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Annika Becker·26. März 2023
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Annika Becker·26. März 2023
Bayern schlägt Wolfsburg und übernimmt am 16. Spieltag der Bundesliga der Frauen die Tabellenspitze! Eine Überraschung gab es in Potsdam, denn die Turbine holte den ersten Sieg der Saison, währenddessen fiel die andere Nachmittagspartie in Duisburg kurzfristig aus.
Das entscheidende Tor des Topspiels fiel erst spät durch einen Handelfmeter, den Georgia Stanway verwandelte, angekündigt hatte sich ein Sieg des FC Bayern im Spielverlauf aber schon früher, denn die Herausforderinnen setzten den VfL vor allem in der ersten Halbzeit immer wieder früh unter Druck und erspielten sich auch die klareren Chancen. Nationaltorhüterin Merle Frohms musste mehrmals ihr ganzes Können zeigen, um Wolfsburg im Spiel zu halten.
Beim VfL gab es zwar nach der Pause eine taktische Umstellung, dennoch verbrachte Alexandra Popp wie schon in der Champions League die meiste Zeit des Spiels im linken Mittelfeld und die Wölfinnen schafften es erneut nicht, früh genug Druck auf ihre Gegnerinnen zu erzeugen. Die Nationalspielerin fasste das nach dem Spiel sehr treffend dahingehend zusammen, dass der VfL nicht auf die richtige Art und Weise verteidigt habe.
Für Wolfsburg ist die entscheidende Frage, ob man es schnell genug schafft aus diesen beiden schwachen Partien die richtigen Schlüsse zu ziehen, bereits am Mittwoch steht das Rückspiel gegen PSG an. Im Gegensatz dazu haben die Münchenerinnen allen Grund zum Feiern, denn nach der Eroberung der Tabellenspitze hat Bayern nun den Gewinn des Titels in der eigenen Hand, das dürfte auch für das Auswärtsspiel bei Arsenal am Dienstag einen kräftigen Schub geben.
Vor dem Spielt hatten die Bremerinnen nur einen Punkt Vorsprung auf den 1. FC Köln, der auf einen Abstiegsplatz gerutscht war und unter der Woche Trainer Sascha Glass freigestellt hatte. Für ihn übernahm interimsweise Nicole Bender-Rummler.
Die Partie war von vielen harten Zweikämpfen geprägt, mehr Schwung ins Spiel kam vor Ende der ersten Hälfte, sowohl Manon Klett (44.) als auch ihr Gegenüber Anneke Borbe (45.+3) mussten das 0:0 retten. Bitter für Bremen war die Verletzung von Reena Wichmann, sie musste in der 42. Minute ausgewechselt werden.
Die nächste Druckphase gab es auch in der zweiten Hälfte erst wieder gegen Ende, Manon Klett rettete mehrmals stark gegen Sternad und Matheis (72., 82.), allerdings unterlief ihr in der 85. Minute dann der entscheidende Fehler, als sie Lührßens Freistoß durch die Finger gleiten ließ
Die TSG freute sich vor der Partie über eine Verlängerung von Mittelfeld-Dynamo Gia Corley bis 2026. Auch im ersten Heimspiel von Stephan Lerch zeigte die 20-jährige, wie wichtig sie für das Spiel Hoffenheims sein kann.
Die SGS ging das Spiel anders an als vorige Woche in Frankfurt, Kowalski und Elmazi rückten ins Mittelfeld für mehr Geschwindigkeit und Ballsicherheit bei Kontern. Das ging für die Essenerinnen zunächst auch auf, phasenweise war die SGS das spielbestimmende Team, Hoffenheim bekam im Mittelfeld keine Kontrolle.
Nur die klaren Torchancen fehlten der SGS und das rächte sich dann in der 25. Minute, denn besagte Corley tankte sich auf der linken Seite durch und legte ab auf Melissa Kössler. Deren Schuss ging zwar abgefälscht ins Aus, die nachfolgende Ecke aber brachte dann die Führung für Hoffenheim, Kössler traf per Kopf.
