Das könnte die königliche Zukunft sein: Endrick, Arribas, Reinier & Co. | OneFootball

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·14. Juni 2024

Das könnte die königliche Zukunft sein: Endrick, Arribas, Reinier & Co.

Artikelbild:Das könnte die königliche Zukunft sein: Endrick, Arribas, Reinier & Co.

Egal ob durch Leihgeschäfte, Rückkaufoptionen oder gezielte Investitionen für die Zukunft, Real Madrid hat mehrere Spieler außerhalb des Vereins platziert. Obwohl die Karriereverläufe dieser Akteure unterschiedlich sind, ist es interessant, ihre Entwicklung zu verfolgen. Ein Blick auf die Wege von Reinier Jesus, Sergio Arribas, Endrick, Miguel Gutiérrez und Jesús Vallejo gibt Aufschluss darüber, wie es um die potenzielle Zukunft der Blancos bestellt ist.

Reinier Jesus: Verliehen bis Juni 2024

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Auch bei Frosinone überzeugte das einstige Talent nicht und seine Leihe endete mit einem weiteren Rückschlag – Foto: IMAGO / ZUMA Press


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So hart es klingt, aber das Thema Reinier Jesus ist eine Never-Ending-Story der Rückschläge. Zunächst zwei verschenkte Jahre in Dortmund, im katalanischen Girona ebenfalls kaum einen Fuß auf den Boden bekommen und nun beim womöglich letzten Versuch in Europas Top-Ligen – bei Frosinone Calcio in Italien – von Saisonbeginn an (erste fünf Spiele) nicht im Kader gewesen. Das besserte sich zwar im Laufe der Spielzeit, aber unter dem Strich standen dennoch weniger eindrucksvoll klingende 36 Prozent Startelfeinsätze bei nochmal weniger 33 Prozent der möglichen Einsatzminuten. Sein ursprünglicher Marktwert, der sich einst auf 25 Millionen Euro belief und für den die Königlichen gar bereit waren, 30 Millionen hinzublättern, ist über die vergangenen Jahre auf 3,5 Millionen Euro zusammengeschrumpft. Dass der Brasilianer seine „Italien-Reise“ nun auch noch mit dem Abstieg seines Leih-Klubs beendet, wirkt dabei lediglich als lapidare Randnotiz auf dem permanenten Pfad der Rückschläge. Dabei war das dramatische Saisonfinale in Italiens Tabellenkeller an Spannung kaum zu überbieten, zog Empoli mit einem Treffer in der 93. Spielminute noch an Reiniers Frosinone vorbei. Symptomatisch für das Schicksal des Südamerikaners ist dabei nicht nur der jähe Ausgang, sondern auch die Tatsache, dass die 22-jährige Offensivkraft im finalen Showdown erst in der 85. Spielminute eingewechselt wurde.

REINIERS ZAHLEN

  1. Einsätze: 23
  2. Spielminuten: 1.107
  3. Tore/Vorlagen: 3/2

Auch wenn sein Vertrag in Madrid noch bis 2026 gilt, wird für Reinier bei Carlo Ancelotti kein Platz im Kader zu finden sein. Dafür sind die Zahlen und Statistiken von Reinier einfach zu mager, für einen Offensivmann binnen eines Jahres drei eigene Treffer und zwei Assists definitiv zu wenig. Zumal es vorher beim BVB sowie beim FC Girona nicht besser lief: Sowohl in Dortmund (zwei Torbeteiligungen in 39 Spielen) als auch bei Girona (drei Torbeteiligungen in 18 Spielen) konnte man sich zu keiner Zeit vom Potenzial des Südamerikaners überzeugen. In Anbetracht der hochkarätigen Offensiv-Personalien bei den Königlichen würde selbst der optimistischste Narr keinen Platz für den Brasilianer bei den Blancos erkennen.

