OneFootball
Annika Becker·2. April 2023
In partnership with
Yahoo sportsOneFootball
Annika Becker·2. April 2023
Am 17. Spieltag gelang es Bayern München nach einem anfänglichen Geduldsspiel, die Tabellenführung mit einem Sieg in Meppen zu verteidigen. Die Verfolgerinnen des VfL Wolfsburg fertigten Werder Bremen ab, außerdem gelang Turbine Potsdam gegen den SC Freiburg der zweite Saisonsieg in Folge. Einen geplatzten Knoten gab es am Freitagabend auch beim FC Köln.
Alexander Straus musste in der Defensive kurzfristig auf Maximiliane Rall verzichten, deswegen rückte Tuva Hansen auf die Position der Rechtsverteidigerin, während Franziska Kett auf der linken Defensivseite gebraucht wurde. Bayern hatte die größeren Spielanteile, brauchte aber lange, um sich eine richtige Chance zu erarbeiten, Lohmann traf nach einem Pass von Kett in der 39. Minute nur den Pfosten.
Die Gastgeberinnen waren in der ersten Hälfte ihrerseits darauf aus, immer mal wieder Konter zu setzen, die beste Phase hatten die Meppenerinnen kurz vor der Pause, als sie sich mit einem Freistoß und anschließendem Gegenpressing mal in der gegnerischen Hälfte festsetzen konnten. Allerdings bot sich Bayern die Gelegenheit zum Umschalten, Lina Magull tauchte plötzlich allein vor Laura Sieger auf, die Torhüterin kam raus und parierte (45.+2).
Der Knoten platzte bei den Münchenerinnen in der 50. Minute, Lina Magull kam an einen Querpass von Kett und verwandelte sicher. Die Entscheidung fiel dann durch einen fragwürdigen Elfmeter aufgrund eines Handspiels aus kürzester Distanz. Georgia Stanway setzte ihren Versuch an den Innenpfosten, hatte aber Glück, dass der Ball zu, 2:0 über die Linie prallte (65.). Erst in der Schlussphase wurde es dann nochmals wild, Sieger hielt einen Freistoß von Bühl und Damnjanović setzte einen Schuss an die Latte.
Adrijana Mori hätte die Turbine in der 8. Minute fast in Führung gebracht, ihr Schuss ging aber nur an die Unterkante der Latte. Potsdam machte es den Freiburgerinnen schwer, die lange brauchten, um ein richtiges Übergewicht zu erspielen. Oft waren die Bemühungen in der Offensive zu langsam und wenig druckvoll. So auch in der 35. Minute, als Hasret Kayıkçı nicht mehr genug Druck hinter eine Flanke von Chiara Bouziane bekam.
Diese hatte in der Schlussphase der ersten Halbzeit auf ihrer rechten Seite immer wieder viel Platz, denn wenn Potsdam sich nach vorn wagte, stimmte die Konterabsicherung nicht. Die größte Chance der Partie bis dahin hatte Anna Gerhardt in der 38. Minute, den ein zu lässiger Versuch der Ballannahme in Freiburgs Defensive rutschte zu ihr durch. Gerhardt stand allein vor Nuding, Freiburgs Torfrau konnte ihren Versuch aber abwehren.
In Führung ging die Turbine dann durch einen weiteren riesigen Fehler der Freiburger Abwehr. Meret Felde spielte in der 54. Minute einen ungenauen Rückpass zur eigenen Torhüterin, Nuding verschätzte sich und trat am Ball vorbei. Der rollte in Richtung Tor, Nuding hechtete noch hinterher, konnte ihn aber nicht mehr vor der Linie rauskratzen.
Der SC hätte durch einen Freistoß von Marie Müller ausgleichen können, ihr Schuss aus großer Distanz kam hart aufs Tor, aber Anna Wellmann machte sich lang und kratze den Ball noch aus ihrem Tor (75.). Eine weitere gute Gelegenheit hatte Bouziane im Nachschuss nach einer Ecke (76.). Insgesamt war Freiburg aber offensiv nicht zwingend genug gegen Potsdamerinnen, die jetzt auch versuchten, den Rhythmus aus dem Spiel zu nehmen. So gab es am Ende den zweiten Sieg in Folge der Turbine.
