Bochum-Sieg am grünen Tisch: Scharfe Union-Kritik am DFB-Urteil | OneFootball

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·1. März 2025

Bochum-Sieg am grünen Tisch: Scharfe Union-Kritik am DFB-Urteil

Artikelbild:Bochum-Sieg am grünen Tisch: Scharfe Union-Kritik am DFB-Urteil

Am 14. Dezember wurde das Bundesliga-Spiel zwischen dem 1. FC Union Berlin und dem VfL Bochum kurz vor Schluss beim Stand von 1:1-Unentschieden mit einem `Nichtangriffspakt` ohne Bochumer Keeper fortgesetzt, nachdem VfL-Keeper Patrick Drewes von einem Feuerzeug aus dem Union-Fanblock getroffen wurde. Seither war unklar, wie die Partie genau ausgehen würde. Dem VfL Bochum war zwar schon kurze Zeit später mündlich ein 2:0-Sieg zugesichert worden, durch Berufung von Union, sowie dem FC St. Pauli und Holstein Kiel ging der Fall jedoch vor das DFB-Bundesgericht.

Seit Freitag - also knapp zweieinhalb Monate später - herrscht nun Klarheit: Das ursprüngliche Urteil wurde vom DFB-Bundesgericht nach Verhandlungen am grünen Tisch bestätigt, womit der VfL Bochum die Partie nachträglich mit 2:0 gewonnen hat und in der Bundesliga-Tabelle zwei zusätzliche Punkte gutgeschrieben bekam.


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"Es ist weiterhin äußerst bedauerlich, dass es überhaupt zu diesem Vorfall und den daraus entstandenen Verhandlungen gekommen ist. Trotzdem sind wir erleichtert darüber, dass auch das DFB-Bundesgericht das Urteil des Sportgerichts bestätigt hat, welches aus unserer Sicht das einzig richtige ist", zeigte sich Bochums Geschäftsführer Ilja Kaenzig mit dem Urteil zufrieden. "Wir wissen leider aus eigener Erfahrung, wie ärgerlich solch ein Strafmaß für den betroffenen Klub ist, sind aber dennoch der Auffassung, dass eine weitere Häufung dieser Unsitte nur mit maximaler Konsequenz verhindert werden kann."

Bei Union Berlin, die damit einen Punkt verloren, zeigte man sich wenig überraschend jedoch alles andere als glücklich. In einer Stellungnahme warf das Präsidium der Eisernen den Rechtsorganen des DFB am Samstagabend vor, mit dem Urteil die Integrität des sportlichen Wettbewerbs der Bundesliga zu gefährden und schrieb im Weiteren von einer "fatalen" Entscheidung.

"Das laufende Verfahren lässt erkennen, dass die Rechtsorgane des DFB ihrem Sanktionsbegehren gegenüber Zuschauern, also Menschen außerhalb dieses Wettbewerbs, den Vorrang geben vor ihrem eigentlichen Auftrag, den sportlichen Wettbewerb und die teilnehmenden Klubs zu schützen", kommunizierte Union und kündigte weitere Schritte gegen das Urteil an: "Dieser für den Sport gefährlichen Entwicklung müssen und werden wir uns mit allen verfügbaren rechtlichen Mitteln entgegenstellen."

Genauer gesagt wolle Union Berlin nun vor das Ständige Schiedsgericht ziehen, außerdem würden zivilrechtliche Schritte geprüft. "Die Umwertung sportlicher Ergebnisse zur Bestrafung des Fehlverhaltens von Zuschauern oder aus generalpräventiver Motivation ist ein falscher und gefährlicher Ansatz", begründete der Hauptstadtklub die eigenen Ansichten. Und weiter: "Er kann dem Fußball größeren Schaden zuzufügen, als es ein Fehlverhalten einzelner Zuschauer jemals könnte."

Ob die Unioner nachträglich nochmal etwas am Ergebnis verändern können, muss stark bezweifelt werden. Klar ist aber: Das letzte Wort ist in diesem Fall wohl noch nicht gesprochen.

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