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·28. Oktober 2021
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Im Interview mit liga3-online.de spricht Maurice Deville vom 1. FC Saarbrücken über die Hoffnung, rechtzeitig für das Derby bei seinem Ex-Klub SV Waldhof Mannheim fit zu werden, seinen Anreiz, sich beim FCS durchzusetzen, das Problem eines niederklassigen Nationalspielers sowie das direkte Duell gegen einen Weltfußballer.
liga3-online.de: Zuletzt mussten Sie wegen muskulärer Probleme kürzertreten. Geht es Ihnen jetzt besser, Herr Deville?
Maurice Deville: Mir geht es von Tag zu Tag besser. Ich merke, dass mein Körper sich erholt. Bis zum Spiel in Mannheim am Samstag werde ich alles dafür geben, um wieder fit zu werden. Am Ende liegt die Entscheidung aber beim Trainer, ob er mich im Derby einsetzen will.
Wie sehr würde es schmerzen, wenn Sie ausgerechnet beim SV Waldhof Mannheim nicht dabei sein können?
Das will ich mir gar nicht erst ausmalen. Ich freue mich schon seit längerer Zeit auf das Duell, das nun zum ersten Mal auch vor Zuschauern stattfinden kann. Aber auch wenn ich nicht auf dem Platz stehen kann, werde ich versuchen, mit nach Mannheim zu fahren und die Mannschaft von außen zu unterstützen. Vor allem den jüngeren Mitspielern kann ich sicherlich noch einen guten Rat mit auf den Weg geben.
Von 2017 bis 2020 waren Sie selbst für den SV Waldhof am Ball, sind 2019 Meister geworden und haben den Aufstieg in die 3. Liga geschafft. Wie eng ist noch der Kontakt nach Mannheim?
Auch wenn erst zwei Jahre seit der Meister-Saison vergangen sind, hat sich das Team beim SV Waldhof sehr gewandelt. Marcel Seegert ist der letzte verbliebene Spieler, mit dem ich noch zusammengespielt habe. Zur Aufstiegstruppe habe ich aber noch regelmäßig Kontakt. In dieser Saison hatte aber auch alles zusammengepasst. Wir waren ein eingeschworener Haufen.
Nach Ihrem Wechsel zum 1. FC Saarbrücken findet nun das erste Mal ein Duell gegen Ihren Ex-Klub vor Publikum statt. Was für eine Stimmung erwarten Sie?
Ich gehe von einem hitzigen Duell aus. Ich bin gespannt, wie ich persönlich empfangen werde. Nicht nur wegen der örtlichen Nähe ist es ein hitziges Spiel. Auch in der Tabelle liegen wir auf Augenhöhe. Es ist ein Spitzenspiel durch und durch.
Seit sechs Spielen hat der FCS nicht mehr verloren. Wie wollt ihr die Serie ausbauen?
Wir gehen mit derselben Leidenschaft in die Partie, wie wir es in den bisherigen 13 Duellen schon gezeigt haben. Wir haben häufig genug unsere Comeback-Mentalität unter Beweis gestellt und haben nach Rückstand nie die Köpfe hängen lassen. Wenn wir an unsere Stärken glauben und diese dann auch auf den Platz bringen, dann gehe ich davon aus, dass wir die Rückreise mit drei Punkten im Gepäck antreten können. Der SV Waldhof hat sich mit Marco Höger und Marc Schnatterer sehr gut verstärkt. Der Großteil spielt bereits seit der vergangenen Saison zusammen. Von daher sind wir gewarnt. Für mich zählt Mannheim zu den Favoriten auf den Aufstieg.
In der Tabelle steht nach 13 Spieltagen der Relegationsplatz zur 2. Bundesliga zu Buche. Verleitet die aktuelle Situation vielleicht ein wenig zum Träumen?
Um von einem möglichen Aufstieg zu träumen, sind wir noch extrem weit entfernt. Zwischen dem Relegationsplatz und Rang zwölf liegen nur drei Punkte. Ich gehe davon aus, dass diese Konstellation bis zum Ende der Saison anhalten wird. Sollten wir uns an den letzten drei Spieltagen der Saison in einer ähnlichen Situation befinden, dann dürfen unsere Fans auch von einem möglichen Aufstieg träumen.
Nach sechs Jahren beim 1. FC Kaiserslautern, dem FSV Frankfurt und Mannheim sind Sie wieder nach Saarbrücken zurückgekehrt. Warum wieder der FCS?
Bei meiner Rückkehr nach Saarbrücken hatte ich mir vorgenommen, es besser zu machen, als beim ersten Mal. Ich habe für mich den Anreiz entwickelt, es mir selbst zu beweisen. Ich kenne meine Stärken und weiß, dass ich mich beim FCS durchsetzen kann. Allerdings bringen mich die Länderspielpausen und jetzt die Verletzung immer wieder aus dem Rhythmus. Während ich mit der Nationalmannschaft unterwegs bin, steht das Training beim FCS ja nicht still. Dann haben auch meine Mitspieler die Nase vorne, wenn es darum geht, wer in die Startaufstellung rutscht. Von daher ist die Länderspielabstellung für mich ein Fluch und Segen zugleich.
Inwiefern?
Natürlich erlebe ich mit der Nationalmannschaft von Luxemburg wunderbarer Momente, die ich auch sehr gerne mitnehme. Wenn man aber kein unangefochtener Stammspieler ist, dann wirft es einen beim Verein aus der Bahn. Das ist das Luxusproblem eines niederklassigen Nationalspielers, mit dem ich mich aber arrangieren kann.
Als 55-facher Nationalspieler haben Sie bereits so einige Partien auch gegen Weltstars absolviert. An welche Duelle erinnern Sie sich gerne zurück?
Es ist etwas ganz Besonderes, gegen die besten Fußballer der Welt antreten zu dürfen. In der vergangenen Länderspielpause haben wir gegen Portugal gespielt. Auf der Außenbahn stand ich dann Christiano Ronaldo in einem direkten Zweikampf gegenüber. Da wird einem erst so richtig bewusst, dass es zwei verschiedene Welten sind. Mit Respekt vor den Drittliga-Klubs, aber es ist schon etwas anderes, sich auf diesem Niveau messen zu können. Es gibt aber viele Partien, die mir in Erinnerung bleiben werden. Unter anderem bleibt das 0:0 im Jahr 2017 in einem vollen Stadion in Frankreich ein einmaliges Erlebnis, als wir kurz vor Schluss fast sogar noch den Siegtreffer erzielt hatten.
Wie reagieren Ihre Mitspieler, wenn Sie von einem Duell mit Christiano Ronaldo zurückkehren?
Zu Beginn kamen immer mal flapsige Sprüche, dass uns Portugal beim 0:5 auseinandergenommen hat. Danach erkundigt sich der eine oder andere aber auch, wie es war, gegen einen Spieler wie Ronaldo gespielt zu haben.
Was nehmen Sie aus Ihren Reisen mit?
Ich versuche immer mal wieder, mit einem gegnerischen Spieler das Trikot zu tauschen. Einen besonderen Platz in meiner Sammlung hat das rote Trikot von Cesc Fabregas mit der goldenen zehn hinten drauf. Aber auch von Pepe habe aber ich ein Andenken mitbekommen. Christiano Ronaldo habe ich allerdings noch nicht in meiner Sammlung. Immerhin konnte ich bei unserem letzten Aufeinandertreffen kurz mit ihm sprechen. Die Chance habe ich dann genutzt und mit ihm ein Foto gemacht. Das ist für mich sogar noch mehr wert.
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