Der “neue Biss des Löwen”, die aktuelle Leistung der Mannschaft und die Erwartung der Fans | OneFootball

Es war eine vollmundige Versprechung der beiden 1860-Geschäftsführer. Man kündigte den “neuen Biss des Löwen” an. Einige Fans zweifeln jedoch, denn die Leistung der Mannschaft lässt zu wünschen übrig. Dabei vergessen diese Fans jedoch eins: Der “Biss des Löwen” ist eine Ankündigung für die neue Saison und die Darauffolgenden.

Was auf dem Platz in den letzten beiden Spielen passierte, ist eine Katastrophe. Und vielleicht war es taktisch unklug, dass man die Präsentation vor dem Endspurt in dieser Saison veröffentlichte, weil die Löwenfans gerne Ergebnisse sofort sehen möchten. Dass das Konzept nach allerdings gerade mal hundert Tagen Entwicklung nicht sofort greifen kann, sollte jedem klar sein. Mit der Bekanntgabe der “Biss”-Strategie waren gerade mal die Workshops beendet gewesen und die Richtung vorgegeben worden. Diese Strategie muss die Geschäftsführung nun bis zur neuen Saison und dann während der laufen neuen Saison erst mal umsetzen. Die Zielsetzung scheint nun klar. Jetzt kommt die Auswertung des Auftrags: Wer macht was, wie, wann und wozu?

Dass sich ein solches Konzept auf die ohnehin schon vollkommen vermurkste Saison auswirkt, das kann man im Grunde nicht erwarten. Zumal für den einen oder anderen Spieler aktuell wahrscheinlich gar nicht klar ist, ob er Teil des “neuen Bisses” ist. Andere Spieler wissen schon jetzt, dass sie nicht Teil sein werden.

Möglicherweise wurde die Geschäftsführung ein wenig gedrängt, die Ergebnisse ihres Workshops schon so früh zu präsentieren. Immerhin hatte Tage zuvor das Bündnis Zukunft ein sogenanntes Strategiepapier veröffentlicht. Das teilweise gar nicht umsetzbar ist (siehe NLZ) aber durchaus Hoffnung schürt. Und das eine komplette Änderung mit sich bringen würde. Vor allem Martin Gräfer vom Bündnis Zukunft will einen vollständigen Richtungswechsel. Würde Gräfer sich mit seinen Kandidaten bei der kommenden Wahl durchsetzen, hätte man die Arbeit der Workshops danach in die Tonne treten können. Man hätte dann die Verhandlungen mit Ismaik abwarten müssen und könnte dann, weil viel zu spät, auch die kommende Saison in die Tonne treten.

Also musste die Geschäftsführung der Profifußball KGaA ebenfalls irgendwie Hoffnung schüren. Und die Ergebnisse der Workshops sind ja durchaus produktiv. Leider hat man dabei vergessen, dass die Fans ihre Hoffnungen gerne sofort erfüllt haben möchten. Und Ergebnisse sofort in jedem Spiel sehen wollen. Das liegt einfach in der Natur der Sache. Im Grunde gibt es für diese Saison aber eigentlich nur ein einziges Ziel: den Klassenerhalt. Und zwar immer noch mit dem “provisorischen Gebiss dieser Saison”.

Für den zukünftigen “Biss des Löwen” ist neben dem Klassenerhalt auch hinter den Kulissen noch viel Arbeit auf den Tischen der Geschäftsführer und des gesamten Teams. Diese Zeit muss man ihnen lassen. Das Konzept wird kommende Saison früh genug auf den Prüfstand kommen.