🤔 Bitte was?! Premier-League-Profi musste mit Fußfessel spielen | OneFootball

Werden wir Paul Pogba nochmal Profifußball spielen sehen? Aktuell stehen die Chancen nach der wegen Dopings ausgesprochenen Vier-Jahres-Sperre nicht sonderlich gut. Pogba scheint sich bei Spielern wie Breno und Mario Vušković einzureihen, die aus vorrangig nicht-sportlichen Gründe plötzlich von der Fußballbühne verschwanden und kein Spiel mehr machten.

Genau das hätte auch einem jungen Skandal-Profi Anfang der 2000er passieren können: Jermaine Pennant wurde während seiner aktiven Profizeit zu 90 Tagen Haft verurteilt. Doch im Gegensatz zu vielen anderen bekam er eine zweite Chance. Anstatt im Gefängnis zu sitzen, spielte Pennant als verurteilter Profi mit einer Fußfessel in der Premier League. Bitte was?!

Pennant galt als eines der größten Talente des englischen Fußballs. Mit 15 Jahren war er dem FC Arsenal 1999 drei Millionen Euro wert und avancierte somit zum teuersten Teenager im Profifußball. Diesem Druck sollte er jedoch nie so ganz gerecht werden, sodass die Gunners ihn im Frühjahr 2005 an den Erstligisten Brimingham City verliehen.

Und während seiner Leihe in Birmingham spielte sich das Kuriosum ab: Bereits 2004 wurde dem damals 21-Jährigen der Führerschein für 16 Monate entzogen, weil er in London auf der falschen Spur fuhr. Nur wenige Monate später wurde er erneut kontrolliert. Er hatte zu diesem Zeitpunkt nicht nur keinen Führerschein er fuhr zudem auch noch alkoholisiert.

Das rechtskräftige Urteil lautete 90 Tage Haft, von denen er 30 absitzen musste. Während der Bewährungszeit musste Pennant eine elektronische Fußfessel tragen, die er selbstverständlich auch auf dem Fußballrasen nicht ablegen durfte. Somit bestritt er als erster Spieler überhaupt ein PL-Spiel auf diese Weise.

Angesprochen auf dem Umstand zeigte sich der Offensivspieler reumütig. „Meine Oma konnte für eine Woche nichts essen. Und das wegen ihres Enkels. Aber der Knast hatte eine gute Sache: Es gab Zeit zum Nachdenken. Über das, was ich bisher falsch gemacht habe im Leben und was ich zukünftig besser machen will“, erklärte Pennant laut ‚Spox‘.

Birmingham glaubte ihm und kaufte ihn im Sommer 2005 für 750.000 Euro. Am Ende sollte Pennant in der Rückrunde trotz Fußfessel in zwölf Punktspielen zum Einsatz kommen. In der darauffolgenden Saison bestritt er jedes Ligaspiel für Birmingham, die ihn anschließend für 9,1 Millionen Euro an Liverpool verkauften.

„Wenn man jung ist, kann man sich hier und da mal ein paar genehmigen und damit durchkommen, aber wenn man ganz oben mitspielen will, muss man professionell sein. Man muss sich an die Elite halten“, sollte Pennant später bei ‚GB News‘ erzählen. „Ich hatte in meiner Jugend keine Anleitung, sodass ich leicht in die Irre geführt wurde. Ich war nie eine süchtige Persönlichkeit, aber der Alkohol hat mir sicherlich einige Fehler beschert“, gestand er.

Nach seiner Zeit in Liverpool machte Pennant unter anderem noch Abstecher zu Real Saragossa und Stoke City. 2018 beendete er seine Karriere, in der er sein sportliches Potenzial nie ganz ausschöpfen konnte und mit einem FA Cup und einem Supercup auch kaum Titel gewann. Den Titel des ersten Premier-League-Profis mit Fußfessel darf man aber ja immerhin noch dazurechnen.