Bundesliga-Brennpunkte: Erst Tränen der Trauer, dann Tränen der Freude | OneFootball

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·13. Mai 2024

Bundesliga-Brennpunkte: Erst Tränen der Trauer, dann Tränen der Freude

Artikelbild:Bundesliga-Brennpunkte: Erst Tränen der Trauer, dann Tränen der Freude

Und auch der 33. Spieltag in der Bundesliga steht in den Geschichtsbüchern. Ein Spieltag in noch zu gehen, dann ist ein Haken hinter der Saison 2023/24. Wir blicken in den Brennpunkten zurück auf das vorletzte Wochenende der Spielzeit.

Bundesliga: Auf in den letzten Spieltag

Es ist nur noch ein Spieltag in der 61. Saison in der Bundesliga zu gehen. Bis auf den Kampf um den Klassenerhalt und das Schneckenrennen um Europa gibt es nicht mehr viel Spannung in dieser Saison. An diesem Spieltag geht es um lebende Kellerkinder, Wettbewerbsverzerrung und ein erstes Fazit.


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Erst Tränen der Trauer, dann Tränen der Freude – Köln lebt

Nicht wenige Fans des 1. FC Köln werden am Samstagmittag mit einem mulmigen Gefühl ins Stadion in Müngersdorf gefahren sein, denn im Duell mit dem 1. FC Union Berlin drohte den Kölnern der siebte Abstieg aus der Bundesliga. Sie brauchten einen Sieg, um noch realistisch vom Klassenerhalt träumen zu können und selbst dann würde es schwer werden, den Gang in Liga zwei abzuwenden. Der Spielfilm in Müngersdorf lief zunächst komplett gegen den heimischen Effzeh und seine Fans. Bereits nach 20 Minuten führten die Köpenicker mit 2:0 durch Treffer von Robin Knoche und Kevin Volland.

Auch wenn die Kölner naturgemäß bis zum Schluss an ihre Mannschaft glauben, dann dürfte es ihnen an diesem sonnigen Samstagnachmittag schwergefallen sein. Gegen Union Berlin einen Zwei-Tore-Rückstand aufholen? Angesichts von 24 erzielten Treffern in 32 Spielen dürften auch die größten Kölner Optimisten die Hoffnung verloren haben. Doch noch vor der Pause brachte Florian Kainz zumindest einen kleinen Hoffnungsschimmer zurück. Dann spielte sich ein ähnliches Szenario ab, welches man bereits beim Sieg über den VfL Bochum vor vier Wochen erlebt hatte. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit traf Steffen Tigges zum 2:2 und die Kölner spielten mutig auf den Sieg. In der Nachspielzeit stellte Eigengewächs Damion Downs das Stadion auf den Kopf und erzielte den Siegtreffer.

Erst waren Tränen der Trauer in Müngersdorf zu sehen, dann waren es Tränen der Freude. Durch den Sieg über Union Berlin zog der 1. FC Köln die Mannschaft aus der Hauptstadt tief mit in das Schlamassel. Der Mainzer Sieg am Abend über einen rotierenden BVB sorgte jedoch dafür, dass die Aufgabe noch einmal schwieriger geworden ist. Nur noch Union ist in Reichweite der Mannschaft von Timo Schultz. Im Auswärtsspiel beim 1. FC Heidenheim brauchen die Kölner zwingend einen Sieg, damit die Chance auf den Klassenerhalt weiter bestehen bleibt. Zudem muss Union Berlin zuhause gegen den SC Freiburg verlieren und der Effzeh muss drei Tore aufholen. Ansonsten tritt man am Rhein zum siebten Mal den Gang in Liga zwei an.

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(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)

Von wegen alles geben: BVB mit Wettbewerbsverzerrung

Viel wurde im Vorfeld der Partie zwischen Mainz 05 und Borussia Dortmund geredet. Schafft der BVB es, nach dem spektakulären Einzug ins Finale der Champions League die Spannung hochzuhalten und auch in den letzten beiden Spielen der Bundesliga alles zugeben? Die Spieler und Verantwortlichen wollten im Endspurt nicht zurückstecken, obwohl es für sie um nichts mehr geht. „PS: keine Sorge an die Bochumer, am Samstag geben wir 110 %“, schrieb BVB-Verteidiger Nico Schlotterbeck unter seinem Post bei Instagram nach der Partie gegen PSG. Doch nicht nur die Bochumer, sondern auch die Kölner und die Unioner werden an diesem Samstagabend für die Schwarz-Gelben gewesen sein.

