergehenden Qualifikation für die Europa League war die Hymne für die Rückkehr auf die internationale Bühne online. „Eines Tages ist schon morgen“ – mit diesen Worten schickte uns der kölsche Rapper Mo-Torres, selbst eingefleischter FC-Fan, in einen traumhaften Sommer mit der Aussicht auf Auswärtsspiele im Ausland. Da kann der Song im Nachhinein auch etwas schwach auf der Brust wirken – es sind die Erinnerungen, die zählen.
Dass es nicht immer bergauf geht und ein Erfolg den nächsten jagt: Diese schmerzliche Erfahrung mussten Fans des 1. FC Köln in den vergangenen 25 Jahren viel zu oft machen. Immer wieder hieß es statt großer Hoffnungen große Enttäuschung. Und dennoch hielt die Liebe zum Verein an – mit der gehörigen Portion Selbstironie. Dieses Lebensgefühl fasste „Köbes Underground“, die Bank der Stunksitzung, in einen Song: Das Cover des Dean-Martin-Klassikers „That’s amore“ mit dem Titel „Kölsche Amore“ setzte sich mit der Grundüberzeugung der FC-Fans auseinander, trotz deftiger Niederlagen immer einen Grund zum Feiern zu finden. „Jeden Samstag um Viertel nach Fünf ham wir wieder verloren“ ist geschunkelte Traumabewältigungstherapie.
35 Jahre lang war der 1. FC Köln fester Bestandteil der Bundesliga, dessen erster Meister er in der Saison 1963/64 wurde. Diese Phase endete 1997/98 mit dem bitteren Abstieg, den bis dato alle für unmöglich gehalten hatten. Getreu dem Motto „Beim ersten Mal tats noch weh“ nahm sich die Kölner A-Capella-Gruppe „Wise Guys“ der tieftraurigen Situation rund um die „Geißböcke“ an. Und schuf mit der depressiv beginnenden Live-Ballade „Es tut so weh“, die sich im Laufe des Songs zum hoffnungsmachenden Stimmungshit entwickelt, ein augenzwinkerndes Abbild der kölschen Seele, die gerade beim Fußball oft genug zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt oszilliert.
Wenn gegen Ende der achtziger Jahre feiernde Profis des 1. FC Köln in der Kabine gezeigt wurden, dann klatschten sie meistens beschwingt in die Hände und sangen aus voller Kehle „Unser Hätz schlät för dr FC Kölle“. Die Uptempo-Nummer der „Höhner“ war seit 1985 fester Bestandteil der FC-Songs und fand zwar bei den Fans im Stadion eher weniger Anklang, dafür offensichtlich bei den Spielern umso mehr. Noch bis heute wird die Hymne, die die guten wie schlechten Zeiten eines Fußballvereins und das dazu gehörige Fanverhalten lebendig macht, bei vielen Hardcore-Anhänger als die „eigentliche Hymne des 1. FC Köln“ genannt. Und ehrlich: Ganz falsch liegen sie damit nicht!
Prominente Fußballer, die sich als Sänger ausprobierten: In den sechziger Jahren keine Seltenheit! Franz Beckenbauer trällerte von guten Freunden, die niemand trennen kann, Peter Radenkovic wusste „Bin i Radi, bin i König“. Da sollten und wollten wohl auch die damaligen Stars des 1. FC Köln nicht außen vor bleiben: Zu seinem 40. Geburtstag sang FC-Legende Hans Schäfer, Weltmeister von 1954, gemeinsam mit seinen ehemaligen Teamkollegen Karl-Heinz Thielen und Heinz Hornig zwei Songs ein. Das neben „Nur ein Tor“ auf der Schallplatte enthaltene „Auf die Beine kommt es an“ kramte die WDR-Sendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“ zum 87. Geburtstag der „Knoll“ heraus. Über den Inhalt des Songs hüllen wir aus heutiger Sicht besser den Mantel des Schweigens.