Sergio Arribas: Vertrag in Almería bis Juni 2029

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Gute Statistiken und ein Stammplatz hinderten nichts am Abstieg von Almería und Arribas – Foto: David Ramos/Getty Images

Ähnlich wie Reinier agiert auch Arribas im offensiven Mittelfeld und fand trotz der Fähigkeit, auch auf beide Flügel ausweichen zu können, (zunächst) keinen Raum in den Planungen von Carlo Ancelotti. An welche Kaliber er für Spielzeit bei den Königlichen vorbei müsste, ist durchaus bekannt – ein weiteres Dilemma, welches sich Arribas mit Reinier teilt. Auch in sportlicher Hinsicht gibt es Parallelen, denn auch der Spanier musste mit seinem neuen Klub UD Almería den Gang in die zweite Liga antreten. Rein individuell betrachtet gibt es aber einen großen Unterschied: Der gebürtige Madrilene spielte fast die komplette Saison über eine essenzielle Rolle für seinen neuen Arbeitgeber und kommt auf neun Saisontore sowie fünf weitere Vorlagen. Für seine Premierensaison in LaLiga sind das sicher keine schlechten Zahlen! Ob das für eine Rückkehr reicht? Schwierig!

ARRIBAS' ZAHLEN

  1. Einsätze: 36
  2. Spielminuten: 2.187
  3. Tore/Vorlagen: 9/5

Denn: Das Eigengewächs ist nicht verliehen, sondern für sechs Millionen Euro verkauft worden. Dem offensiven Mittelfeldspieler, welcher im vergangenen Jahr noch unter anderem bei der Klub-WM für Real zum Einsatz und Torerfolg kam, traute man offensichtlich keinen Durchbruch in der ersten Garde zu, weshalb der Deal mit Almería abgeschlossen wurde – und das langfristig. Ganz aufgegeben hat man den wuseligen Offensivmann, der seit seinem zwölften Lebensjahr an der Concha Espina das Fußballspielen erlernt hatte, jedoch noch nicht – denn: Real Madrid besitzt ein Vorkaufsrecht für eine eventuelle Rückkehr in der Zukunft und hat sich für den Fall, dass der Akteur seinen Weg anderswo weitergehen sollte, eine Weiterverkaufsbeteiligung von 50 Prozent gesichert. Vermutlich wird sich der 22-Jährige also im Sommer einen neuen Klub suchen, vielleicht einen mit internationaler Vertretung statt garantiertem Abstiegskampf?

Endrick: Neuzugang ab Juli 2024

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Endrick betreibt auch bei der Nationalmannschaft gehörige Eigenwerbung – Foto: PIERRE-PHILIPPE MARCOU/AFP via Getty Images

Im Gegensatz zu den anderen beiden ist die Zukunft von Endrick Felipe Moreira de Sousa für das kommende Jahr geklärt: Die Concha Espina wartet auf den hochbegabten 17-Jährigen, der aktuell bei der Seleção verweilt und sich dort mit seinen zukünftigen Kollegen Vinícius und Rodrygo auf die Copa America vorbereiten darf. Mit seinem Last-Minute-Treffer gegen Mexiko (Vorlage von Vinícius) hat er bei seiner Nationalmannschaft auch schon auf diese Art und Weise für Furore gesorgt, wie man sich das ab der neuen Saison dann auch in Madrid erhoffen wird. Es war übrigens der dritte Treffer im fünften Spiel für seine Landesauswahl, nachdem er schon den Test in Wembley gegen England entschied (1:0) und in seinem künftigen Wohnzimmer gegen Spanien dem Bernabéu einen Vorgeschmack auf seinen Instinkt gegeben hatte (3:3). Bereits nach wenigen Kostproben bewahrheiten sich die Vorschusslorbeeren von jenem Trainer, der ihn erstmals in die Auswahl berufen hatte: „Es ist eine Auszeichnung und eine Vision von dem, was dieser Junge einmal werden kann. Ein Junge, der 2006 geboren wurde und das liefert, was er liefert, beeindruckt mich“, schwärmte Brasiliens Interimscoach Diniz über seinen jüngsten Shootingstar.

