Champions League | “Für Dortmund und Leverkusen wird es schon in der Guppenphase eng” | OneFootball

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·16. September 2019

Champions League | “Für Dortmund und Leverkusen wird es schon in der Guppenphase eng”

Artikelbild:Champions League | “Für Dortmund und Leverkusen wird es schon in der Guppenphase eng”

Spotlight | Endlich wieder “Königsklasse”! Der erste Spieltag der Gruppenphase steht vor der Tür, die 32 Teilnehmer an der UEFA Champions League wollen von der ersten Sekunde an ihr Bestmögliches abrufen.

Als Einstimmung auf den Wettbewerb geben Kerry Hau (Spox/Goal) und unsere Redakteure Christoph Albers ud Julius Eid ihre Einschätzung zu einigen interessanten Themen rund um die anstehende Gruppenphase ab!


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90PLUS: Endlich geht es wieder los! Die Gruppenphase der UEFA Champions League beginnt in Kürze und die europäischen Top-Klubs wollen ihre Ambitionen schon früh untermauern. Dafür wurde auch in diesem Sommer viel Geld auf dem Transfermarkt ausgegeben. Wenn ihr die „üblichen Verdächtigen“ Top-Teams einmal genauer unter die Lupe nehmt, welcher Klub hat für euch auf dem Papier das beste Transferfenster hinter sich und warum?

Julius Eid: Nimmt man die üblichen Verdächtigen, muss man meiner Meinung nach Manchester City herausheben. Real Madrid hat zwar viel investiert und gewagt, doch was City seit Jahren auf dem Transfermarkt macht, hat alles Hand und Fuß, auch entgegen der Titelkonkurrenten aus Spanien. Mit Rodri wurde der dringend benötigte Ersatz für Fernandinho, der nun einmal immer älter wird, verpflichtet und damit die vielleicht letzte ganz große Baustelle in einem Kader, der perfekt auf den Trainer abgestimmt ist, behoben.

Kerry Hau: Atletico. Nach den Abgängen von wichtigen Leistungsträgern wie Lucas Hernandez, Rodrigo oder Antoine Griezmann stand der Verein vor einem Umbruch, dieser wurde mit klugen, zukunftsorientierten Verpflichtungen wie denen von Mario Hermoso, Marcos Llorente oder Joao Felix jedoch hervorragend vollzogen. Hermoso entwickelte sich bei Espanyol zu einem der besten Innenverteidiger der spanischen Liga, Llorente war bei Real bis zur Rückkehr von Zinedine Zidane drauf und dran, den schwächelnden Casemiro auf der Sechser-Position den Rang abzulaufen und Felix avancierte bei Benfica zu einem der aufregendsten Offensivtalente der Welt.

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Auch die beiden Außenverteidigerpositionen wurden mit den Transfers von Kieran Tripper und Renan Lodi verjüngt, nachdem sich Juanfran und Filipe Luis aus der spanischen Hauptstadt verabschiedet hatten. Die 0:2-Niederlage bei Real Sociedad hat zwar gezeigt, dass die neu formierte Mannschaft von Diego Simeone noch Zeit braucht, um sich einzuspielen, aber mit Atletico ist auch in dieser Champions-League-Saison wieder zu rechnen.

Christoph Albers: Das ist sicherlich nicht so einfach zu beantworten. Für meinen Geschmack hat Manchester City einen sehr guten Job gemacht. Mit Rodrigo haben sie den idealen Spieler für eine absolute Schlüsselposition geholt und auch die beiden Neuverpflichtungen auf den Außenverteidigerpositionen waren richtig und wichtig. Allerdings hätten sie definitiv noch etwas im Abwehrzentrum tun sollen, das ist schon ein kleiner Wermutstropfen. Barça hat mit Antoine Griezmann, Frenkie de Jong und Junior Firpo auch drei starke Transfers realisiert, aber optimal gearbeitet haben auch sie nicht. Ansonsten würde ich hier noch die Spurs und den BVB nennen wollen, die sich intelligent verstärkt haben, auch wenn sie nicht unbedingt zu den absoluten Top-Teams zählen. Real Madrid, Liverpool, Bayern, Juventus und PSG haben mich dagegen nicht überzeugt.