In den Fußstapfen ihrer prominenten Vorgänger traten 15 Jahre später zwei Leistungsträger der „Geißböcke“: Stephan Engels und Paul Steiner besangen im elektronischen Sound der achtziger Jahre die „Fußballshow“ – wer beim geschilderten Duell am Samstag gegen den Gegner nachlässt, geht angeblich K.o.. Im Sprechgesang werfen sich die beiden Kölner Profis verbal die Bälle zu, allerdings deutlich holpriger als das Passspiel auf dem Rasen. „Wir sind die Kings“? Vielleicht etwas übermütig angesichts der eigenen Leistung. Dennoch hat der Song einiges an trashigem Kultpotenzial, wenn nicht allzu viel Wert auf inhaltliche Tiefe und gute Gesangskünste in Sachen Sprechgesang gelegt wird.
„Lieber ein Knick in der Karriere als ein Knick im Rückgrat“ – mit diesen Worten umschreibt Harald „Toni“ Schumacher stets seinen Abschied als Spieler vom 1. FC Köln. Nach der Veröffentlichung seiner Biografie „Anpfiff“ musste die Torwartlegende 1987 seine Handschuhe bei den „Geißböcken“ und in der Nationalmannschaft an den Nagel hängen. Als ehrlicher Mensch, geradeheraus – in dieser Rolle sieht sich der „Tünn“ bereits seit den Anfängen seiner Laufbahn. Da passt seine Beteiligung am Song „Nemm mich su wie ich ben“, den ihm die „Höhner“ 1992 zum Karriereende auf den Leib schrieben, doch wie seine Hüfte in Battistons Gesicht. Leider ist selbst für den Laien herauszuhören: Zwischen den Pfosten war Schumacher deutlich besser aufgehoben!
In seiner Zeit beim 1. FC Köln war Toni Polster wahrlich der Publikumsliebling in einer eher drögen Phase der Vereinshistorie. Doch der charismatische Torjäger aus Österreicher stach bei den „Geißböcken“ heraus – mit Treffsicherheit und Schlagfertigkeit. Dass „Toni Doppelpack“ die Zuneigung der FC-Fans und das mediale Rampenlicht in vollen Zügen genoss, ist kein Geheimnis. So versuchte sich Polster 1997 sogar als Popstar, brachte gemeinsam mit „Die Fabulösen Thekenschlampen“ um die heute noch bekannte Comedienne Mirja Boes „Toni, lass es polstern“ auf den Markt. Qualitativ kommt der mit zahlreichen Anspielungen auf das Mannsbild aus Wien gespickte Song zwar nicht an die Leistungen des Angreifers auf dem Feld heran, doch in Österreich enterte der Nationalspieler damit die Charts. Wer sich eine tiefergehende Analyse zum Text antun möchte, der sei auf diesen Blog hingewiesen.
„Denn mir sin kölsche Junge, han Spetzebötzcher ahn. Mir losse uns nit dran fummele, mir losse keiner dran“ – mit dieser nur leicht abgewandelten und vermännlichten Version des Karnevalshits „Denn mir sin kölsche Mädcher“ von „Et Fussich Julche“ lassen die FC-Fans zuhause wie auswärts seit Jahren ihre Gegner wissen, dass es für sie bei den Jungs mit dem Geißbock auf der Brust nichts zu holen gibt. Da ist es auch sonnenklar, dass sich die Variante des Songs auch vertont findet. Mit prominenter Unterstützung, nämlich dem damaligen FC-Kapitän und kölschem Jung Dirk Lottner sang Marita Köllner, so der bürgerliche Name des „Fussich Julche“, den Song „Mir sin kölsche Junge“ ein. Leider sind nicht einmal Spurenelemente davon im Netz zu finden, doch Kenner der Branche wissen: Viel Spannendes verpasst der Connaisseur guter Musik dabei wahrlich nicht.
Gänzlich in eine andere musikalische Richtung als seine Vorgänger ging derweil Fabrice Ehret, der von 2006 bis 2011 für den 1. FC Köln spielte. Der sprintstarke Franzose avancierte im Dress der „Geißböcke“ zu einem Publikumsliebling, der vor allem für sein Tor im siegreichen Derby bei Borussia Mönchengladbach (inklusive Torjubel) und seinen Treffer beim Auswärtssieg an Karneval bei Bayern München den Fans ewig in Erinnerung geblieben ist. Während seiner Kölner Zeit trat der Liebhaber von House-Musik mehrfach als DJ auf und brachte zusammen mit seinem „Kollegen“ Barbaros anlässlich seines Führungstreffer im Duell der rheinischen Rivalen eine gemeinsame Single namens „Derby“ auf den Markt. Die Einnahmen aus dem Verkauf kamen einem karitativen Zweck zugute.
