
Rund um den Brustring
·1. September 2025
Der richtige Gegner zur richtigen Zeit

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·1. September 2025
Gegen Mönchengladbach feiert der VfB einen knappen Sieg, der nach einer aufregenden Woche zumindest reicht, um die Gemüter etwas zu beruhigen — aber mehr auch nicht.
Ein Spiel als Ruhepol. In einer Zeit, in der der VfB seinen Transferrekord direkt verdreifacht und dementsprechend im Sommerschlussverkauf noch mal richtig aktiv werden muss und in der 20 Elfmeter geschossen werden müssen, damit der Titelverteidiger die erste Runde des DFB-Pokals übersteht, ist ein 1:0 gegen Mönchengladbach der beste Kontrapunkt. Sicherlich, die Verletzung von Deniz Undav, die Ein- und wieder Auswechslung von Chris Führich, eine atemberaubende Choreographie über vier Tribünen und ein unwahrscheinlicher Siegtorschütze Chema Andrés: Gesprächsthemen gab es am Samstag genug. Aber eben nicht den ganz großen Aufreger.
Man kann sagen, dass mit der Borussia der richtige Gegner zur richtigen Zeit kam. In einem Spiel auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten setzte sich der Brustring (ohne Wappen) knapp mit 1:0 durch. Wobei das mit der Augenhöhe natürlich so eine Sache ist, wenn der VfB derzeit mit Geld nur so um sich wirft um sich für Platz 6 und den Europapokal zu rüsten, während beim VfL der Trainer zu wackeln scheint und der Verein kaum Geld für Neuzugänge hat. Andererseits hatten die Brustringträger am Samstag den zweiten Leistungsträger in diesem Sommer verkauft und liefen wie schon im Pokal hinten in einer Zweitbesetzung auf. Dass Braunschweig uns vier Tore einschenkte und Alex Nübel am zweiten Spieltag seine erste weiße Weste sammelte, sollte den Verantwortlichen in Gladbach zu denken geben.
Für den VfB ist es ein Schritt zurück in die Normalität, dem nun scheinbar noch ein paar Transfers folgen werden. Das Spiel gegen Mönchengladbach war erfolgreich, auch wenn es nicht gerade die Fantasie anregte. Es war immer wieder durchzogen von Stockfehlern und Ungenauigkeiten, aber nicht so katastrophal wie das am Dienstag, als wir zeitweise die Kontrolle verloren und uns von einem Zweitligisten überrennen ließen. Auf jeden Fall lässt es sich mit drei Punkten und der zweiten Pokalrunde etwas entspannter in die Länderspielpause gehen.
Wäre da nicht die Tatsache, dass mit Deniz Undav zwar ein zuletzt glückloser, aber dennoch zentraler Spieler für mindestens sechs Wochen ausfällt und dass Sebastian Hoeneß nach der Pause mindestens einen, wenn nicht mehr Neuzugänge in eine Mannschaft integrieren muss. Immerhin stimmte gegen Gladbach die Einstellung zu Gegner und Spiel wieder, auch wenn man sich mitunter dann wieder selber ein Bein stellte. Dennoch: Das dritte Ligaspiel in Freiburg läutet nicht nur die Phase der englischen Wochen ein, sondern bedeutet für Trainer und Kader auch einen gewissen Neustart nach zwei turbulenten Wochen. Es ist zu hoffen, dass wir nach dem Deadline Day und dem unaufregenden Spiel gegen Gladbach dafür gerüstet sind.
Titelbild: © Helge Prang/Getty Images