Edin Terzić tauschte seine Mannschaft im Vergleich zum Einzug ins Endspiel auf zehn Positionen und nahm einige Stammspieler nicht einmal mit in den Kader. Sicherlich möchte er angesichts der Situation einigen Spielern die Möglichkeit geben, sich zu zeigen und anderen, sich zu regenerieren. Dennoch hätte der BVB am Samstagabend definitiv in der Lage hätte sein müssen, Mainz 05 zu schlagen. Doch es kam ganz anders. Nach 23 Minuten führten die Mainzer durch Thore von Leandro Barreiro und einen Doppelpack von Jae-Sung Lee mit 3:0, was gleichbedeutend mit dem Endstand war.

Am vergangenen Wochenende, zwischen den beiden Spielen gegen PSG, hatte Terzic ebenfalls zehn Wechsel in der Startaufstellung vorgenommen und der FC Augsburg wurde aus dem Signal Iduna Park gefegt. Auf eine ähnliche Leistung hoffte man auch in dieser Woche, doch daraus wurde nichts. „Sie waren immer einen Schritt schneller. Wir haben genau das Gegenteil gemacht von vor einer Woche, dementsprechend stand es 3:0“, sagte das scheidende Urgestein Marco Reus. Und so muss sich Borussia Dortmund den Vorwurf der Wettbewerbsverzerrung gefallen lassen, denn sie haben durch eine schwache Leistung massiv in das Geschehen im Keller eingegriffen.

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(Photo by KIRILL KUDRYAVTSEV/AFP via Getty Images)

Die Bundesligasaison 2023/24 ist geprägt von wenig Spannung

Die 61. Bundesligasaison geht dem Ende entgegen und viel Spannung gibt es nicht mehr. Deshalb ist es Zeit, ein erstes Fazit zu dieser Spielzeit zu ziehen. Die Meisterschaft ist seit gut einem Monat entschieden und einen wirklichen Kampf um den Titel in der Bundesliga hat es in diesem Jahr nicht gegeben, da der FC Bayern ab Februar Federn lassen hat und nicht mit Bayer Leverkusen mithalten konnte. Zwar haben wir erstmals seit 2012 einen anderen Meister als die Münchner, einen packenden Kampf um den Titel sahen die Fans der höchsten deutschen Spielklasse in diesem Jahr jedoch nicht, sodass man sich die Spannung woanders suchen musste.

Im Kampf um die Champions League drohte es spannend zwischen Borussia Dortmund und RB Leipzig zu werden, doch da in diesem Jahr auch der fünfte Tabellenplatz für die Königsklasse reichen wird, kommt auch hier keine Spannung mehr auf. Schön ist es unterdessen zu sehen, wie sich der VfB Stuttgart nach einigen frustrierenden Jahren auf Rekordkurs befindet und nächstes Jahr im Konzert der Topclubs mitmischen darf. Auf Platz sechs steht seit ewiger Zeit Eintracht Frankfurt, die zwar aus den letzten acht Spielen nur einen Sieg holen konnten, allerdings nicht mehr von der Konkurrenz unter Druck gesetzt wurden. Auf den ersten sechs Plätzen in der Bundesliga herrschte in diesem Jahr dementsprechend wenig Spannung.

Dafür wird es im Duell um Platz sieben und acht, die höchstwahrscheinlich für das Erreichen des europäischen Wettbewerbs reichen werden, am letzten Spieltag noch einmal heiß hergehen. Zudem gibt es noch Spannung im Kampf um den Relegationsplatz zwischen Union Berlin, dem VfL Bochum und Mainz 05. Bei einer Unioner Niederlage dürfte auch noch der 1. FC Köln auf den Klassenerhalt offen. Am Ende bleibt jedoch, dass wir in diesem Jahr eine weniger spannende Bundesligasaison gesehen haben. Aufgrund des Leverkusener Titels wird diese zwar in die Geschichte eingehen, allerdings ist historische Spannung etwas anderes. Vielleicht gibt es in der kommenden Spielzeit wieder mehr Hoffnung auf eine spannende Bundesliga.

(Photo by INA FASSBENDER/AFP via Getty Images)

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