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OneFootball·20. Februar 2024

🤔 Bitte was?! Buli-Erster hatte negatives Torverhältnis nach 22 Spielen

Artikelbild:🤔 Bitte was?! Buli-Erster hatte negatives Torverhältnis nach 22 Spielen

Wird Bayer Leverkusen wirklich deutscher Meister? Nach 22 Spieltagen deutet vieles darauf hin. Die Alonso-Truppe spielt aktuell nicht nur den besten Fußball und hat die meisten Punkte auf dem Konto. Bei steht Bayer auch das beste Torverhältnis der Liga zu Buche. Aber sagt das überhaupt etwas aus? Nicht unbedingt, denn das Torverhältnis einer Mannschaft kann auch sehr, sehr egal sein, wie ein Blick ins Jahr 1994 beweist.

Die vor 30 Jahren nach 22 Spieltagen an der Tabellenspitze stehende Mannschaft hatte nämlich nicht nur ein schlechteres Torverhältnis als die Verfolger, sondern sogar eine negative Torbilanz von 29:30. Bitte was?!


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Als der MSV Duisburg am 18. Februar 1994 mit 1:0 gegen Werder Bremen gewann, standen die damals von Ewald Lienen trainierten Zebras plötzlich an der Tabellenspitze. MSV-Tor­hüter Jürgen Roll­mann kommentierte Tabellenführung nach dem Spiel so: „Ich hätte nichts dagegen, wenn wir Meister werden und keiner bekommt es mit.“

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Dieses eher scherzhafte Ausrufen des Ziels, Deutscher Meister zu werden, zeigt vor allem, wie unverhofft die Duisburger auf Platz eins gelandet waren. Denn das eigentliche Ziel war für den MSV nach wie vor der Klassenerhalt, da man im Vorjahr gerade erst in die Bundesliga aufgestiegen war. Und dabei darf man die Meidericher eben nicht mit begeisternd aufspielenden, allen Erwartungen trotzenden Himmelstürmern verwechseln.

Ewald Lienen, der sich während der Spiele ständig Notizen machte und sich so den Spitznamen Zettel-Ewald einholte, ließ nämlich absoluten Underdog-Fußball spielen. Die Taktik war fast vollständig auf defensive Stabilität ausgerichtet, nach vorne ging es beinahe immer nur über Konter. Die Zebras spielten also wie ein klassischer Aufsteiger, das nur eben deutlich erfolgreicher.

Sie schossen dabei nur wenig Tore und gewannen auch meistens nur knapp, dafür aber zu Anfang sehr oft. Die ersten zehn Spiele gewannen die Zebras allesamt, die meisten davon spät. So auch am 22. Spieltag gegen Werder, als Peter Közle erst eine Vier­tel­stunde vor Schluss das 1:0 besorgte. Aber wenn bekanntlich die Defensive Titel gewinnt, warum wurde der vor allem defensiv so starke MSV am Ende nicht Meister?

Zur Beantwortung dieser Frage reicht ein weiteres Zitat eines damaligen Duisburgers. Im Interview mit ’11FREUNDE‘ sagte Joachim Hopp 2014 über die defensiv ausgerichtete Spielweise des Ruhrpott-Klubs: „Oft ging es gut. Aber es gab eben auch die Spiele, in denen wir richtig auf den Sack bekommen haben.“ Und wie es die gab. Wenn der MSV nämlich mal Gegentore zuließ, dann oft so richtig.

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Gegen Gladbach verlor man mit 0:4, gegen Karlsruhe mit 0:5 und gegen Stuttgart wieder mit 0:4. Weil man gleichzeitig bei den eigenen Siegen stets nur knapp gewann, hatte man nach 22 Spieltagen die meisten Punkte, aber gleichzeitig auch das schlechteste Torverhältnis, das je ein Tabellenführer der Bundesliga zustande gebracht hatte.

Eine Woche nach dem Sieg gegen Bremen war es dann allerdings auch schon wieder vorbei mit Platz eins. Im Spitzenspiel gegen den FC Bayern war wieder besagtes auf den Sack bekommen dran, mit einem 0:4 in München gab man die Führung wieder ab und landete nach 34 Spieltagen schließlich auf einem immer noch soliden neunten Platz. Meister wurden dann doch wieder die Bayern.