🏆 Buli-Awards: Stolperfallen, Empfehlungen und der Duisburger Frühling | OneFootball

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Annika Becker·6. März 2023

🏆 Buli-Awards: Stolperfallen, Empfehlungen und der Duisburger Frühling

Artikelbild:🏆 Buli-Awards: Stolperfallen, Empfehlungen und der Duisburger Frühling

Eine gerissene Siegesserie, eine kuriose Gelbe Karte, und eine überraschende Dreierpackerin: All das und noch viel mehr hatte der 13. Spieltag der Bundesliga der Frauen zu bieten. In unseren Awards schauen wir wie jede Woche noch einmal auf einige der Highlights dieses Wochenendes.


Der „buchstäblich gestolpert“-Award

Eine der merkwürdigsten Szenen des Spieltages gab es bei der Partie Duisburg gegen Potsdam an der Aus-Linie: Yvonne Zielinski jagte in Potsdams Hälfte dem Ball nach, der rollte über die in der Nähe von Turbines sich warmmachenden Einwechselspielerinnen über die Torauslinie. Potsdams Jennifer Cramer spielte den Ball zurück aufs Feld – und stellte Zielinski dadurch gleichzeitig ein Bein. Die Duisburgerin stolperte darüber und beschwerte sich laut, Schiedsrichterin Sina Diekmann zeigte Cramer die Gelbe Karte.


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Unglückliche Szenen gab es aus Sicht der Turbine noch weitere, so hätte Amber Barrett per Elfmeter zumindest 2:1-Anschlusstreffer erzielen können, traf aber nur den Pfosten, kurz darauf kam es zum 3:0. Das war, genauso wie das 2:0 vom MSV, zumindest Abseits-verdächtig, vor allem aber viel zu leicht hergegeben. Durch die beiden Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz aus Bremen und Duisburg hat die Turbine nun schon 10 Punkte Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz, dazu kommt das schlechte Torverhältnis.


Der „metaphorisch gestolpert“-Award

Während in Duisburg sehr real Beinchen gestellt und gestolpert wurde, gab es diesen Vorgang in Wolfsburg auf der Meta-Ebene zu beobachten, was es für den VfL allerdings nicht weniger real macht. Vor dem Spiel gegen die TSG Hoffenheim waren die Wolfsburgerinnen in der Liga saisonübergreifend seit über sechzehn Monaten bzw. 28 Spielen unbesiegt. Die letzte Stolperfalle: Die TSG Hoffenheim. Im Oktober 2021 kam Wolfsburg in Sinsheim nicht über ein 2:1 hinaus, das wiederholte sich dieses Mal beim Heimspiel des VfL, und zwar leistungsgerecht. Kurios: Während in der Offensive ein Ball so an Lena Oberdorfs Hüfte sprang, dass sie diesen nicht kontrolliert aufs gegnerische Tor bringen konnte, passierte beim Ausgleich auf der Gegenseite ihrer Mitspielerin genau das gleiche, allerdings wurde daraus eben ein Eigentor. Aus Wolfsburgs Sicht ist es positiv, dass sich nach dem Spiel alle über gezeigte Leistung einig waren und deutlich ansprachen, was falsch lief. So könnte das Spiel vielleicht ein Wachmacher vor den wichtigen kommenden Wochen sein.

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Der „Empfehlung für Mehr“-Award

Für Hoffenheim läuft es damit in der Liga richtig gut, seitdem Nadine Rolser als Interims-Chefin an der Seitenlinie fungiert. Das ist in der kommenden Woche zum letzten Mal der Fall, danach übernimmt Stephan Lerch und Rolser fungiert wieder als Co-Trainerin. Unter Leitung der 32-jährigen hat die TSG den Rückstand auf Platz drei von sechs auf jetzt drei Punkte verkürzt. Auffällig ist, mit was für einer Energie und Spielfreude das Team aus der Winterpause gekommen ist, dreizehn Tore aus drei Spielen sprechen eine deutliche Sprache und der verdiente Sieg gegen Wolfsburg zeigt, dass die beiden vorherigen Partien gegen Duisburg und Köln eben keine positiven Ausrutscher waren.