Beim VfL Wolfsburg rotierte Tommy Stroot auf mehreren Positionen, so bekam Lena Oberdorf eine Pause, für sie rückte Kristin Demann die Startelf, außerdem begannen Jule Brand und Tabea Waßmuth, Alexandra Popp begann dieses Mal im zentralen Mittelfeld. Wechsel gab es auch bei Werder Bremen, u.a. weil Nina Lührßen mit einer Gelbsperre fehlte und Thomas Horsch auf die Verletzung von Reena Wichmann reagieren musste. So gab es das Bundesliga-Startelfdebüt der 16-jährigen Lena Dahms.
Wolfsburg musste allerdings früh wechseln, Lena Lattwein ging nach zehn Minuten mit einer Schulterverletzung runter, für sie kam Svenja Huth. Der erste Treffer fiel kurz darauf, Rauch brachte eine Ecke, Lina Hausicke konnte den Kopfball von Wilms noch ablenken, aber Alexandra Popp war beim Nachstochern schneller als Torhüterin Anneke Borbe.
Werder hatte rund um die 17./18. Minute die Gelegenheit zum Ausgleich, Dieckmann und Sternad kamen aber gegen eine Grätsche von Wilms und Merle Frohms nicht durch und auch Christin Meyers Schuss wurde der Nationaltorhüterin nicht gefährlich. Die Wölfinnen hatten nach rund einer halben Stunde mehrere gute Szenen über Jule Brand und Tabea Waßmuth, waren aber zu zögerlich im Abschluss.
So fiel das 2:0 dann in der 40. Minute: Tabea Waßmuth ließ einen langen Ball in den eigenen Lauf tropfen und überspielte Anneke Borbe geschickt. In der 43. Minute brauchte Jule Brand eigentlich erst zu lang für einen Pass auf Popp, die hinterlief dann aber, Brand legte ihr den Ball mit der Hacke vor und Popp hämmerte ihn zum 3:0 ins Bremer Tor. Sowohl Brand als auch Pajor hätten vor der Pause sogar nochmals erhöhen können.
Die polnische Nationalspielerin traf dann aber in der 47. Minute, Popp legte Pajor den Ball in den Lauf und sie legte den Ball exakt an Borbe vorbei neben den rechten Pfosten. In der 51. Minute konnte Borbe gegen Popp parieren, Werder fand im eigenen Sechzehner kaum noch Mittel gegen offensiv-freudige Wolfsburgerinnen. Rebecka Blomqvist mit einem Dreierpack (78., 90. und 90.+3), sowie Ewa Pajor erhöhten auf 8:0 (82.), der VfL spielte in der zweiten Halbzeit nicht mehr mit voller Intensität und hatte dennoch weitere Großchancen, das Ergebnis hätte noch höher ausfallen können. Dominique Janssen hatte in der Nachspielzeit Glück, dass ein Foul als letzte Spielerin gegen Keles nicht gepfiffen wurde.
Die Kölnerinnen hatten seit Oktober kein Spiel mehr gewonnen und waren seit zehn Spielen ohne ein eigenes Tor. Den nächsten Versuch konnte der FC dann nicht mal im eigenen Stadion starten, denn für Abendspiele ist das Franz-Kremer-Stadion nicht gut genug mit Flutlicht ausgestattet – eigentlich inzwischen eine klare Lizenzauflage. Deshalb ging es auf den Platz der Stadtrivalen Fortuna Köln und das brachte offenbar Glück, denn der Knoten platzte.
Ally Gudorf leitete das erste Tor von Weronika Zawistowska mit einem starken Pass in die Tiefe ein (16.). Alle weiteren Treffer gehörten Mandy Islacker, die durch ihren Dreierpack nun bei sieben Saisontoren steht. Bisher hat der FC Köln in dieser Saison immer nur dann gewonnen, wenn die 34-jährige im Spiel traf und das war auch am Freitagabend wieder so.
Der MSV Duisburg, etwas aktiver ins Spiel gestartet als zuletzt, zeigte sich fehleranfällig und bot in der Defensive immer wieder große Lücken an. Durch die Niederlage stehen die Zebras jetzt wieder auf einem Abstiegsplatz, während der FC sich zunächst auf Platz neun vorschiebt. Wer in naher Zukunft Cheftrainer*in der Kölnerinnen wird, soll zeitnah bekannt gegeben werden.
FC Köln vs. MSV Duisburg 4:0 (3:0)
Eintracht Frankfurt vs. TSG Hoffenheim ABGESAGT
SV Meppen vs. Bayern München 0:2 (0:0)
SC Freiburg vs. Turbine Potsdam 0:1 (0:0)
SGS Essen vs. Bayer 04 Leverkusen ABGESAGT
VfL Wolfsburg vs. SV Werder Bremen 8:0 (3:0)
Live
Live
Live
Live