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SV Werder Bremen

·30. November 2023

„Daran habe ich selbst in Belgien noch nicht geglaubt“

Artikelbild:„Daran habe ich selbst in Belgien noch nicht geglaubt“

Deniz Undav ist derzeit aus Brighton nach Stuttgart ausgeliehen (Foto: nordphoto).

Deniz Undav im Gegner-Interview zum VfB Stuttgart

Eigentlich liebäugelte Deniz Undav schon damit, seine Profikarriere abzuhaken. Aber es kam anders: Obwohl seine Laufbahn im Herrenfußball lange nicht über die 3. Liga hinaus kam, gelang dem 27-Jährigen erst in den vergangenen Jahren der Durchbruch in der Premier League und Bundesliga. Mit dem VfB Stuttgart sorgt Undav, der fünf Jahre für den Nachwuchs des SV Werder auflief, für Furore und spricht im WERDER.DE-Interview u.a. über das Erfolgsrezept der Schwaben und seinen Bezug zur norddeutschen Heimat.


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WERDER.DE: Moin Deniz, was ist für dich die größere Herausforderung: Die Torwand im Aktuellen Sportstudio oder einen Treffer in der Fußball-Bundesliga zu erzielen?

Deniz Undav: Aktuell ist meine Quote in der Bundesliga deutlich besser (lacht). Es hat mich schon etwas genervt, dass ich nicht mindestens einen Treffer an der Torwand erzielt habe. Noch wichtiger ist aber natürlich, dass ich der Mannschaft mit meinen zwei Treffern gegen Frankfurt helfen konnte.

WERDER.DE: In deinen ersten Bundesliga-Spielen bist du jedenfalls voll eingeschlagen. Nach deinem Außenbandriss zu Saisonbeginn brauchtest du zuletzt nur 68 Minuten für ein Tor. Was ist dein Erfolgsrezept?

Deniz Undav: Es macht unheimlich viel Spaß, in dieser Mannschaft zu spielen. Wir haben einen sehr guten Trainer, ein super Team und spielen einen überragenden Fußball. Wir funktionieren als Team sehr gut und sind als Mannschaft erfolgreich. Davon profitiert jeder von uns.

WERDER.DE: Allerdings lief es gerade zum Beginn deiner Karriere nicht immer so rund wie derzeit. Warum hast du den Weg in den Profifußball erst im zweiten Anlauf gefunden?

Deniz Undav: Man kann vielleicht sagen, dass es ein anderer Weg war, weil ich den Sprung in den Profifußball nicht direkt geschafft habe. Aber zuletzt ging es trotzdem Schritt für Schritt immer weiter nach oben. Auf diesem Weg hat mich meine Familie sehr unterstützt und mich motiviert. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar. Beim Auswärtsspiel in Köln, als ich meine ersten Bundesligatreffer erzielt habe, war meine ganze Familie im Stadion. Das war ein unbeschreibliches Gefühl.

WERDER.DE: Hast du dir während deiner Zeit in Braunschweig und Meppen vorstellen können, wenige Jahre später in der Bundesliga zu den besten Torschützen der Liga zu gehören?

Deniz Undav: Ehrlich gesagt habe ich selbst in Belgien noch nicht daran geglaubt, dass ich mal in der Premier League oder in der Bundesliga spielen werde. Aber ich habe meine Tore gemacht und den Schritt doch noch geschafft. Es ist schon etwas ganz Besonderes, in der Premier League und in der Bundesliga nicht nur zu spielen, sondern auch Tore zu erzielen.

WERDER.DE: Du bist in Varel geboren und in Achim aufgewachsen, hast im Nachwuchs für Werder gespielt und bist lange in Norddeutschland geblieben. Wie groß ist deine Verbindung zu deiner Heimat und Bremen?

Deniz Undav: Das Trainingsgelände von Werder Bremen ist nur wenige Kilometer von meinem Zuhause entfernt. Meine Frau und ich haben in Achim geheiratet. Meine Familie ist mir sehr wichtig, deshalb versuche ich sie auch so oft wie möglich zu besuchen. Wenn es zeitlich passt und wir ein paar Tage freihaben, dann fahre ich immer gerne zu meiner Familie nach Achim und schaue zum Beispiel meinem kleinen Bruder beim Fußball zu.

WERDER.DE: Für dein Karriere-Sprungbett musstest du deine Heimat verlassen. Bei Union St. Gilloise warst du einer der Protagonisten in einem regelrechten Fußball-Märchen. Weswegen hat diese Station deine Laufbahn bis heute nachhaltig verändert?

Deniz Undav: Es war eine besondere Zeit. Ich bin zum ersten Mal mit meiner Mannschaft aufgestiegen. Das kannte ich bislang noch nicht. Mit diesem Team dann in der ersten Liga auch noch erfolgreich zu sein, war einfach unbeschreiblich. Ich war glücklich, dass ich mit meinen Toren einen Teil dazu beitragen konnte.

Senne Lynen ist ein überragender Spieler, der läuferisch und fußballerisch sehr stark ist. Ich freue mich darauf, dass wir uns am Samstag wiedersehen.

Deniz Undav

WERDER.DE: Erst seid ihr in die 1. Liga aufgestiegen, in der du Torschützenkönig und Vizemeister wurdest. Mit Senne Lynen standst du in 27 Partien auf dem Feld. Wie war die gemeinsame Zeit und freust du dich auf das Wiedersehen am Samstag?

Deniz Undav: „Senne Lynen ist ein überragender Spieler, der läuferisch und fußballerisch sehr stark ist. Er hat zudem einen starken Torabschluss. Er hat sehr viel Qualität und ist ein cooler Typ. Ich freue mich darauf, dass wir uns am Samstag wiedersehen.

Artikelbild:„Daran habe ich selbst in Belgien noch nicht geglaubt“

Besonderer Moment: Deniz Undav nach seinem ersten Bundesliga-Tor (Foto: nordphoto).

WERDER.DE: Für Brighton hast du in der Premier League debütiert, nun auf Leihbasis für den VfB in der Bundesliga. Welche Ziele und Träume hast du für die kommende Zeit?

Deniz Undav: Wir wollen so weitermachen wie bisher und weiter punkten. Wir haben einen super Teamgeist und verstehen uns alle sehr gut. Es macht richtig viel Spaß. Ich will weiter meine Leistung bringen und der Mannschaft mit Toren helfen.

WERDER.DE: Am Samstag triffst du mit Werder auf deine Heimat und deine Vergangenheit. Inwiefern ist die Begegnung für dich besonders und was erwartest du für ein Spiel?

Deniz Undav: Ich bin im Bremer Umland groß geworden und habe bei Werder Bremen in der Jugend gespielt. Auch wenn seitdem einige Jahre vergangenen sind, kann man schon sagen, dass es ein besonderes Spiel für mich ist. Es wird sicher kein einfaches Spiel für uns, weil Werder viele gute und zweikampfstarke Spieler hat und die Mannschaft auch läuferisch gut ist. Wir müssen wie gegen Frankfurt als Team gut verteidigen und vorne unsere Chancen nutzen.

WERDER.DE: Wir danken dir sehr für das Gespräch, lieber Deniz!

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