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Annika Becker·21. März 2023

CL: Bayern siegt knapp gegen Arsenal, neuer Rekord in Italien

Artikelbild:CL: Bayern siegt knapp gegen Arsenal, neuer Rekord in Italien

Im ersten Viertelfinalspiel der UEFA Women’s Champions League brachte Bayern München ein 1:0 gegen Arsenal in der Allianz Arena mit Glück  über die Zeit. Beim späten Spiel des Abends gab es einen neuen Publikums-Rekord für den italienischen Vereins-Fußball der Frauen: 39.454 kamen ins Stadio Olimpico für die Partie AS Rom gegen Barcelona.


Schüller-Kopfball zum knappen Sieg

Bayern vs. Arsenal 1:0 (1:0)


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Fast hätte Bayern München einen richtigen Turbo-Start hingelegt, denn gleich in der ersten Minute kamen Lina Magull und Lea Schüller in Arsenals Sechzehner zum Schuss, beide wurden aber geblockt. Georgia Stanway startete die Partie mit einer entschlossenen Grätsche gegen Lia Wälti und einem anschließenden Schnittstellenpass auf Bühl.

Danach aber verpuffte diese bayrische Selbstsicherheit zunächst, denn Arsenal stand hoch und die Münchenerinnen spielten unnötige Fehlpässe. Es fehlten die Anspielstationen im Mittelfeld und die dafür nötige Bewegung. Das zeigte sich zum Beispiel in der 19./20. Minute, als Grohs ungenau ins Mittelfeld spielte, Zadrazil dem Ball nicht schnell genug entgegenkam und Arsenal so zu einer Doppelchance durch Blackstenius und Maanum kam.

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Kurz darauf schwenkte das Spiel aber um, denn nun kamen die Münchenerinnen vermehrt zu Abschlüssen, wenn auch nicht immer aus gefährlicher Position. Ein Highlight war Bühls Pass auf Schüller in der 26. Minute. Die Münchenerinnen bewegten sich jetzt besser zwischen Arsenals Linien und die ‚Gunners‘ zogen beim Anlaufen nicht richtig durch, standen tiefer.

Lea Schüller wurde immer auffälliger und leitete schließlich ihren Führungstreffer selbst mit einem Pass raus auf Rall ein (39.). Ralls Flanke kam genau in Schüllers Laufweg, sie sprang höher als Wienroither zum 1:0. Die Nationalspielerin hätte vor der Pause sogar noch erhöhen können (45.).

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In der zweiten Hälfte gerieten die Münchenerinnen allerdings wieder unter großen Druck und das zum Teil selbstverschuldet. Arsenal stand jetzt wieder sehr viel höher und ließ den Münchenerinnen kaum Luft beim Verteidigen. Allerdings war das Heimteam viel zu passiv und spielte Arsenal in die Karten.

Denn die Münchenerinnen versuchten den Ball vor allem im eigenen Drittel zu halten – wo Arsenal besonders gerne presst. Auffälligste Spielerin war Arsenals Caitlin Foord, die immer wieder von der linken Seite nach innen ziehen und den Abschluss suchen konnte. Schüller und Kumagai mussten gleich mehrmals auf der Linie retten (61., 69.). So sah es zumindest auf den ersten Blick auf, nach dem Spiel wurde bei der Pressekonferenz klar, dass die Torlinientechnologie bei dieser Partie nicht zum Einsatz kam, denn diese ist nicht verpflichtend. Der VAR kommt in der Champions League der Frauen diese Saison zum ersten Mal zum Einsatz.

In der Schlussphase musste Lea Schüller angeschlagen ausgewechselt werden, für sie kam Jovana Damnjanović, Arsenal kam jetzt nicht mehr ganz so zwingend vors gegnerische Tor. Ein Nebenthema der Partie war Schiedsrichterin Ivana Projkovska, die mehrere harte Fouls nicht verwarnte. Am Ende waren Bayern Münchens Spielerinnen sichtlich erschöpft, brachten das knappe Ergebnis aber über die Zeit. Arsenals Trainer Jonas Eidevall war nach dem Spiel mit der Leistung seines Teams sehr zufrieden, aber wütend darüber, dass es seiner Ansicht nach spätestens durch den VAR zwei Elfmeter hätte geben müssen. Dabei ging es u.a. um ein Handspiel.