ENDRICKS ZAHLEN

  1. Einsätze: 22
  2. Spielminuten: 1.590
  3. Tore/Vorlagen: 4/2

Die Frage bei dieser Personalie bleibt eher, wie schnell und wie gut Endrick sich in Europa akklimatisieren kann. Mit Vinícius und Rodrygo haben die Blancos bereits zwei Paradebeispiele für frühzeitige Millionentransfers in Zukunftsversprechen, die letztlich jeden Cent wert gewesen sind. Umgekehrt sieht man am Karriereweg von Reinier auch, dass immense Summen und enorme Vorschusslorbeeren eine große Hypothek für südamerikanische Supertalente sein können. Denkt man optimistisch, hat Endrick demnach mit seiner Ankunft schon mal mindestens zwei Vorbilder direkt an seiner Seite. „Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken, um nicht ängstlich zu werden“, zeigt sich Endrick demütig, unterstreicht aber auch die Wertschätzung seiner neuen Vorgesetzten, denn Ancelotti und Präsident Florentino Pérez geben dem Youngster „das Gefühl, dass ich sehr ruhig und zuversichtlich sein kann, wenn ich komme. Sie sagten mir, dass sie meine Spiele bei Palmeiras verfolgen und ich sehr gut empfangen werde.“ In der zum europäischen Spielplan verschobenen Saison in Brasilien läuft es für den 17-Jährigen jedenfalls ganz ordentlich, kommt der Youngstar mit bereits fünf Profititeln im Gepäck nach Europa, wobei Endrick selbst im Finale seines letzten Erfolges zum MVP avancierte und dafür ausgezeichnet wurde. Beste Aussichten und so kann sich der Brasilianer mit einer gesunden Sicht auf die Dinge ob der großen Konkurrenz auf seine neuen Herausforderungen freuen und bringt trotz Mbappé-Wechsel offensichtlich die beste Einstellung mit: „Es ist ein Gewinner-Team, kein Spieler ist für den anderen eine Bedrohung. Der beste Klub der Welt muss immer Ausschau nach den besten Spielern halten – auf allen Positionen. An der Seite großer Spieler zu sein und mit ihnen um einen Platz zu kämpfen, wird mich nur besser machen, auf ein höheres Niveau kommen und mehr Titel gewinnen lassen. Titel mit dem Klub sind die wichtigsten Ziele.“

Miguel Gutiérrez: Vertrag bei Girona bis Juni 2027

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Gutierrez und Co. sorgten diese Saison für gehörig Furore in Spanien und dürfen deshalb nun auch in der Champions League ran – Foto: PAU BARRENA/AFP via Getty Images

Dass Miguel Gutiérrez die vakante Stelle als Linksverteidiger nach dem Abgang von Marcelo nicht ausfüllen kann, war wohl die Ansicht von Ancelotti über den potenziellen Nachfolger, weshalb der gebürtige Madrilene bereits im Sommer 2022 für vier Millionen Euro Ablöse zum FC Girona wechselte. Die Luftveränderung hat sich jedoch auf Anhieb für den Spieler ausgezahlt: Der Linksverteidiger war bereits 2022/23 absolut gesetzt (34 Einsätze in LaLiga) und stand auch in dieser Spielzeit zu 92 Prozent in der Startelf. Der 22-Jährige weiß mit seinen Tiefenläufen und Dribblings absolut zu überzeugen und spielt somit eine elementare Rolle bei den Katalanen, die sich als bester Aufsteiger letztes Jahr schon keine Abstiegssorgen machen brauchten und dieses Jahr mit der Qualifikation für die Champions League eine Sensations-Saison abschließen konnten – wohl auch dank Gutiérrez, dessen Marktwert inzwischen bei 25 Millionen Euro taxiert wird und um den Wechselgerüchte zu Vereinen wie SSC Neapel, West Ham United oder auch Manchester United kursieren.

