Das sind die Gründe für den Abstieg des Halleschen FC | OneFootball

Das sind die Gründe für den Abstieg des Halleschen FC | OneFootball

Icon: liga3-online.de

liga3-online.de

·13. Mai 2024

Das sind die Gründe für den Abstieg des Halleschen FC

Artikelbild:Das sind die Gründe für den Abstieg des Halleschen FC

Mit dem Halleschen FC verabschiedet sich der Dino aus der 3. Liga. Zwölf Jahre am Stück waren die Saalestädter in der höchsten Spielklasse des DFB vertreten, nun geht es zurück in die Regionalliga. liga3-online.de nennt die Gründe für den Abstieg.

Längerer Abwärtstrend

Abgestiegen ist der HFC zwar in dieser Saison, doch letztlich ist der Gang zurück in die Regionalliga das Endergebnis eines längeren Abwärtstrends der vergangenen Jahre. Spielte Halle in der Saison 2018/19 noch um den Aufstieg mit und belegte 2021 Rang 9, reichte es in der darauffolgenden Spielzeit schon nur noch zu Platz 14. Richtig eng wurde es dann bereits in der letzten Saison, in der sich Halle nur durch einen starken Schlussspurt ganz knapp vor dem Abstieg rettete. Dieser blieb nun aus, sodass Platz 17 die logische Konsequenz ist. Auch, weil eine Weiterentwicklung auf spielerischer Ebene in den letzten Jahren nicht stattgefunden hat. Zudem gelang es bis auf wenige Ausnahmen nicht, Talente aus dem eigenen Nachwuchs einzubinden.


OneFootball Videos


Keine Kontinuität

Verbunden ist der seit längerem anhaltende Abwärtstrend auch mit fehlender Kontinuität. Stefan Reisinger ist nun bereits der vierte Trainer seit 2020, Daniel Meyer der fünfte Sportdirektor seit 2016. Mit jeder neuen Personalie kamen neue Ideen und Ansätze, ein langfristiger Plan konnte so nie entwickelt werden. Mehrfach lagen die Verantwortlichen zudem bei Personalentscheidungen und der Ausgestaltung der Verträge daneben. Dass Meyer-Vorgänger Thomas Sobotzik bei Amtsantritt im April 2023 einen Vertrag bis Dezember 2025 erhielt, der auch für die Regionalliga gültig ist, fällt dem HFC nun aus finanzieller Sicht auf die Füße.

Abwehr zu anfällig

Blickt man allein auf die aktuelle Saison, sticht vor allem die schwache Defensivleistung ins Auge. 67 Gegentore in 37 Spielen bedeuten den zweitschlechtesten Wert aller Drittligisten, nur Lübeck kassierte noch mehr Gegentore (74). Lange Zeit war Halle gar die Schießbude der Liga, erst unter Stefan Reisinger wurde die Gegentor-Flut eingedämmt. Lediglich siebenmal schlug es in den sechs Partien unter seiner Regie ein, zudem blieb Halle gleich dreimal zu Null – und damit häufiger als in den 33 Partien zuvor. Dennoch war das Kind bereits in den Brunnen gefallen, die Hypothek der längeren Schwächephasen zuvor war zu groß.

Personalprobleme

Zurückzuführen ist die hohe Anzahl an Gegentoren aber auch auf fortlaufende Personalprobleme. Immer wieder standen Spieler aufgrund von Erkrankungen, Verletzungen oder Sperren nicht zur Verfügung. Erst fiel Außenverteidiger Niklas Kreuzer mit einer Krebserkrankung lange aus, dann verletzte sich der nachverpflichtete Marvin Ajani am Knie, ehe sich Sebastian Zieleniecki das Kreuzband riss und der im Winter nachverpflichtete Brian Behrendt aufgrund einer Oberschenkelverletzung mehrere Spiele verpasste. Auch Niklas Landgraf musste aufgrund von Verletzungen mehrfach passen. Momentan steht Lucas Halangk aufgrund einer Bänderverletzung nicht zur Verfügung. Mehrfach während der laufenden Saison mussten die Saalestädter improvisieren, was für die Abläufe – gerade in der Verteidigung – nicht förderlich war.

Kaderzusammenstellung

Möglicherweise hätte der HFC die zahlreichen Ausfälle besser kompensieren können, hätte er über einen breiteren Kader verfügt. Zwar standen zwischenzeitlich über 30 Spieler zur Verfügung, doch längst nicht jeder kam für die Startelf infrage. Auch, weil im vergangenen Sommer mehr Masse als Klasse an die Saale geholt wurde. Mit Dominic Baumann und Julian Eitschberger waren im Sommer zwar zwei Volltreffer gelungen, viele andere blieben allerdings zum Teil deutlich hinter den Erwartungen. Bestes Beispiel ist Tim-Justin Dietrich, der selbst trotz größter Personalsorgen in der Abwehr auf gerade mal vier Einsatzminuten seit September kommt. Auch Patrick Hasenhüttl blieb glücklos – und beendete seine Karriere im März, nachdem er zuvor bereits aussortiert worden war.

Impressum des Publishers ansehen