DFB-Frauen gegen Südkorea: Bitte nicht wie die Männer 2018… | OneFootball

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·2. August 2023

DFB-Frauen gegen Südkorea: Bitte nicht wie die Männer 2018…

Artikelbild:DFB-Frauen gegen Südkorea: Bitte nicht wie die Männer 2018…

Um ganz sicher zu gehen, dass das WM-Abenteuer auf der anderen Seite der Weltkugel nicht vorzeitig endet, müssen die deutschen Frauen heute Mittag etwas Einfaches leisten: Sie müssen im letzten Gruppenspiel ihren Gegner Südkorea besiegen. Egal wie, egal wie hoch. Sechs Punkte reichen fürs Achtelfinale.

Das klingt so einfach wie vor fünf Jahren, als die deutschen Männer ebenfalls ihr letztes Gruppenspiel gegen Südkorea nur gewinnen mussten, um ins Achtelfinale vorzustoßen. Am Ende erlebten sie mit einem 0:2 die größte WM-Blamage der DFB-Geschichte: das erstmalige Aus in der Vorrunde einer Weltmeisterschaft.


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Damals brachen Grundsatzdebatten über die Zukunft des deutschen Fußballs los: hitzige Diskussionen, die 2018 zu keinen großartigen Veränderungen führten (Löw blieb Bundestrainer), aber zu halbherzigen Personalien (Müller und Hummels kehrten zurück), und schließlich im zweiten WM-Desaster 2022 mündeten.

Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg wird die lästigen Sinnfragen ertragen müssen, ob ihre Arbeit zielführend war, wenn das entscheidende Spiel heute schieflaufen sollte. Es muss ja Gründe geben, warum sie beim 1:2 gegen Kolumbien keine taktische Antwort auf die Spielweise des Gegners fand.

Für die DFB-Frauen, die immer mehr in die Mitte des Rampenlichts drängen, mögen Heftigkeit und Tonart der medialen Kritik und Auseinandersetzung mit ihren Leistungen ungewohnt sein. Aber auch das gehört zur Entwicklung dazu: dass die Darbietung in aller Öffentlichkeit seziert wird, manchmal sogar unfair.

Man sagt dann schnell: "Aber alles muss sachlich sein!" Ja, stimmt. Aber Züge von Unsachlichkeit, die ja Ausdruck einer Enttäuschung ist, gehören zum Fußball dazu, bei den Männern wie bei den Frauen, wenn man Gleichberechtigung will. Dass alle mitmeckern können, hat den Fußball bei uns groß gemacht.

Es ist dewegen ein gutes Zeichen, wenn die Bundestrainerin in der Vorbereitung zum Südkorea-Spiel davon sprach, dass "nichts schöngeredet" wird, sondern dass die Defizite beim Abwehrverhalten, beim Spielaufbau und schließlich beim Gestalten von Torchancen für Alexandra Popp rechtzeitig angesprochen werden.

Das Spiel heute entscheidet der Kopf. Zuversicht wäre eine gute Mitspielerin, Angst eine gefährliche Gegnerin. Von einem vorzeitigen WM-Aus ginge die Welt zwar nicht unter, aber es wäre schade, wenn die Euphorie um den Frauenfußball, die mit der EM 2022 entflammt ist, plötzlich verpuffte.

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