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OneFootball·18. September 2023
🏅Bundesliga-Awards: Ein Deutscher Marcelo & Wer ist schon Erling Haaland?

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OneFootball·18. September 2023
Sehrou Guirassy dominiert die Bundesliga nach Belieben, Mats Hummels mutiert auf seine alten Tage zum Torjäger und Union Berlin feiert den deutschen Marcelo. Wir vergeben die Bundesliga-Awards zum vierten Spieltag.
Dass Mats Hummels für einen Innenverteidiger überdimensional torgefährlich ist, überrascht jetzt erst mal niemanden. Aber einen Doppelpack erzielt der Weltmeister wahrlich auch nicht alle Tage. Durch seine zwei Treffer ebnete Hummels dem BVB nicht nur den Weg zu einem enorm wichtigen Auswärtssieg, sondern sorgte zusätzlich auch für zwei spektakuläre Bestmarken.
Durch seinen ersten Treffer wurde der 34-Jährige erst zum fünften Bundesliga-Kicker überhaupt, der in sechzehn aufeinanderfolgenden Saisons treffen konnte. Trifft Hummels in 2024/2025 erneut, so ist er alleiniger Rekordhalter. Außerdem löste das Torungeheuer im Verteidigerkostüm mit 34 Jahren und 274 Tagen Frank Mill als ältesten Doppelpacker der BVB-Geschichte ab.
Acht Tore nach vier Bundesliga-Spielen? Diese einigermaßen verrückte Bilanz konnte nicht mal ein Erling Haaland während seiner Zeit beim BVB aufweisen. Dieses Kunststück ist nun allerdings dem Stuttgarter Sehrou Guirassy gelungen, der am vergangenen Wochenende gegen Mainz gleich dreimal netzen konnte.
Guirassy ist der erste Bundesliga-Spieler seit der Saison 1967/1968, der in den ersten vier Bundesliga-Wochen acht mal knipsen konnte. Vor 46 Jahren erzielte Peter Meyer für Borussia Mönchengladbach im gleichen Zeitraum sogar neun Treffer.
Wenn man an Linksverteidiger denkt, die treffen, als wären sie zumindest mal ein Flügelspieler, dann kommt einem ein Name direkt in den Sinn – Marcelo. Immerhin traf der Brasilianer ganze 47 Mal in seiner Klub-Karriere den Kasten. In Köpenick hat man, so sieht es bislang aus, einen deutschen Marcelo an Land gezogen – Robin Gosens.
In seinen ersten vier Bundesligaspielen traf der Nationalspieler schon drei Mal das Tor. Daraus ergibt sich eine Wahnsinns-Quote von 95 Minuten pro Treffer, wohlgemerkt als Linksverteidiger. Wenn der 29-Jährige so weitermacht, wird er Marcelos 47 Klub-Tore schon in den nächsten Wochen überbieten können.
Mit Siegen bei großen Jubiläen tun sich die Kölner in den letzten Monaten schwer. Nachdem der Effzeh in der letzten Saison schon das Spiel zum 75. Geburtstag gegen Wolfsburg vergeigte, konnte die Mannschaft den Fans auch an diesem Spieltag keine Punkte schenken. Passend zum 100-jährigen Bestehen des Müngersdorfer Stadions kamen alle Anhänger der Domstädter in weiß, eine große Choreo gab es ebenfalls.
Doch schon nach weniger als einer Minute machte Hoffenheim den Partycrasher und ging in Führung. Auch danach wurde es aus Kölner Sicht nicht besser, das Spiel ging 1:3 verloren. Bleibt für die, die es mit dem FC halten zu hoffen, dass man diesen Award beim nächsten Jubiläumsspiel nicht wieder entgegennehmen muss.
Obwohl man mit Borre, Ducksch, Woltemade und Kownacki im Sturm nicht ganz schlecht besetzt ist, würde man sich in Bremen wohl kaum über einen weiteren guten Stürmer beschweren. Besonders angesichts dessen, dass Ducksch zuletzt immer wieder angeschlagen war. So wie es momentan aussieht, hat Werder sogar einen weiteren potenten Offensivspieler unter Vertrag, der ist nur leider verliehen.
Noch bitterer wird es dann, wenn dir dein Spieler, den du selber gut gebrauchen könntest, auch noch zwei Buden einschenkt. So war es am Sonntag bei Bremen gegen Heidenheim, als die SVW-Leihgabe gegen Werner Elf gleich zwei mal netzte. Und obwohl man Eren Dinkci im nächsten Sommer wieder zurückbekommen wird, hat sich der Klub von der Weser den „Hätten wir den nicht verliehen“-Award redlich verdient.
Man war das ein Spektakel an diesem Sonntag-Frühabend. Erst sieht es aus, als ob Darmstadt die Gladbacher richtig in die Krise schießt, und ein paar Minuten vor Spielende stehen die Fohlen kurz davor ein 3:0 zum 4:3 zu drehen. Eines zeigte dieses Spiel dabei ganz klar: Hinten holpert es bei BMG, das Tore schießen ist aber kein Problem. Besonders wenn man betrachtet, dass das Team von Seoane zur Halbzeit auch schon vier oder fünf Tore hätte kriegen können, am Ende aber auch selber einen Elfmeter verschoss und den ein oder anderen Hochkaräter liegen lies.
Das 3:3 gegen Darmstadt erinnerte dabei auch an das 4:4 am ersten Spieltag gegen Augsburg. Denn schon da ließ sich beobachten, dass die Offensive funktioniert, die Defensive aber teilweise desolat agiert. Da ist der „Vorne Top, hinten Flop“-Award mittlerweile mehr als verdient.