Wer träumt nicht davon? Der 1. FC Köln ist endlich wieder Deutscher Meister. Die „Wise Guys“, deren Frontmann Daniel „Dän“ Dickopf aus seiner Zuneigung zu den „Geißböcken“ nie einen Hehl gemacht hat, hatten offensichtlich denselben Traum, denn die kölsche A-Capella-Gruppe erweckte ihn zumindest für einen Song zum Leben. Und so wird rot-weiße Wunschvorstellung zur humorigen Blaupause für den öfters unterstellten Größenwahn rund um den FC, der im Song als Champions-League-Favorit gilt, gegen selbst Real Madrid nur Außenseiterchancen hat. Sogar der Bundestrainer wird angesichts der Qualität der Kölner Kicker zum „Geißbock“-Freund. Es hat allerdings wie so vieles einen Haken: Es ist nur ein kölscher Traum, was auch im Refrain klargestellt wird: „Denn wir sind nur ein Karnevalsverein“.
Wenn es gut läuft, dann ist es einfach, Fan eines Fußballvereins zu sein. Wenn es schlecht läuft, dann braucht der Club des Herzens den Zuspruch der eigenen Anhänger. So oder so ähnlich dachte auch BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken, als er im Sommer 1998 nach dem Abstieg des 1. FC Köln seine Köln-Hymne „Für ’ne Moment“ zum FC-Song „FC, jeff Jas!“ umtextete. In der ersten Version noch gemeinsam mit Guildo Horn und Stefan Raab unterwegs ist das Lied nach einer Aufstiegsvariante mittlerweile in der dritten und vor allem zeitlosen Form am Start. Die Zeile „Wer en dä Südkurv opjewaaße, dä blieht ruut-wieß bess en et Jraav“ ist nicht nur ein Versprechen, sondern war sogar schon Motiv einer Choreographie auf der Kölner Südkurve. Nicht nur für Wolfgang Niedecken ein ergreifender Moment!
Ja, es ist eine Coverversion des schottischen Traditionals „Loch Lomond“. Ja, es ist eine Auftragsarbeit, die 1998 zum 50. Geburtstag veröffentlicht wurde und direkt mit dem Abstieg verknüpft wurde. Und ja, Höhner-Frontmann Henning Krautmacher stammt aus Leverkusen und sympathisiert mehr mit Bayer 04 denn dem 1. FC Köln. Dennoch: „Mer stonn zo dir, FC Kölle“ gilt nicht nur ligaweit zurecht als die eindrucksvollste Vereinshymne, sondern ist auch jederzeit im Stadion ein Gänsehautmoment. „Nur zesamme simmer stark“ sollte als Clubmotto deutlich mehr Sympathie erfahren als das generische „Spürbar anders“, mit dem der FC derzeit wirbt. Und auch wenn sich zur gegebenen Zeit in den Kölner Kneipen wieder alle (also auch diejenigen, die das Real Madrid des Westens auf den Tod nicht abkönnen) in den Armen liegen, wenn der DJ die FC-Hymne spielt: Es ist – auch dank der musikalischen Erhabenheit des Stücks, aber auch der textlichen Komponente – der geilste Song über den 1. FC Köln.
5vor12 – Geißbock auf der Brust | YouTube BAP – FC, jeff Jas (Für ’ne Moment) | YouTube BAP – Woröm dunn ich mir dat eijentlich ahn? | YouTube Barbaros / Fabrice – Derby | YouTube Barrock – Dä FC jewennt | Soundcloud Billy rückwärts – Frauen sind wie der FC | Spotify Bläck Fööss – Et brich mer et Hätz | Spotify Blom un Blömcher – Ich häng met Hätz un Siel am FC | YouTube Brings – FC is unser Jeföhl | YouTube Colör – Hey FC
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