🏆 Buli-Awards: Dreimal Jill hoch zwei, Pyro in Freiburg | OneFootball

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Annika Becker·5. Dezember 2022

🏆 Buli-Awards: Dreimal Jill hoch zwei, Pyro in Freiburg

Artikelbild:🏆 Buli-Awards: Dreimal Jill hoch zwei, Pyro in Freiburg

Nach diesem Wochenende gibt es so viel zu besprechen, in vorweihnachtlicher Stimmung geht es dieses Mal unter anderem um nicht ganz so freundliche Adventskarten, Lichter, Fanbelange und einen Tor-Meilenstein. Hier sind die Buli-Awards vom Wochenende.


Der „Advent, Advent, die Kurve brennt“-Award

Der SC Freiburg hatte das Heimspiel gegen Duisburg als Weihnachtsspiel mit Aktionen rund um die Partie beworben und so waren einige Nikolausmützen im Dreisamstadion zu sehen. Dabei war es aus Sicht des SC zunächst kein sehr feierliches Spiel, denn Duisburg ging überraschend in Führung und MSV-Torhüterin Kari Närdemann versuchte sich als Grinch der Breisgauer Festivitäten und vereitelte Chance um Chance.


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Nach der Halbzeitpause gab es dann neben vier Toren der Freiburgerinnen auch ein paar Bengalos im Fanblock – und die gewohnten Stadiondurchsagen, dass dies verboten und zu unterlassen sei. Wobei „gewohnt“ auf den Fußball der Frauen bei dem Thema selten zutrifft.

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Völlig egal, wie man persönlich zu Pyro im Stadion steht, zeigte sich an der Szene sehr gut etwas, das in dieser Saison durch den Publikumszuwachs schon in mehreren Situationen bei verschiedenen Vereinen zeigte: Je mehr Fans ins Stadion kommen, desto mehr rücken Themen in den Fokus, die sonst der großen Menschengruppen wegen vor allem aus dem Männerfußball bekannt sind.

Denn je größer so eine Menschengruppe ist, umso wichtiger und anspruchsvoller wird es, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich jede*r Einzelne wohl und sicher fühlt. Fanbelange rücken in den Vordergrund und Vereine wie Verband täten gut daran, diese anzuhören und ernst zu nehmen, wenn es etwa um die Forderung nach dezidierten Gästeblöcken und Stehplätzen für Heimfans geht.

Dabei ist es wichtig, nicht einfach die bereits bekannten Management- und Sicherheitskonzepte über den Fußball der Frauen zu stülpen, denn die Publikumsstruktur ist anders und die Gegebenheiten der meisten Standorte sind anders. Es braucht also einen Austausch mit den Fans und kreative Lösungen.


Der „Jills klingeln dreimal“-Award

Einmal mit links, einmal mit rechts und einmal mit dem Kopf: Jill Roord gelangen im Spiel gegen Eintracht Frankfurt drei Tore für den VfL Wolfsburg und alle auf unterschiedliche Art und Weise. Die Niederländerin ist normalerweise bekannt für ihre festen Schüsse von außerhalb des Strafraums. Dieses Mal traf sie zunächst im Wegrutschen, dann per Volley, wobei sie von einem Fehler von Stina Johannes profitierte. Und schließlich mit einem technisch perfekt ausgeführten Kopfball.

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Und auch andernorts stand eine niederländische Jill dreimal im Fokus. Jill Bayings lieferte ihren Leverkusener Teamkolleginnen nämlich dreimal die perfekte Torvorlage, jedes Mal von einer anderen Stelle des Platzes. Als Erstes schickte sie Kristin Kögel mit einem weichen Pass in die Tiefe von der halblinken Seite auf deren Weg zum 1:0, dann legte sie vom rechten Flügel quer in den Halbraum für Elisa Senß. Und dann spielte sie vom linken Strafraumeck einen Pass genau in den Raum zwischen Fünfmeterraum und Elfmeterpunkt in den Lauf von Ivana Fuso und hebelte damit die längst mehr als luftige Potsdamer Abwehr aus.


Der „Last Christmas I gave you a card”-Award

Gleich zwei Platzverweise gab es an diesem Wochenende und beide waren für die betreffenden Spielerinnen vermeidbar. Jennifer Cramer brauchte nach ihrer Einwechslung für Turbine Potsdam keine Viertelstunde für die Gelb-Rote, die zweite Verwarnung gab es, weil sie sich nach einem eigentlich harmlosen Zweikampf-Gerangel an der Seitenlinie nicht beruhigte und in Richtung ihrer Gegenspielerin äußerte.

Weronika Zawistowska musste das Feld in der 65. Minute verlassen. Die Kölnerin erwischte es dabei besonders hart, sie blieb nach dem Freistoßpfiff stehen und wurde von ihrer Gegenspielerin angeschossen. Laut Regel ist das Verhindern einer schnellen Freistoßausführung tatsächlich Gelb.

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Allerdings schien Schiedsrichterin Christine Weigelt sich zunächst nicht an die erste Verwarnung zu erinnern, denn es dauerte eine Weile, bis sie auch die Rote Karte zog. Zawistowska bewegte sich zunächst nach hinten, so als wolle sie die Defensive sichern. So wurde aus einem eher harmlosen Vergehen eine vermutlich spielentscheidende Situation, die Weigelt sonst vielleicht anders gehandhabt hätte.

Auch in Essen stand mit Riem Hussein die Schiedsrichterin im Vordergrund, hier ging es um einen unberechtigten Handelfmeter, der für Bremen nicht verwandelt wurde, aber auch um die Spielführung insgesamt. Klar ist schon lange: Auch die Schiedsrichterinnen brauchen bessere Bedingungen, um ihrer Aufgabe auf höchstem Niveau nachgehen zu können. Ein weiteres Thema, das bei der gewünschten Professionalisierung des Fußballs der Frauen immer wieder aufkommt.


Der „Zweimal Hundert macht große Klasse“-Award

Zwei Spielerinnen von Bayern München knackten zwei verschiedene Hunderter-Marken. Für Sydney Lohmann war die Partie gegen Hoffenheim das 100. Pflichtspiel für die Münchenerinnen und das im Alter von 22 Jahren und trotz einiger langen Verletzungspausen.

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Ihre Teamkollegin Lea Schüller kommt für SGS Essen und Bayern München auf 176 Spiele alleine in der Bundesliga und hat seit dem Wochenende durch ihren Doppelpack 100 Bundesligatore auf dem Konto. Damit ist Schüller in den exquisiten Klub der Frauen mit einer dreistelligen Anzahl von Bundesligatoren vorgedrungen. Wenn sie den ersten Platz erobern möchte, hat sie allerdings noch einiges an Arbeit vor sich: Dort wird Inka Grings mit 314 Treffern geführt.