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Matti Peters·11. März 2020

Coronavirus: Bundesliga mit 21 Teams? Die Szenarien für Deutschland

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Heute Abend findet mit dem 1. FC Köln gegen Borussia Mönchengladbach das erste Geisterspiel in der Bundesliga statt. Ein Novum im deutschen Fußballoberhaus. Der Coronavirus drängte die Verantwortlichen zu dieser Entscheidung.

Im Hintergrund führt die DFL mit Landesvertetern, Klubchefs und anderen Funktionären Gespräche über mögliche Szenarien für die restliche Saison. Für den kommenden Montag hat der Ligaverband die 36 Profi-Vereine zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung eingeladen. Dort soll der weitere Umgang mit der Problematik rund um den Krankheitserreger besprochen werden.


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Szenario 1: Pausierung des Spielbetriebs

Aktuell sind mehrere Verfahrensweisen denkbar. Ein Mittel wäre eine generelle Aussetzung des Spielbetriebs, wie er in Italien und Österreich temporär erfolgt ist. Die Vorteile sind offensichtlich. Zum einen würden weitere Geisterspiele vermieden werden, die zu erheblichen finanziellen Einbußen bei den Vereinen führen und zum anderen wäre es eine große Unterstützung im Kampf gegen die Ausbreitung des Virus.

Folglich stünde der ohnehin schon vollgepackte Terminkalender kurz vor dem Kollaps. Für Spielverlegungen in diesem Ausmaß ist er schlicht nicht ausgelegt. Im April und Mai sind zahlreiche Europapokalspiele sowie nationale Pokalpartien angesetzt.

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Wie die ‚SportBild‘ berichtet, wird alternativ auch darüber nachgedacht, dass Bundesliga-Spiele im Zweifel parallel zu Spielen der Champions League, der Europa League und dem DFB-Pokal ausgetragen werden.

Dann wäre da auch noch die Europameisterschaft 2020. Ab 1. Juni ist die Abstellungsperiode für die Nationalmannschaften geplant. Die Uefa hat bereits verkündet, dass es zu keiner Verschiebung der EM-Endrunde kommt.


Szenario 2: Weitere Geisterspiele

Ein weiteres Modell stützt sich auf die Geisterspiele. Alle Ansetzungen könnten so gewährleistet werden. Im Notfall ist auch denkbar, dass es für den Rest der Saison ausschließlich Spiele unter Ausschluss der Öffentlichkeit gibt. Nur dann könne man garantieren, dass es wie gewohnt einen Meister, Auf- und Absteiger sowie auf sportlichem Weg ermittelte Teilnehmer am Europapokal in der kommenden Saison gibt.

Nachteil an diesem Szenario wären die finanziellen Einbußen durch wegfallende Ticketerlöse. Zum Vergleich: Borussia Dortmund gab einen Verlust von ca. 2,5 bis drei Millionen Euro pro Spieltag an. Umsatzrückgänge dieser Größenordnung mögen für die Spitzenklubs der Bundesliga noch stemmbar sein, aber was ist mit dem Rest der Liga?

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Zudem ist das Thema Chancengleichheit nicht außer Acht zu lassen. Zahlreiche Trainer und Vereinsverantwortliche haben sich bereits für eine generelle Anordnung ausgesprochen. Sollten für einige Spiele Fans zugelassen werden und bei anderen nicht, entstünde ein klarer Wettbewerbsvorteil.


Szenario 3: Abbruch aller Wettbewerbe

Das wohl drastischste und zugleich unwahrscheinlichste Mittel wäre der Abbruch aller Wettbewerbe. Keine Entscheidung in der Meisterschaft. Keine Auf- und Absteiger und eine schier unlösbare Aufgabe die Europapokalteilnehmer zu ermitteln. Oder aber die Bundesliga könnte in der kommenden Saison mit 21 Klubs gespielt werden, wie ‚Sport 1‘ ins Spiel bringt.

In dem Fall gäbe es keine Absteiger aus der Bundesliga und drei Aufsteiger aus der 2. Liga. Dort wiederum gäbe es auch keine Absteiger, dafür aber drei Aufsteiger aus der 3. Spielklasse. Und so weiter bis runter in die untersten Ligen. In der darauf folgenden Saison könnten vier Mannschaften aus der Bundesliga absteigen und nur drei aufsteigen. Ähnliches in den unteren Ligen. Dann wäre die Bundesliga auf 20 Teams aufgestockt, wie es bereits seit langem in Spanien, England und Italien der Fall ist.

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Man sieht, es ist kompliziert.

Welcher Lösungsansatz am Ende von den Vereinsvertretern und der DFL gewählt wird, bleibt abzuwarten. Natürlich ist auch eine Mischform oder gänzlich neue Variante nicht ausgeschlossen. Während einer solchen Krise kann man ohnehin nicht von Planbarkeit sprechen. Die Situation kann sich innerhalb weniger Tage schon wieder schlagartig verändert haben.