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·10. September 2023

DFB-Krise immer schlimmer: Einzelkritik zum 1:4 gegen Japan

Artikelbild:DFB-Krise immer schlimmer: Einzelkritik zum 1:4 gegen Japan

Die deutsche Nationalmannschaft unterliegt Japan verdient mit 1:4. Das DFB-Team verpasst es, eine Reaktion zu zeigen und verschärft die Krise noch mehr. Der Auftritt der Nationalelf bereitet einmal mehr Sorgen.

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Deutschland verliert schon wieder

Nach dem enttäuschenden Gruppen-Aus bei der Weltmeisterschaft in Katar wollte Hansi Flick mit der deutschen Nationalmannschaft für die Wende sorgen. Wohlgemerkt steht im Sommer 2024 im eigenen Land die Europameisterschaft an. Doch die Bilanz der letzten Länderspiele ist trist. Aus den letzten fünf Länderspielen holte das DFB-Team gerade mal ein Remis und verlor vier Partien. Die jüngste Pleite gab es am Samstagabend in Wolfsburg gegen Japan.


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Die Einzelkritik von fussball.news

Marc-Andre ter Stegen 2,0

Ließ seiner Kampfansage Richtung Manuel Neuer Taten folgen. Zeigte sich mit dem Ball am Fuß zwar teilweise fahrig und hatte Glück, bei unsauberen Pässen nicht bestraft worden zu sein, bewahrte das DFB-Team jedoch mit starken Paraden vor einer noch höheren Niederlage. Seine Vorderleute ließen die Japaner gleich mehrere Male frei durchlaufen, aber ter Stegen präsentierte sich mit einigen starken Reflexen auf hohem Niveau und war am Ende nur der Leidtragende der schwachen Defensivleistung seiner Kollegen.

Joshua Kimmich 3,0

Lief bei gegnerischem Ballbesitz als Rechtsverteidiger auf und schob bei eigenem vor ins Mittelfeld. Ging in der Defensive engagiert zu Werke und machte einen leidenschaftlichen Eindruck. Brachte sich zudem in der Offensive ein und leitete den zwischenzeitlichen Ausgleich mit ein. Dass das DFB-Team am Ende Japan deutlich unterlag, ist nicht Kimmich anzukreiden.

Niklas Süle 5,0

Nach seiner zwischenzeitlichen DFB-Ausbootung feierte der Verteidiger sein Comeback gleich mit einer Startelf-Rückkehr. Diese ging aber mächtig daneben. Mit einem Fehlpass leitete Süle Japans Angriff vor dem ersten Gegentor ein und blieb beim zweiten Gegentreffer ohne Gegenwehr. Obendrein wurde der Dortmunder einmal überlaufen und sah dafür folgerichtig die Gelbe Karte.

Antonio Rüdiger 5,0

War vor dem ersten Gegentreffer zu weit weg von seinem Gegenspieler und fälschte die Kugel dann auch noch unglücklich ins eigene Tor ab. Wurde danach unsauber von Schlotterbeck angespielt, konnte den Ball nicht unter Kontrolle bringen und flog dafür hin, woraus eine Mega-Chance für die Japaner entstand. Danach fiel die unter Rüdiger angeführte Defensive noch weiter auseinander und fing sich weitere Gegentore.

Nico Schlotterbeck 6,0

Auf der Linksverteidiger-Position eingesetzt, weckte er keineswegs den Eindruck, als würde er dort besonders gern auflaufen. Hatte gegen flinke Japaner vor allem in der Anfangsphase bei den beiden ersten Gegentreffern das Nachsehen und war somit daran beteiligt, dass beim DFB-Team schnell der Schuss nach hinten losging. Sein schlampiger Pass auf Rüdiger ließ nicht nur Flick auf der Trainerbank die Haare aufstellen - doch ter Stegen war hier zur Stelle. Nach einer Stunde handelte der Bundestrainer und beendete eine schwache Darbietung des Dortmunders, der bei seinem Klub eigentlich in der Innenverteidigung spielt.

