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·25. August 2025
Die Bayern zeigen der Konkurrenz die kalte Schulter

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65 Millionen Euro jährlich von der Telekom bis 2032 – während andere Bundesligisten um jeden Sponsor kämpfen, demonstriert der FC Bayern einmal mehr seine Sonderstellung im deutschen Fußball. Die Erhöhung des Sponsorings von 50 auf 65 Millionen Euro jährlich zeigt nicht nur die ungebrochene Attraktivität des Rekordmeisters, sondern offenbart auch die wachsende Kluft zwischen München und dem Rest der Liga.
Was Herbert Hainer als Werte wie Konstanz, Treue und Vertrauen bezeichnet, ist in Wahrheit ein knallhartes Geschäft. Die Telekom zahlt nicht aus Sentimentalität, sondern weil sich die Investition rechnet. 23 Jahre Partnerschaft bedeuten 23 Jahre garantierte Sichtbarkeit auf höchstem Niveau – Champions League inklusive. Während andere Vereine ihre Trikotsponsoren alle paar Jahre wechseln müssen, zementiert der Vertrag bis 2032 die langfristige Stabilität und Planungssicherheit für den Verein.
Die zeitgleiche Verkündung des Emirates-Deals wirkt dabei wie eine Machtdemonstration. Fünf Millionen Euro zusätzlich pro Jahr mögen im Vergleich zur Telekom-Summe bescheiden wirken, doch die Botschaft ist klar: Internationale Konzerne stehen Schlange, um mit den Bayern assoziiert zu werden. Dass Emirates bereits bei Real Madrid, Arsenal und Milan wirbt, unterstreicht nur den elitären Kreis, in dem sich die Münchner bewegen.
Besonders pikant: Erst 2023 hatten die Bayern nach Fanprotesten die Partnerschaft mit Qatar Airways beendet. Nun holt man sich mit Emirates den nächsten Golfstaat-Sponsor ins Boot – diesmal aus Dubai. Die moralischen Bedenken scheinen verflogen, wenn die Kasse stimmt. Fünf Millionen Euro wiegen offenbar schwerer als kritische Fanstimmen.
Die Telekom-Millionen sichern den Bayern nicht nur finanzielle Überlegenheit, sondern auch sportliche Dominanz. Während Dortmund, Leipzig oder Leverkusen ihre Talente nach zwei guten Jahren ziehen lassen müssen, kann München weiter auf dem Transfermarkt zuschlagen. Die 15 Millionen Euro Mehreinnahmen pro Jahr entsprechen einem zusätzlichen Topspieler – Jahr für Jahr.
Diese Entwicklung ist Gift für die Bundesliga. Die ohnehin schon einseitige Meisterschaft wird durch solche Deals weiter entwertet. Wenn der Abstand zwischen Bayern und dem Rest immer größer wird, verliert die Liga an Spannung und internationale TV-Gelder werden schwerer zu akquirieren. Die Bayern mögen kurzfristig profitieren, langfristig sägen sie am Ast, auf dem sie sitzen. Denn was nützt die x-te Meisterschaft, wenn sie niemanden mehr interessiert?