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Annika Becker·4. April 2022
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Annika Becker·4. April 2022
Wir schauen in unseren Awards noch einmal auf einige der Highlights des 19. Spieltages auf und abseits der Plätze. Dieses Mal geht es um den starken Support der Bremer Ultras beim Heimspiel gegen Freiburg, Wolfsburgs Entwicklung über die Saison und Chantal Hagels Torlaune in den letzten Wochen.
Werder Bremen verpasste gegen Freiburg den Sieg, der den Klassenerhalt endgültig klargemacht hätte. Abseits der Tabelle aber gehört der SV zu den klaren Gewinnerinnen dieses Spieltags. Zuletzt kamen im Schnitt ungefähr 300 Zuschauende zu den Spielen, der Verein lud in einer Sonderaktion die Fans der vorher am selben Tag stattfindenden Partie der Männer in der 2. Männerbundesliga zum „Doppelspieltag“ ein. Und die Ultras kamen: Knapp 1300 Werderaner*innen lieferten das ganze Spiel über lautstarken Support.
Michelle Ulbrich beschrieb das nach dem Spiel bei Magenta Sport so: „Mit der Stimmung fehlen einem die Worte, das habe ich so noch nie erlebt. Wenn’s dann im eigenen Stadion ist natürlich umso schöner. Riesenkompliment an die Mannschaft und an die Fans, hat richtig Bock gemacht heute!“ Nach Abpfiff feierten Team und Fans gemeinsam. Gerne mehr davon!
Die Wölfinnen gewannen das Top-Spiel gegen Bayern München mit 6:0, vermutlich die Vorentscheidung der diesjährigen Meisterschaft, auch wenn das weder Trainer Tommy Stroot noch die Spielerinnen so sagen wollten. Stattdessen lobten alle die Entwicklung des Vereins über das letzte dreiviertel Jahr – völlig zurecht! Groß war der Umbruch im Sommer, mit neuem Trainer und einigen Wechseln von Stammspielerinnen und das sah man dem VfL auch eine ganze Weile an.
Im Verteidigen zum Beispiel aber hat Wolfsburg über die Saison einen Entwicklungssprung gemacht, die Offensive ist außerdem etwas variabler geworden. Wolfsburg wirkt insgesamt galliger als noch letzte Saison um diese Zeit. Diese Entwicklung ist mit Sicherheit noch nicht abgeschlossen, besonders im Spiel mit dem Ball fallen in engen Partien wie z.B. beim Hinspiel gegen Arsenal in der Champions League-Schwächen auf. Man darf gespannt sein, wohin die Reise für Wolfsburg noch geht.
Zehn Tore und vier Vorlagen – das ist Chantal Hagels persönliche Ausbeute allein in der Liga diese Saison. Besonders treffsicher ist die Mittelfeldspielerin seit Anfang März, sieben Treffer gelangen ihr in den letzten fünf Wochen, allein an den letzten beiden Spieltagen waren es fünf. Denn gegen Bayer Leverkusen verwandelte die 23-Jährige in allerletzter Minute noch einen Elfmeter (94.) zum Dreierpack, nachdem sie die TSG vorher bereits mit zwei präzisen Flachschüssen in Richtung Sieg geschossen hatte (7., 37.).
Dafür rückte sie jeweils stark aus dem zentralen Mittelfeld in den gegnerischen Strafraum vor, die laufstarke Hagel ist auf dem Platz generell viel unterwegs. Das hat ihr eine erneute Berufung ins Nationalteam von Martina Voss-Tecklenburg eingebracht, Hagel wurde zusammen mit Ramona Petzelberger für die WM-Qualifikationsspiele gegen Portugal und Serbien nachnominiert.
Beim FC Bayern München war die Enttäuschung nach dieser Woche bleischwer. Erst der Fight gegen PSG in der Champions League über 120 Minuten mit einem durch Covid-19 extrem geschrumpften Kader, obwohl die Münchenerinnen in beiden Spielen besser waren. Dieselbe Energieleistung unter diesen Umständen nur wenige Tage noch einmal einfordern kann wohl nur, wer selbst kein*e Sportler*in ist.
Die Niederlage im direkten Duell mit Wolfsburg kostete die Titelverteidigerinnen vermutlich die Meisterschaft. In München muss aber niemand verzagen, Rückschläge gehören im Sport wie im Leben dazu. Und zumindest eine Titelchance gibt es in diesem Jahr mit dem DFB-Pokal noch. Das Halbfinale gegen Wolfsburg in ca. zwei Wochen bietet außerdem die Möglichkeit zur frühen Revanche.
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