90PLUS: Nicht nur neue Spieler, auch viele neue Trainer gehen in dieser Saison an den Start. Julian Nagelsmann betreut ein spannendes Projekt in Leipzig, Antonio Conte zeigte mit Inter Mailand gute Ansätze zu Saisonbeginn und Frank Lampard muss eine junge, hungrige Truppe beim FC Chelsea durch Europa führen. Welchem „neuen“ Trainer traut ihr in dieser Saison einen großen Einfluss und daraus resultierend auch entsprechenden Erfolg zu?

KH: Da RB Leipzig eine machbare Gruppe erwischt hat und eine Klasse besser ist als die TSG Hoffenheim, traue ich Julian Nagelsmann zu, eine der positiven Trainer-Überraschungen in der neuen Königsklassen-Saison zu werden. Er kann die Sachsen auf ein neues taktisches Level hieven, weil er sich nicht davor scheut, mehrere Systeme einzustudieren und diese auch während einer Partie zu wechseln. Das beste Beispiel lieferte das jüngste Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern, als Nagelsmann nach der Pause vom 3-5-2 auf das 4-4-2 umstellte und sein Team dadurch deutlich stabiler auftrat. Für taktische Flexibilität steht auch der neue Inter-Coach Antonio Conte. Sein Problem ist aber, dass sich sein Team in einer Gruppe mit dem FC Barcelona und dem BVB befindet.

CA: Julian Nagelsmann ist ja wirklich hervorragend gestartet und wird mit Sicherheit auch erfolgreich arbeiten. Die Gruppe ist dazu ja auch noch durchaus machbar, von daher ist Nagelsmann für mich auf jeden Fall ein naheliegender Kandidat. Von den „neuen“ Trainern finde ich ansonsten aber vor allem Sylvinho von Olympique Lyonnais sehr spannend. Sein Werdegang als Trainer ist durchaus bemerkenswert und mit dieser aufregenden Mannschaft ist einiges möglich. Bei ihm ist es zwar schwer einzuschätzen, ob er dauerhaft erfolgreich arbeiten kann, aber wir können uns zumindest auf viel Spektakel freuen. Die Gruppe G ist also in dieser Hinsicht sehr vielversprechend!

“Bayern wird wieder in Halbfinale-Reichweite gelangen”

90PLUS: In den vergangenen Jahren wurde häufig über die Konkurrenzfähigkeit der Bundesliga im Europapokal diskutiert. Klammert man Eintracht Frankfurt einmal aus, verlief die Saison 2018/19 sehr enttäuschend. Allerdings ist die Konstellation in dieser Saison zumindest vielversprechend, neben dem FC Bayern, der generell eine gute Rolle spielen kann, verfügen auch der BVB, Bayer Leverkusen und RB Leipzig über sehr gute Mannschaften. Was traut ihr den Bundesliga-Klubs zu? Welche Teams werden sich in der Gruppenphase durchsetzen?

JE: Dortmund hat eine sehr attraktive, aber auch schwere Gruppe erwischt. Für die Schwarzgelben gilt es, die eigenen Ansprüche auch auf europäischem Niveau zu untermauern. Ein Weiterkommen ist nicht unwahrscheinlich, anders bei RB Leipzig und dem FC Bayern. Beide Teams haben Gruppen, die entsprechend der eigenen Leistungsfähigkeit erfolgreich durchlaufen werden müssen. Leverkusen hingegen wird sich wohl mit dem frühzeitigen Aus anfreunden müssen, Atletico und Juve dürften zu abgebrüht für Peter Bosz sein. Insgesamt ist Dortmund und Bayern am meisten zuzutrauen, beide haben aber auch noch Schwachstellen, sodass mich ein Finalteilnehmer aus der Bundesliga sehr überraschen würde.

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CA: Beim FC Bayern gibt es, glaube ich, keinen Zweifel, dass die Gruppenphase locker überstanden wird. Die Gruppe ist relativ einfach und auch Tottenham sollten sie im Kampf um Platz 1 schlagen können. Mehr als das Viertelfinale traue ich ihnen allerdings nicht zu, dafür ist mir der Kader zu dünn und auch Coach Kovac überzeugt mich nicht wirklich.