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Rolser wird auch in Zusammenarbeit mit Lerch weiter einen wichtigen Impact auf das Spiel Hoffenheims haben, es ist aber sehr schade, dass eine vielversprechende junge Trainerin damit vorerst wieder in der zweiten Reihe steht. Mit Carin Bakhuis (SV Meppen) und Theresa Merk (SC Freiburg) gibt es gerade mal zwei Cheftrainerinnen in der Liga, der Weg führt häufig über erste größere Stationen im Ausland. Merks Weg z.B. führte als Co in Wolfsburg über den Grasshopper Club Zürich zu Freiburg. Zum an deren Züricher Klub, dem FC, wechselte Ende 2022 Bayer Leverkusens bisherige Co-Trainerin Jacqueline Dünker. Womöglich sehen wir sie in einigen Jahren dann auch mal in der Bundesliga als Hauptverantwortliche.


Der „Auf die nächsten 100“-Award

Nicole Anyomi wurde vor dem Spiel von Eintracht Frankfurt gegen den SC Freiburg für bis dahin 100 Bundesligaspiele geehrt, diese Marke hat die deutsche Nationalspielerin bereits jetzt im Alter von 23 Jahren erreicht. Und das hätte es theoretisch sogar schon früher geben können, denn Anyomi fiel zwischenzeitlich in ihrer Karriere immer mal für mehrere Wochen aus. Ihre Wichtigkeit für die SGE unterstrich sie bei der darauffolgenden Partie mit zwei Toren und einer auch ansonsten auffälligen Leistung. Allerdings hätte auch sie durchaus noch öfter treffen können, denn die Eintracht ließ jede Menge Chancen liegen.


Der „Im Duisburger Frühling“-Award

Für Sarah Freutel ist diese Saison sowieso ganz besonders, denn die 30-jährige hatte ihre aktive Fußballerinnen-Karriere im Sommer 2019 eigentlich längst beendet. Zu Buche standen zu dem Zeitpunkt 11 Jahre im Bundesligateam der SGS Essen mit über 150 Ligaspielen und 12 Toren. Zu der letzten Zahl kommen seit diesem Wochenende drei dazu. Denn Freutel traf gegen Potsdam zum allerersten Mal überhaupt in ihrer Karriere dreimal in einem Spiel. Die eigentlich meist als Rechtsverteidigerin eingeplante gebürtige Essenerin bekam in diesem Spiel eine Sonderrolle von Trainer Nico Schneck: Freutel zog immer wieder von der rechten Außenbahn in die Mitte, um dort ihre Geschwindigkeit gegen Potsdams Innenverteidigerinnen einsetzten zu können. Der Plan ging voll auf und löste zumindest in dieser Partie das Problem von Duisburg vor dem Tor.


Der „Willkommen zurück!“-Award

So richtig eingeplant war Selina Cercis Debüt für den 1. FC Köln an diesem Wochenende eigentlich noch nicht. Die Angreiferin, im Sommer von Turbine Potsdam an den Rhein gewechselt, stand das erste Mal nach überstandenem Kreuzbandriss im Kader ihres neuen Klubs. Am Ende bekam die 22-jährige dann aber doch ihre ersten Minuten in dieser Saison, auch weil Sascha Glass durch die Verletzung von Adriana Achcińska seine eigentlichen Wechselabsichten anpassen musste. „An die große Glocke hängen“ mochte Cerci ihr Comeback laut eigener Aussage nicht. In den nächsten Wochen und Monaten geht es für Cerci darum, über kurze Einsätze langsam wieder im Liga-Alltag anzukommen. Ebenfalls wieder mit dabei war Ally Gudorf, die Köln in letzter Zeit deutlich gefehlt hatte.