Emre Can 5,0

Sollte auf der Sechs für Ordnung sorgen und zeigte sich bemüht. Ging im ersten Durchgang noch beherzt zu Werke, doch startete Can die zweite Hälfte gleich mal mit einem gefährlichen Ball auf ter Stegen. Danach konnte auch Can keine Stabilität mehr ins Spiel bringen und wirkte überfordert. Der Bundestrainer wechselte ihn nach 64 Minuten aus.

Ilkay Gündogan 4,0

Mit der Kapitänsbinde am Arm bediente er Florian Wirtz vor Leroy Sanes Treffer. Hatte anschließend sogar die Chance, selbst ein Tor zu erzielen. Ansonsten präsentierte sich der Champions-League-Sieger mit der Kugel am Fuß souverän, wenngleich auch ihm keine Lösung für das Knacken des japanischen Abwehrblocks einfiel.

Leroy Sane 2,5

Erzielte das 1:1, zeigte sich ansonsten insbesondere im ersten Durchgang offensiv aktiv und hätte sogar noch einen Treffer erzielen können. Scheute vor Dribblings nicht zurück und wusste diese auch für sich zu entscheiden - nur Vorlagen für die Mitspieler wurden nicht veredelt. Ergriff daneben sogar das Wort, um Süle nach einem unsauberen Pass zu maßregeln.

Florian Wirtz 3,5

Ließ sein Talent immer wieder aufblitzen, wirkte ab und an aber auch etwas nervös. Ging aber hinterher, wenn er mal einen Ball verspielte und eroberte das Leder zurück. Der Pass auf Sane vor dem zwischenzeitlichen Ausgleich war stark vorbereitet. In Durchgang zwei ließen die Kräfte des Leverkuseners nach, in Minute 73 wurde der Offensivakteur ausgewechselt.

Serge Gnabry 5,0

Trat im ersten Durchgang kaum in Erscheinung und wurde erst in der zweiten Hälfte präsenter. Immer wieder bekam Gnabry den Ball, wollte mit der Kugel Tempo aufnehmen und die Wende herbeiführen. Doch oftmals blieb er im Dribbling am Gegenspieler hängen. Besonders negativ: In der Defensivarbeit wirkte Gnabry demotiviert, er ging selten die Extra-Schritte, um Teamkollege Schlotterbeck auf der linken Seite zu helfen. Sein Arbeitstag war nach 83 Minuten beendet.

Kai Havertz 6,0

Hatte unter der Woche den fehlenden Support der Fans beklagt und musste dafür reichlich Kritik einstecken. Eine entsprechende Reaktion gegen Japan wurde gefordert, blieb aber aus - weil Havertz selbst schwach spielte. Nach nur vier Minuten hatte der Arsenal-Stürmer zwar eine aussichtsreiche Chance im Strafraum der Japaner, ließ diese aber durch einen technischen Patzer und fehlender Handlungsschnelligkeit kläglich liegen. War danach kein Faktor mehr im Spiel. Die Auswechslung folgte nach 73 Minuten.

Einwechselspieler

Robin Gosens 5,0 (64. für Schlotterbeck)

Kam für Schlotterbeck in die Partie und schaltete sich in der Offensive ein. Wurde unter anderem von Gnabry mit einem unpräzisen Pass steil geschickt, Gosens versuchte mit einer Grätsche noch an den Ball zu kommen, holte sich dabei aber mit einem unnötigen Foulspiel und übermotiviert Gelb ab. Wollte danach weiter Druck nach vorne machen, gab den Japanern aber im Gegenzug oftmals Raum für Konter.

Pascal Groß 4,0 (64. für Can)

Feierte mit 32 Jahren sein Länderspieldebüt - das war es aber auch schon. Denn auf der Sechs blieb der England-Legionär recht unauffällig. Für seinen ersten DFB-Einsatz hätte es wahrlich ein schöneres Spiel geben können.

Julian Brandt 4,0 (73. für Wirtz)

Der Dortmund-Star sollte in der Offensive im Schlussakkord noch etwas bewegen, blieb aber wirkungslos.

Thomas Müller 4,0 (73. für Havertz)

Der 2014er-Weltmeister kam zu einem weiteren Comeback im Nationaltrikot, blieb aber nach seiner Einwechslung ohne Torchance.

Kevin Schade (81. für Gnabry)

Wurde für eine Benotung zu spät eingewechselt.

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