GUTIÉRREZ ZAHLEN

  1. Einsätze: 40
  2. Spielminuten: 3.378
  3. Tore/Vorlagen: 2/9

Für den Linksfuß könnte es also im Nordosten Spaniens kaum besser laufen, für die Merengues hat diese Personalie allerdings einen deftigen Haken: Gutiérrez ist bis 2027 an Girona gebunden, womit es in naher Zukunft nicht zwingend nach einer Rückkehr in seine Heimatstadt aussieht. Rest-Hoffnung für die Zukunft bleibt dennoch: Weil die Merengues 50 Prozent der Rechte am Spieler bei dessen Transfer behalten konnten, ist ein Comeback noch vor 2027 nicht kategorisch ausgeschlossen. Sollte sich Gutiérrez bei Girona weiter als konstant erweisen, könnte möglicherweise doch noch eine Rückholaktion stattfinden und der Mann aus Madrid wieder nach Hause kommen. Wenn es ihm gelingt, sich auch in der Königsklasse so eindrucksvoll zu beweisen, stünde die Tür in der spanischen Hauptstadt gewiss wieder ein ganzes Stück weit offen.

Jesús Vallejo: Verliehen bis Juni 2024

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Jesús Vallejo kämpft gerade mit seinen eigenen Dämonen, ehe an eine Rückkehr auf das Spielfeld zu denken ist – Foto: IMAGO / Samuel Carreno

Seitdem sich Real Madrid 2015 für fünf Millionen Euro die Dienste des Innenverteidigers gesichert hat und Jesús Vallejo unter Vertrag bei den Königlichen steht, hat dieser kaum an der Concha Espina gewirkt. Direkt nach dem Kauf blieb er leihweise beim abgebenden Verein Real Zaragoza, anschließend ging es nach Frankfurt, dann über Wolverhampton zum FC Granada, wo er nun bereits zum dritten Mal als Leihspieler anheuerte. Allerdings und kurzum: Ohne jeglichen nennenswerten Erfolg, vor allem in dieser Saison. Lediglich gegen die Erzrivalen der Königlichen, und zwar am 1. Spieltag gegen Atlético (90 Minuten) und dem FC Barcelona am 9. Spieltag (sechs Minuten), stand er für die Andalusier auf dem Rasen. Davor und danach laborierte der Verteidiger an einem Unterschenkelbruch, welcher bei seinem Comeback Anfang Januar auskuriert schien. Gefühlt kam es im Anschluss allerdings noch schlimmer: Was das Ende einer Durststrecke sein sollte, wurde zum Beginn eines tiefen Lochs und ein zehn-Minuten-Einsatz im Januar blieb bis jetzt sein letzter Augenblick auf dem Rasen – es folgte die Rückkehr in den Verletzten-Status. Dieses Mal scheint allerdings nicht die Physis zu haken, sondern ernsthaftere Probleme aufgetreten zu sein, denn der Spanier hat augenscheinlich mit Depressionen und Burnout zu kämpfen.

VALLEJOS ZAHLEN

  1. Einsätze: 3
  2. Spielminuten: 106
  3. Tore/Vorlagen: 0/0

Was die Zukunft bringen wird, ist demnach vollends offen. Vertraglich ist seine Zeit in Granada abgelaufen und sein Arbeitspapier gilt noch ein Jahr bei Real Madrid. Sportlich wird er keine Perspektive bei den Königlichen haben, aber angesichts seines Zustandes wird das auch vorerst im Hintergrund stehen. Vallejo sollte nun zusehen, dass er wieder gesund wird und dann kann ein Mann mit seiner Vita sicher auch nochmal Fuß im Profifußball fassen. Für Real Madrid werden wir aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Spiel mehr von Jesús Vallejo sehen dürfen.

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