Dardai: "Geiler Abend" - El-Jindaoui "hat um sein Leben gekämpft" | OneFootball

Hertha BSC erlebte im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den Hamburger SV (5:3, n.E.) eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Mittendrin war Nader El-Jindaoui, der sein Profi-Debüt für die Alte Dame feierte und sich noch mehr vorgenommen hat.

Wenn jemand den Kopf von Hertha BSC aus der Schlinge ziehen kann, dann Fabian Reese. Der Flügelspieler, der gegen den Hamburger SV die zwischenzeitliche 1:0-Führung erzielt hatte, rettete die Hauptstädter in der 90. Minute in die Verlängerung, bereitete in der 120. Minute den wiederholten Ausgleich vor und verwandelte im Elfmeterschießen den Strafstoß zum Viertelfinal-Einzug im DFB-Pokal.

Dardai: "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft"

Der HSV brachte die Berliner mehrfach an den Rand der Niederlage, Reese und seine Mitspieler waren aber nicht unterzukriegen. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft", lobte Cheftrainer Pal Dardai die Seinen auf der anschließenden Pressekonferenz: "Wir haben so viel investiert, investiert und investiert. Wir haben nie aufgegeben, deshalb muss ich zum Schluss sagen, dass wir verdient gewonnen haben. Das war ein geiler Abend."

Lob für El-Jindaoui

Nader El-Jindaoui erlebte damit ein besonderes Profi-Debüt. Der 27-jährige Angreifer spielt seit einem Jahr für Herthas U23 und ist vorrangig als Influencer mit zwei Millionen Followern auf Instagram bekannt. In der Schlussphase der regulären Spielzeit kam El-Jindaoui für Florian Niederlechner aufs Feld und verwandelte seinen Elfmeter als dritter Schütze äußerst souverän. "Er hat Eier und sich zum Elferschießen gemeldet, da wo andere Spieler nicht die Hand gehoben haben. Und er hat sich diesen Einsatz verdient, hat im Training um sein Leben gekämpft. Das habe ich honoriert", lobte Dardai den Neuling, der bereits gegen Elversberg im Kader stand, laut der Bild-Zeitung: "Ich habe ihm gesagt, du hast geile Bewegungen drauf. Wenn der Moment kommt und ich dich brauche, spielst du."

"Nader kommt jetzt aus dem Niemandsland"

El-Jindaoui hofft auf weitere Profi-Einsätze - und darauf, den Influencer-Status abzulegen: "Ich bin Fußballer und teile ein wenig mein Leben. Aber wenn du mich fragst und googelst – da steht Fußballer und so fühle ich mich auch. […] Ich bin noch nicht fertig. Ich will der Mannschaft helfen so gut es geht." Der Hertha-Weg zielt jedoch auf die Entwicklung junger Spieler ab, was dem 27-Jährigen laut Dardai zum Verhängnis werden könnte. "Er kommt jetzt aus dem Niemandsland, geht einen tollen Weg. Trotzdem darf er keinem jungen Spieler hier den Platz wegnehmen", betonte der Ungar. Wie viele Einsätze bei den Hertha-Profis hinzukommen werden, bleibt somit abzuwarten.