Eine Niederlage wie ein Sieg

AS Rom vs. FC Barcelona 0:1 (0:1)

Für die Roma ist es die erste internationale Saison überhaupt, nach der Gruppenphase geht es direkt gegen den großen FC Barcelona, in der Serie A führt Rom die Tabelle an. Das begeistert: Beim ersten Spiel der Frauen überhaupt im Stadio Olimpico kamen 39.454 Zuschauer*innen – ein neuer Rekord für den italienischen Fußball der Frauen, meldete der Verband FIGC zur Halbzeitpause. Das stimmt aber nur Vereins-seitig. Im Jahr 1970 gab es beim WM-Finale zwischen Italien und Dänemark 40.000 Zuschauer*innen, das Turnier war nicht innerhalb der FIFA organisiert, außerdem war der italienische Fußball der Frauen zudem Zeitpunkt noch nicht Teil des Verbandes FIGC. Dafür macht Manuela Giugliano am Abend gegen Barcelona ihr 100. Spiel für Rom.

Die Fans des Heimteams sahen eine aufopferungsvolle Defensivleistung mit gelegentlichen Konterversuchen über Valentina Giacinti, die sich zum Beispiel in der 17. Minute mit ihrer Geschwindigkeit durchsetzen konnte, aber Paños rückte aus dem Tor heraus und fing den Ball ab.

Abgesehen von solchen Nadelstichen war Barcelona so überlegen wie erwartet, die auffälligste Spielerin der ersten Hälfte war nicht nur wegen ihres Treffers Salma Paralluelo, die für sehr viel Unruhe sorgte und Torhüterin Camelia Ceasar immer wieder zu Paraden zwang, allerdings manchmal den richtigen Moment zum Abspiel verpasste.

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Das Führungstor für Barça in der 34. Minute fiel nach einer Szene, die eigentlich den Gastgeberinnen gehörte. Denn Rom versuchte mal wieder Giacinti mit einem langen Ball zu schicken, Irene Paredes hielt die Stürmerin jedoch an der Mittellinie fest, sodass sie nicht an den Ball kommen konnte – eigentlich ein klares Foul, doch es wurde nicht gepfiffen. Nach dem Umschalten in die Offensive fand Patri Guijarro Paralluelo an der Sechzehnerkante, ihr Schuss zum 0:1 für Barcelona ging unhaltbar ins untere linke Eck.

Im Laufe der zweiten Halbzeit nahm der Druck Barcelonas zunächst immer weiter zu, hatte Rom die Gäste zunächst noch außerhalb des eigenen Strafraums verteidigen können, schien dafür zwischenzeitlich die Energie zu fehlen.

Ceasar konnte sich noch mehrmals auszeichnen, einen versuchten Kopfballaufsetzer von Asisat Oshoala (53.) parierte sie genauso wie einen Schuss Guijarro in der 59. Minute, den anschließenden Versuch blockte Elena Linari vor der Linie. Zwischendurch hatte Giacinti nach einem Dribbling und Vorlage von Emilie Haavi den Ausgleich auf dem Fuß, ihr Versuch wurde aber übers Tor abgefälscht (57.). Haavi selbst hatte in der 72. Minute ebenfalls eine große Chance, doch ihr Schuss konnte Paños nicht gefährlich werden, in der 81. Minute verfehlte Andressa Alves nach einem Fehler Barcelonas‘ Torfrau das leere Tor und in der 84. Minute musste sie dann gegen einen Fernschuss von Gugliano beide Fäuste nehmen.

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Barcelona selbst rannte immer wieder an, am Ende stand eine Torschuss-Statistik von 34:11 pro Barça (10:4 davon aufs Tor), aber entweder stand die exzellent aufspielende Carina Wenniger im Weg oder Ceasar parierte. Besonders die hektische Schlussphase dürfte Rom Mut machen, die letzte Riesenchance gehörte erneu Giacinti, wieder parierte Paños. Allerdings geht es nächste Woche ins Camp Nou – bisher ein erfolgversprechender Ort für Rolfö und Co.