Dortmund und Leverkusen haben es leider sehr schwer in der Gruppenphase und müssen sicherlich um den Einzug ins Achtelfinale kämpfen. Leverkusen hat eine tolle Mannschaft und mir gefällt der Ansatz sehr gut, doch gegen Juventus und Atletico können sie so eher nicht bestehen. Ich fürchte, dass sie sich mit Platz 3 begnügen müssen und in der Rückrunde in der Europa League weitermachen. Dem BVB traue ich dagegen schon zu, dass sie sich in der Gruppe durchsetzen. Barça ist sicherlich Favorit, aber auch nicht unschlagbar und Inter Mailand schätze ich, trotz der vielen Neuzugänge und Trainer Conte, schwächer ein. Ich tippe auf Platz 2 und anschließend kann es mit etwas Losglück auch ins Viertelfinale gehen, alles darüber hinaus wäre absolut außergewöhnlich.

Leipzig wird sich in einer sehr ausgeglichenen Gruppe sehr strecken müssen, um ins Achtelfinale vordringen zu können, doch der anständig breite Kader sollte ihnen an sich schon die Möglichkeit geben dieser Herausforderung gerecht zu werden. Die entscheidende Frage ist für mich, ob Nagelsmann aus seinen Erfahrungen mit Hoffenheim gelernt hat und die Fehler, die er dort gemacht, abstellen kann. Wenn ihm das gelingt, kann Leipzig diese Gruppe auf jeden Fall überstehen.

KH: Der FC Bayern wird die Gruppenphase problemlos überstehen und nach dem frühen Aus im vergangenen Jahr diesmal wieder in Halbfinal-Reichweite gelangen. RB Leipzig sehe ich ebenfalls in der K.o.-Runde. Für den BVB und Bayer Leverkusen wird es hingegen schon in der Gruppenphase eng. Da der FC Barcelona in der Dortmunder Gruppe klarer Favorit ist, muss die Mannschaft von Lucien Favre vor allem zusehen, dass sie den direkten Vergleich mit Inter für sich entscheidet. Die Leverkusener müssen auf jeweils zwei schwächere Tage von Juventus und Atletico hoffen. Gerade für die „Alte Dame“ steht die Champions League in dieser Spielzeit an oberster Stelle und Atletico ist traditionell schwer zu bespielen. Bayer-Trainer Peter Bosz braucht dringend eine Balance. Seine Mannschaft ist sehr ballsicher, weist wie bei der 0:4-Klatsche gegen den BVB ersichtlich aber noch eklatante Schwächen in der Rückwärtsbewegung auf. Wenn Bayern, Leipzig und Dortmund die Gruppenphase überstehen und Leverkusen in der Europa League überwintert, ist es eine erfolgreiche europäische Saison für den deutschen Fußball.

90PLUS: Dass die Champions League die größtmögliche Bühne im Vereinsfußball ist, ist unstrittig. Entsprechend motiviert gehen die Topstars um Ronaldo, Messi, Mbappe & co. in diese Spiele. Doch in der „Königsklasse“ dürfen häufig auch junge, möglicherweise unbekannte Talente Akzente setzen. Gibt es Spieler, denen ihr in dieser Saison den „Durchbruch“ zutraut? Wer könnte sich einen Namen machen?

KH: Vielen liegt nach den vergangenen Wochen natürlich der Name Ansu Fati auf der Zunge. Das 16-jährige Supertalent von Barca bringt alles mit, um zu einem der Shootingstars der Champions-League-Saison zu avancieren. Allerdings dürfte er nicht mehr so viele Spielminuten bekommen wie aktuell, wenn die verletzten Lionel Messi und Ousmane Dembele zurückkehren. Gespannt bin ich auch auf Vinicius Junior, den drei Jahre älteren Hochbegabten von Real, der nach starken Ansätzen in seiner Debüt-Saison in Madrid momentan den Erwartungen ein wenig hinterherhinkt. Der Brasilianer ist dribbelstark, ihm fehlt es aber noch an Spielverständnis und Coolness vor dem gegnerischen Tor.

