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Annika Becker·4. Dezember 2022
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Annika Becker·4. Dezember 2022
Platzverweise, Traumtore, ein verschossener Elfmeter, Comebacks und Premieren: Viel war los am 9. Spieltag der Bundesliga. So rückte Bayern München an Eintracht Frankfurt vorbei auf den zweiten Platz und der SV Meppen setzt sich weiter von den Abstiegsplätzen ab.
Bei der Turbine war Teninsoun Sissoko nach ihrer Hüftoperation im Sommer erstmals wieder in der Startelf, verletzte sich aber in der ersten Hälfte so, dass sie ausgewechselt werden musste. Da stand es bereits 1:0 für Leverkusen durch einen Lupfer von Kristin Kögel ins lange Eck (23.).
Die Gastgeberinnen zeigten ansprechende Offensivkombinationen, auch weil Potsdam ihnen den Platz dafür ließ. Einen ganz besonderen Sahnetag erwischte Jill Bayings, die alle drei Treffer vorbereitete. Milena Nikolić kam kurz vor Schluss noch zu ihrem Bundesliga-Comeback.
Potsdam hingegen befindet sich weiter im freien Fall, neben Sissoko musste auch Amber Barrett verletzt ausgewechselt werden und Jennifer Cramer holte sich nach kaum einer Viertelstunde auf dem Platz eine unnötige Gelb-Rote-Karte ab, weil sie sich laut beschwerte.
Der SV Meppen setzt sich weiter vom unteren Ende der Tabelle ab und steht jetzt bei 12 Punkten. Dabei kam den Emsländerinnen zugute, dass Köln in Person von Weronika Zawistowska in der 64. Minute eine Gelb-Rote-Karte sah, sie hatte sich bei einem Freistoß in den Weg gestellt. Irritation um diese Entscheidung gab es, weil Schiedsrichterin Weigelt die Rote Karte erst mit einiger Verzögerung nachzog.
Der FC war bis dahin eigentlich gut in der Partie, kam auch in Unterzahl zu Chancen und bekam sogar einen Elfmeter zugesprochen. Den setzte Islacker allerdings neben das Tor (80.). Dann ließ sich der FC kurz vor Schluss auskontern: Ein langer Ball auf die gestartete Andrade, dann ein Querpass auf die gerade erst eingewechselte Vildan Kardesler in der Mitte und plötzlich führte das Heimteam (87.). Für Kardesler war es das erste Bundesligator ihrer Karriere.
Im ruppigen direkten Abstiegskampfduell stand es lange 0:0, Vivien Endemann und Antonia Baaß hatten die besten Gelegenheiten für Essen in der ersten Hälfte. Werder Bremen kam kurz vor der Pause durch Lina Hausicke fast zur Führung, ihr Ball aus kurzer Distanz ging aber nur an den Außenpfosten. Ans Aluminium ging auch ein Kopfball von Nina Räcke in der 50. Minute.
Überhaupt gehörten in der zweiten Hälfte die größten Chancen der SGS, allerdings waren die Abschlüsse entweder abgefälscht wie von Elmazi in der 72. Minute oder die 17-jährige Hannah Etzold konnte bei ihrem Bundesligadebüt gegen Ramona Maier klären.
Die Torhüterin hatte mehrmals Glück, da sie in der 81. bedrängt von Maier einen Ball nicht zu packen bekam und der Ball zu Annalena Rieke prallte, diese brachte den Ball aber nicht über die Linie. Und in der 86. bekam die SGS einen fragwürdigen Handelfmeter, Kowalski schoss aber an die Latte. In der 90. Minute zeichnete sie sich durch eine Parade gegen Maier aus.
Der VfL war fast das komplette Spiel über drückend überlegen, Trainer Tommy Stroot sprach nach der Partie von einer der besten Leistungen der bisherigen Saison Wolfsburgs. Jill Roord gelang ein Dreierpack und zwischendurch konnte man das Gefühl bekommen, dass Wolfsburg mit Blick auf die Champions League unter der Woche gar nicht das höchste Tempo gehen muss.
Denn Frankfurt zeigte vor allen in Halbzeit eins eine schwache Leistung, neben einigen individuellen Fehlern waren ein taktischer und technischer Qualitätsunterschied zwischen den Ersten und den vor dem Spieltag Zweiten zu sehen. Niko Arnautis sagte nach der Partie: „Wir haben eine Hausaufgabe in Sachen Konsequenz und Effektivität erhalten.“ Er lobte aber die Leistungssteigerung seines Teams in der zweiten Hälfte. Allerdings sind die sichtbaren Probleme der Eintracht nicht neu.
Im Dreisamstadion spielte sich die unterhaltsamste Partie des Wochenendes ab, der Verein hatte zum Weihnachtsspiel geladen, das Publikum holte die Nikolausmützen und nach der Pause auch ein paar Bengalos raus. Der SC setzte Duisburg von Beginn an stark unter Druck und zwang Torhüterin Kari Närdemann zu mehreren Rettungstaten.
So fiel das erste Tor völlig überraschend auf der anderen Seite, als sich Vanessa Fürst auf der rechten Seite durchsetzte und Zielinski fand (28.). Trotz mehrerer hochkarätiger Chancen gelang Freiburg der Ausgleich erst in der 56. Minute durch Riola Xhemaili und dann war jeder Treffer schöner als der vorherige. Besonders sehenswert waren Janina Minges Tor zum 3:1 (68.) per Volley ins linke Eck und Hasret Kayıkçıs 4:1 per Heber in der 91. Minute.
Am Freitagabend setzte sich Bayern München deutlich gegen die TSG Hoffenheim durch, obwohl die Gastgeberinnen zwischendurch sehr nah am Ausgleich waren. Die Führung der Münchenerinnen fiel schon in der 5. Minute durch einen Kopfball von Rall. Das 2:0 folgte erst in der 63. Minute durch Linda Dallmann, kurz davor hatte die TSG die stärkste Phase des Spiels und wäre fast zum Ausgleich gekommen. Lea Schüller gelangen die Saisontreffer fünf und sechs – und somit ihr 100. Bundesligator im 176. Bundesligaspiel.
TSG Hoffenheim vs. Bayern München 0:4 (0:1)
VfL Wolfsburg vs. Eintracht Frankfurt 5:0 (3:0)
SC Freiburg vs. MSV Duisburg 4:1 (0:1)
Bayer Leverkusen vs. Turbine Potsdam 3:0 (1:0)
SV Meppen vs. FC Köln 1:0 (0:0)
SGS Essen vs. Werder Bremen 0:0 (0:0)