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Annika Becker·18. Juli 2022
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Annika Becker·18. Juli 2022
Die Freude über eine perfekte Gruppenphase mit neun Punkten und null Gegentoren ist beim DFB-Team groß und den musikalischen Ausdruck dieser Freude will man wohl nicht allein Österreich überlassen. Bei der Pressekonferenz mit Alexandra Popp und Torwarttrainer Michael Fuchs ging es vor allem um Nummer Eins Merle Frohms.
Erstes Länderspieltor, das dann auch noch bei einer EM, aber nach Abpfiff direkt in der Analyse: Das war Sophia Kleinherne gestern zumindest im Interview mit dem ZDF: „Es gibt wieder Kleinigkeiten zu kritisieren, die wir aber bis zum Viertelfinale abstellen werden.“
Die Verteidigerin war mit den leisen selbstkritischen Tönen nicht allein, insgesamt aber überwog die Freude über die perfekt abgeschlossene Gruppenphase. Zumal es mit dem 3:0 von Nicole Anyomi noch ein weiteres Tor-Debüt zu feiern gab: „Ich habe lange auf die Spielzeit gewartet und wollte meine Chance nutzen und mein Bestes geben. Mit der Vorlage und dem Tor bin ich sehr glücklich!“
Eine direkte Vorlage im strengen Sinn hatte Nicole Anyomi nicht, ihr exakter Pass raus auf die rechte Seite vor dem 2:0 in der 49. Minute fühlte sich aber nicht nur für die Frankfurterin wie ein Assist an. Anyomis Ball lief genau zwischen zwei finnischen Verteidigerinnen hindurch, Kathrin Hendrich hatte für ihre Flanke auf Alexandra Popp danach sehr viel Platz und Zeit.
Popp wurde damit die erste deutsche Spielerin, der ein Tor in jedem Spiel der Gruppenphase gelang. Da kann man in der Kabine schon mal anfangen zu tanzen, das hatten die österreichischen Gegnerinnen des kommenden Viertelfinals unter der Woche ja bereits eindrucksvoll vorgemacht. Auch bei einer der Einheiten heute ging es musikalisch zu.
Bei der heutigen Pressekonferenz waren Alexandra Popp und der Torwarttrainer Michael Fuchs anwesend, dementsprechend ging es sehr viel um Deutschlands Nummer Eins, Merle Frohms. Sowohl Teamkollegin Popp als auch Trainer Fuchs hatten sehr viel Lob für die Torfrau.
„Ich kenne Merle schon extrem lang. Sie hat sich in den zehn Jahren brutal entwickelt. Man hat damals schon gesehen, dass sie das Talent hat, da hinzukommen, wo sie jetzt ist, aber sie hatte eben das Pech, dass jemand wie Almuth vor ihr stand“, so Alexandra Popp, die vor Frohms Wechsel zu Frankfurt bereits mit ihr beim VfL Wolfsburg spielte. Dort begegnet man sich ab der kommenden Saison wieder.
Fuchs führte das noch weiter aus: „Ich glaube, es hat sich in Frankfurt schon abgezeichnet, sie hat sich in allen technischen und taktischen Belangen, aber auch als Persönlichkeit weiterentwickelt. Sie hatte früher das Problem, dass sie vom Positionsspiel und bei hohen Bällen nicht so sicher war. Da haben sie in Frankfurt sehr intensiv dran gearbeitet.“
Diese Inhalte aus dem Training dann auch auf dem Platz zu zeigen, sei nicht selbstverständlich: „Der letzte Schritt war jetzt, das auch im Spiel anzuwenden, das ist etwas anderes als im Training. Das hat sich gerade im letzten Jahr nochmal sehr entwickelt. Und natürlich sie ist sehr gut mit dem Fuß, sowohl mit rechts wie mit links.“
Generell habe sich das Torhüterinnenspiel in den letzten Jahren auch in den anderen Ländern stark entwickelt. Bei der Spielvorbereitung schaue er aber momentan vor allem auf die Schwächen der gegnerischen Keeperinnen, wie zum Beispiel Österreichs Manuela Zinsberger. „Da sage ich jetzt aber nichts zu, das gehört sich nicht.“