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Ich freue mich zudem auf Mason Mount, den 20-jährigen Spielmacher des FC Chelsea, der von der Transfersperre der Londoner profitiert und nach seiner erfolgreichen Leihe bei Derby County nun auch an der Stamford Bridge unter der Regie von Frank Lampard für Furore sorgt. Ebenfalls auf dem Zettel haben sollte man Ferran Torres vom FC Valencia, einen 19-jährigen Außenstürmer, der die spanische U19-Nationalmannschaft zuletzt mit einem Doppelpack im Finale gegen Portugal zum EM-Titel schoss und als eines der größten Versprechen der neuen Generation der Iberer gilt. Aus deutscher Sicht gilt es selbstredend auf Kai Havertz zu schauen. Darüber hinaus bin ich mir sicher, dass Jadon Sancho mit Topleistungen Werbung in eigener Sache betreiben wird, um eventuell im nächsten oder übernächsten Sommer bei einem europäischen Eliteklub anzuheuern. Ein zentraler Mittelfeldspieler, der ein bisschen unter dem Radar läuft, mir aber sehr gefällt und in dieser Saison den Durchbruch schaffen könnte: Houssem Aouar (21) von Olympique Lyon.

CA: Mit Erling Braut Håland und Dominik Szoboszlai hat RB Salzburg zwei enorm interessante und talentierte Spieler zu bieten, die schon in der heimischen Liga und für ihre jeweiligen (Junioren-)Nationalteam für ordentlich Furore sorgen. Ihr Klub wird es zwar schwer haben die Gruppenphase zu überstehen, doch ich traue es ihnen absolut zu eine erste Duftmarke auf diesem Niveau zu hinterlassen. Darüber hinaus sind hier sicherlich Benficas „Sechser“ Florentino Luis und Valencias Kang-in Lee zu nennen, die mir beide unglaublich gut gefallen. Doch auch bei den Top-Teams sind natürlich so viele großartige Talente vorhanden und auch junge Spieler, wie Kai Havertz, Jadon Sancho, Phil Foden und Co., die schon etwas prominenter sind, können in der Champions League natürlich nochmal einen Schritt machen.

JE: Der FC Chelsea, teils natürlich auch notgedrungen durch die Transfersperre, setzt unter Lampard vermehrt auf junge Eigengewächse und zwei dieser Spieler könnten schon früh für Furore sorgen. Mason Mount und Tammy Abraham haben beide das Potential und die Klasse, das ganz große Parkett zu nutzen und Eigenwerbung zu betreiben. Wenn Jadon Sancho bei Borussia Dortmund seine Liga-Leistungen auch in der CL so abrufen kann, dürfte der Hype-Train um den Engländer überhaupt nicht mehr aufzuhalten sein.

90PLUS: Nachdem wir bereits die Gruppen der deutschen Teams angesprochen haben, lohnt sich natürlich auch ein Blick auf den gesamten Wettbewerb: Welche Gruppenkonstellation spricht euch am meisten an, in welcher Gruppe erwartet ihr die spannendsten Duelle?

KH: Aus deutscher Sicht ist die BVB-Gruppe die spannendste. Mich reizt aber auch die Gruppe H, in der sich mit Chelsea, Ajax, Valencia und Lille vier sehr interessante Mannschaften mit sehr vielen interessanten Spielern tummeln. Wenngleich Chelsea leichte Vorteile hat, kann in dieser Gruppe jeder jeden schlagen. Abgesehen davon sind die Duelle zwischen PSG und Real, Neapel und Liverpool sowie Tottenham und Bayern rot in meinem Kalender markiert. Duelle, in denen ich mir hochklassigen Fußball verspreche. Nämlich temporeichen und taktisch anspruchsvollen.

JE: Bei der Antwort auf diese Frage müssen wir dennoch bei einer deutschen Gruppe bleiben. Die Gruppe F um Borussia Dortmund, dem FC Barcelona und Inter Mailand bietet meiner Meinung nach die spannendste Konstellation. Drei Vereine, die ihren ganz eigenen Charme, einen großen Namen und entsprechende Ambitionen haben plus der nicht zu unterschätzende Außenseiter aus Prag, der auch über Qualitäten verfügt und in seinem heimischen Stadion mit den Fans im Rücken eine Euphorie generieren kann, dürften für eine ganz besonders spannende Gruppe voller nervenaufreibender Duelle, aber auch fußballerischer Topklasse sorgen.

Marko Marin? “Trifft gegen jeden Gruppengegner!”

90PLUS: Atalanta Bergamo, RB Salzburg, OSC Lille: Diese drei Mannschaften gehören (auch wenn Lille früher bereits mehrfach in der Königsklasse spielte) zu den spannenden „Neulingen“ in der Champions League und haben sehr unterschiedliche Ausgangspositionen und bringen verschiedene Voraussetzungen mit. Welchem dieser Teams traut ihr eine Überraschung zu, welcher Stil könnte möglicherweise für Furore sorgen?