Nach der Pause kippte das Spiel dann vollends in Richtung des Heimteams, das jetzt viel früher ins Pressing ging. Dementsprechend häuften sich bei Essen die Fehler in der Defensive, in der 59. Minute traf nach einigem Durcheinander deshalb Memeti zum 2:0. Gemessen an den Chancen in den fünfzehn Minuten danach hätte das Spiel noch höher ausgehen können, auch so aber springt die TSG vorerst auf den dritten Tabellenplatz.
Das Spiel brauchte sehr lange, um so richtig in Fahrt zu kommen, hatte dann aber vor allem für Fans der Leverkusenerinnen einiges zu bieten. Zum einen war da das lang ersehnte Comeback von Verena Wieder nach Einwechslung in der 70. Minute, sie war über ein Jahr durch Kreuzbandverletzungen ausgefallen. Zum anderen war Leverkusen streckenweise dominantere Team. Denn als Freiburg so richtig im Spiel angekommen war, war dieses bereits entschieden, und zwar durch einen Doppelpack von Jill Bayings.
Für die Niederländerin waren es die ersten Treffer seit dem 3. Spieltag, der Zweite war der schönste Treffer des ganzen Spieltages: Bayings hielt mit links vom rechten Sechzehnereck drauf, der Ball flog eine schöne Kurve ins lange Eck.
Für Freiburg ist es inzwischen die vierte Niederlage in Folge. Freiburgs Trainerin Theresa Merk sagte nach dem Spiel: „Gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit hat uns die Intensität gefehlt, das war dann gegen Ende besser. Leverkusen war aber ein Stück weit griffiger. Wir müssen jetzt den Kopf hochnehmen und weiter arbeiten – es gibt noch wichtige Spiele in dieser Saison.“
Die Anfangsviertelstunde gehörte dem SV Meppen, die Emsländerinnen gingen durch ein Kopfballtor von Lisa-Marie Weiss in der 15. Minute in Führung. Danach aber riss der Faden im Spiel zunächst ab, Turbine drängte jetzt immer intensiver in die Partie und kam zu einigen Chancen. Meppens Abwehr war phasenweise sehr unsortiert.
Beim leistungsgerechten Ausgleich hatte Potsdam allerdings großes Glück, denn eigentlich hätte der Treffer wegen eines eindeutigen Handspiels in der Entstehung durch Paige Culver nicht zählen dürfen. So aber traf die Kanadierin Jessica De Filippo per Kopf zum 1:1 (35.).
Die Turbine machte in der zweiten Halbzeit genauso weiter und zeigte in der 50. Minute einen schönen Spielzug: Wibke Meister spielte von links quer vor den Sechzehner, Martyna Wiankowska passte zu Sophie Weidauer und die hatte gegen die heranstürzende Laura Sieger das Glück, dass die Torfrau ihren Schuss nicht mehr entscheidend ablenken konnte. So viel der Ball zur Potsdamer Führung ins Netz – der Ersten für die Turbine seit dem ersten Spieltag der Saison und außerdem der erste Sieg. In der 86. Minute rettete Jordan nochmals auf der Linie gegen einen Kopfball von Weiss.
Das Spiel wurde offiziell eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff abgesagt, da das Spielfeld nach anhaltendem Regen „teils unter Wasser“ stehe und „nicht bespielbar sei“, so der DFB via Twitter. Die Entscheidung traf Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein nach einer Platzbegehung in Abstimmung mit beiden Vereinen. Spielerinnen, Fans vor Ort und Teile der Presse wussten bereits früher Bescheid, so wurde die Info in der Magenta-Übertragung bereits gegen Ende des Leverkusen-Spiels genannt. Besonders für die angereisten Fans und Leute, die sich spontan noch auf den Weg zum Stadion gemacht hatten, kam die Absage aber extrem kurzfristig.
SV Werder Bremen vs. 1. FC Köln 0:0 (1:0)
Bayern vs. Wolfsburg 1:0 (0:0)
TSG Hoffenheim vs. SGS Essen 2:0 (1:0)
Bayer Leverkusen vs. SC Freiburg 2:0 (0:0)
MSV Duisburg vs. Eintracht Frankfurt: ABGESAGT
FFC Turbine Potsdam vs. SV Meppen 3:1 (1:1)
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