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·15. August 2025
DFB-Pokal: Favoriten aufgepasst! In diesen Spielen gibt es Sensationspotenzial

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·15. August 2025
Endlich geht es wieder los! Mit der ersten Runde beginnt am Wochenende die neue Saison im DFB-Pokal. Diese Favoriten könnten stolpern.
Kein anderer Wettbewerb schreibt schönere Außenseiter-Märchen wie der deutsche Vereinspokal. Den eindruckvollsten Beweis lieferte Arminia Bielefeld in der Vorsaison. Als Drittligist schaltete der DSC gleich vier Bundesligisten aus, darunter im Halbfinale sogar Titelverteidiger Bayer 04 Leverkusen. Die Alm wurde regelmäßig zur Pokal-Festung, erst beim Finale in Berlin bremste der VfB Stuttgart die Mannschaft von Mitch Kniat aus.
Ob es in der neuen Saison wieder ein Außenseiter bis ins Endspiel schafft, sei mal dahingestellt. Auf einige Sensationen dürfen sich die Fans aber definitiv freuen. Gerade die erste Runde hat ihren ganz besonderen Charme, wenn die großen Stars der Bundesliga in kleinen Stadien ins Straucheln geraten. Wir stellen euch die Duelle vor, die Potenzial für besondere Geschichten aufweisen.
Die Euphorie auf der Alm ist weiterhin riesig. Erst wenige Monate ist es her, als der DSC Arminia Bielefeld in Berlin um den DFB-Pokal spielte. Zwar zogen die Ostwestfalen gegen den VfB Stuttgart den Kürzeren, doch alleine die Finalteilnahme war eine der größten Sensationen der Turniergeschichte.
Und auch in der Liga überzeugte Arminia, kehrte nach zwei Jahren in der 3. Liga in die zweite Bundesliga zurück. Dort schickte die Kniat-Elf am ersten Spieltag gleich mal Aufstiegskandidat Fortuna Düsseldorf mit 5:1 nach Hause. Bielefeld war der Gegner, den sich kein Verein aus dem Profitopf gewünscht hat – erwischt hat ihn Werder Bremen.
Foto: Getty Images
Wieder mal, denn auch die Bremer zählten in der vergangenen Saison zu den Bundesligisten, die auf der Alm ihren Meister fanden. Auf die 2:0-Pausenführung der Hausherren konnte der Bundesligist nicht mehr antworten, mehr als der Anschlusstreffer durch Oliver Burke sollte den Grün-Weißen im Viertelfinale nicht mehr gelingen. Beim DSC hofft man, dass sich Geschichte schon nach wenigen Monaten wiederholt.
Apropos Ostwestfalen. Auch dem FC Gütersloh ist gegen Bundesligist Union Berlin einiges zuzutrauen. Nach dem Aufstieg in die Regionalliga vor zwei Jahren hielt der FCG im ersten Jahr die Klasse und verpasste zuletzt als Zweiter nur knapp den Sprung in den Profifußball. Auch in dieser Saison zählt die Mannschaft zu den Mitfavoriten in der stark besetzten Regionalliga West.
Die Elf von Trainer Julian Hesse ist bereits voll im Wettkampfmodus und hat schon drei Ligaspiele im Tank. Union Berlin kommt dagegen aus einer ernüchternden Vorbereitung, verlor zuletzt gegen Fürth, Schweinfurt, RCD Espanyol und Olympiakos Piräus viermal in Folge mit 0:1. Vor Selbstvertrauen können die Eisernen um Coach Steffen Baumgart derzeit nicht strotzen. Mit einem mutigen Auftritt kann der Viertligist die Überraschung schaffen.
Mit einer Niederlage in Paderborn ist Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel in die Saison gestartet. Trainer Marcel Rapp, der die Norddeutschen 2024 zum Aufstieg ins Oberhaus führte, ist zwar weiterhin im Amt, dennoch ist viel neu bei den Störchen. Top-Stürmer Shuto Machino ist weg, die Führungsfiguren Nicolai Remberg, Timo Becker und Lewis Holtby ebenso. Beim KSV muss sich eine neue Achse bilden, die Mannschaft und ihre zwölf Neuzugänge sich erst finden. Das könnte die Chance für den FC Homburg sein.
Das Duell Jahn Regensburg gegen 1. FC Köln gab es in der vergangenen Saison bereits in Liga zwei. Obwohl der Effzeh am Ende als Meister auf- und der Jahn als Schlusslicht abstieg, waren Hin- und Rückspiel höchst spannend. Im Dezember rangen die Domstädter Regensburg mit 1:0 nieder. Das 1:1 Anfang Mai besiegelte zwar den Abstieg des Jahn, bescherte Köln jedoch einen herben Dämpfer im Abstiegskampf.
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Weil dieser für den 1. FC Köln doch noch ein Happy End bereithielt, trennen die beiden Vereine nun gleich zwei Ligen. Chancenlos ist der SSV Jahn deshalb allerdings nicht. In Köln ist mit Lukas Kwasniok ein neuer Trainer am Werk, zudem sind viele neue Spieler da. Die Top-Stürmer Tim Lemperle und Damion Downs sowie Mittelfeld-Ass Dejan Ljubicic sind nicht mehr an Bord. Wie Kiel ist auch Köln noch eine Wundertüte, die vielleicht eine schöne Überraschung für den SSV Jahn Regensburg beinhaltet.
Zugegeben, dass Borussia Dortmund bei Drittligist Rot-Weiß Essen ins Straucheln gerät, ist angesichts der immensen Qualitätsunterschiede äußerst unwahrscheinlich. Der Marktwert des RWE-Kaders beträgt insgesamt 7,1 Millionen Euro, BVB-Stürmer Sehrou Guirassy kommt alleine auf mehr als das Sechsfache. Insgesamt ist das Aufgebot von Niko Kovac über 400 Millionen Euro wert.
Dennoch sei das Duell der beiden Ruhrpott-Klubs an dieser Stelle erwähnt. Die Anhänger beider Traditionsklubs sind befreundet, sie verbindet die gemeinsame Rivalität mit dem FC Schalke 04. Essen kehrte erst 2022 nach 15 harten Jahren in den Profifußball zurück, währenddessen sammelten die Freunde in Schwarz-Gelb zwei Meisterschaften und drei Pokalsiege, standen zudem 2013 im Finale der Champions League.
Das Duell an der altehrwürdigen Hafenstraße ist ein vorläufiger Höhepunkt der Renaissance des einmaligen Deutschen Meisters. Und wer weiß: Vielleicht gelingt ja doch das Wunder. An vermeintlich schlagbaren Gegnern beißt sich der BVB schließlich nur allzu gern die Zähne aus.