JE: Ganz klar Atalanta. Bergamo spielt unfassbar aggressiven Vollgasfußball, der zwar sehr riskant ist und auch einmal deftige Niederlagen mit sich bringen kann, insgesamt aber sehr viel Spaß macht. Die Offensive um Zapata und den, im mittlerweile höherem Fußballeralter überragenden, Papu Gomez, könnte viele Gegner überraschen und mit der Art des Spiels viele Zuschauerherzen für sich gewinnen.

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KH: Ich habe mir in den vergangenen Monaten zu wenige Spiele dieser drei Mannschaften über 90 Minuten angesehen, um genau zu sagen, welcher Spielstil für Furore sorgen könnte. Ich traue Atalanta und auch Lille aufgrund ihrer Leistungen in der vergangenen Saison und ihrer weniger übermächtigen Gruppengegner aber definitiv zu, ins Achtelfinale einzuziehen. Salzburgs Gruppe hingegen ist zu stark, Neapel ist eine und Liverpool zwei Nummern zu groß für die Österreicher.

CA: Bei RB Salzburg finde ich die Mannschaft und den Ansatz enorm spannend, allerdings werden sie es in der Gruppe mit Neapel und Liverpool enorm schwer haben auch nur in die Nähe von Platz 2 zu kommen. Lille war in der abgelaufenen Saison echt spektakulär, doch nach den vielen Veränderungen im Sommer bin ich da erstmal etwas verhaltener, zumal sie es mit Chelsea, Valencia und Ajax auch nicht allzu leicht haben. Atalanta sehe ich aus diesem Trio am stärksten. Sie haben es erstaunlicherweise geschafft nahezu alle Leistungsträger zu halten und unter Trainer Gasperini spielen sie einfach sehr attraktiven Fußball, der sich lohnt. Das 3-4-1-2-System ermöglicht ihnen einen sehr dynamischen, offensiven Ansatz, der für viele Teams sicherlich schwer zu verteidigen ist. Außerdem haben sie eine recht machbare Gruppe erwischt, Platz 2 hinter Manchester City traue ich ihnen in jedem Fall zu. Und wer weiß, was im Achtelfinale so möglich ist.

90PLUS: Abschließend habt ihr noch die Chance eine – durchaus auch gewagte These – zu formulieren. 0- Tore-Ronaldo, ein Top-Team scheidet unerwartet aus: Was könnte DIE Geschichte der Gruppenphase werden?

JE: Marko Marin ist anscheinend tatsächlich so richtig in Belgrad angekommen. In Serbien spielt der ehemalige “German Messi” starken Fußball und ist DER Spieler seiner Mannschaft. Dies wird Marin in der Gruppenphase unterstreichen und gegen jeden Gruppengegner ein Tor erzielen.

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KH: Ajax, der Halbfinalist der Vorsaison, scheidet überraschend in der Gruppenphase aus. Warum? Weil die Abgänge von Matthijs de Ligt und Frenkie de Jong nicht auf Anhieb kompensiert werden können. Die Mannschaft von Erik ten Hag hat ja schon die Qualifikation nicht gerade problemlos überstanden. Außerdem wage ich zu prognostizieren, dass Real keines der beiden Duelle mit PSG für sich entscheiden und am Ende nur mit Ach und Krach in die K.o.-Phase einziehen wird.

CA: Eine äußerst schwierige Frage, weil es gefühlt von Jahr zu Jahr weniger Überraschungen in der Gruppenphase gibt. Aber ich würde dennoch darauf tippen, dass es mit dem FC Chelsea doch ein Top-Team in der Gruppenphase erwischt. Mit der Transfersperre und dem ungewollten Umbruch inklusive des Hazard-Abgangs im Hintergrund ist es es zwar nicht die gewagteste aller Thesen, doch ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sie sich in der sehr ausgeglichenen Gruppe H sehr schwer tun werden. Mit Ajax, Valencia und Lille sind alle Konkurrenten sehr gefährlich und Chelsea konnte mich zum Saisonstart noch nicht wirklich überzeugen. Der „Abstieg“ in die Europa League über Platz 3 würde mich daher nicht wundern. Ansonsten erwarte ich aber sehr wenige Überraschungen.

(Photo by Hasan BRATIC / AFP)

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