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Philipp Overhoff·26. März 2024

🧐 Bitte was?! Als ein Nationalteam ohne Gegentor aus der WM flog

Artikelbild:🧐 Bitte was?! Als ein Nationalteam ohne Gegentor aus der WM flog

Sommer 2006. Deutschland feiert sich und die Welt, das Wetter ist bestens und die begabtesten Fußballer des Planeten gastieren für vier Wochen in der Bundesrepublik. Mittendrin ist auch die Schweizer Nationalmannschaft, die sich nach zwei dramatischen Playoff-Spielen gegen die Türkei erstmals seit 1994 wieder für eine WM-Endrunde qualifizieren konnte.

Das Turnier verläuft aus eidgenössischer Sicht dann aber maximal kurios. Die Auswahl von Trainer-Legende Jakob „Köbi“ Kühn gewinnt ihre Vorrundengruppe souverän und lässt dabei sogar die mit Superstars gespickte Mannschaft aus Frankreich hinter sich. Im Achtelfinale gegen die Ukraine ist dann aber Schluss. Und das, obwohl die Schweiz im gesamten Turnier kein einziges Gegentor kassierte. Bitte was?!


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Insgesamt sieben Spieler des Kaders verdienten ihr Geld in der Bundesliga, mit Johan Djourou und Philippe Senderos verfügte Kühn zudem über zwei junge und hochveranlagte Innenverteidiger in Diensten des FC Arsenal.

Stürmerstar Alexander Frei schoss in der Vorsaison 20 Tore in der Ligue 1 und Tranquillo Barnetta sowie Valon Behrami galten als Toptalente von internationalem Format. Die Anhänger der Schweizer Nati blickten der WM-Rückkehr ihrer Mannschaft also durchaus mit hohen Erwartungen entgegen.

In ihrer Vorrundengruppe G überzeugte die junge Mannschaft. Im Auftaktspiel gegen Frankreich erkämpften sich die Schweizer ein 0:0, die weiteren Partien gegen Togo und Südkorea wurden weitestgehend glanzlos, aber hochsouverän mit 2:0 gewonnen. So zogen die Eidgenossen mit sieben Punkten und null Gegentoren als Gruppenerster ins WM-Achtelfinale ein.

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Doch nur wenige Tage später ist der Schweizer WM-Traum auch schon ausgeträumt. Nach dem Achtelfinale gegen die Ukraine, das nicht wenige Beobachter als eines der schlechtesten WM-Spiele aller Zeiten beschrieben, musste die Nati den kurzen Weg zurück nach Hause antreten. Den Kölner Zuschauern war während des Spiels so langweilig, dass sie sich die Zeit abwechselnd mit dem Singen von Karnevalsliedern und gellenden Pfeifkonzerten vertrieben.

In 120 Minuten passierte kaum etwas, auch der Ukraine um Superstar Andriy Shevchenko gelang es nicht, das Defensiv-Bollwerk der Schweiz zu knacken. Im anschließenden Elfmeterschießen versagen den Schützlingen von Jakob Kuhn dann aber die Nerven. Alle drei Schützen scheitern, wodurch die Schweiz gleich zwei bis heute gültige WM-Rekorde aufstellte.

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Als einziges Team in der langen WM-Geschichte vollbrachte es die Schweizer Mannschaft, im Verlauf eines Elfmeterschießens keinen einzigen Strafstoß zu verwandeln. Doch noch viel kurioser: Als bisher einziges Team überhaupt schied die Schweiz aus einer Turnier aus, ohne auch nur ein Gegentor in 90 beziehungsweise 120 Minuten bekommen zu haben.

Bis heute kassierte jede andere an einer WM teilnehmende Nation mindestens ein Turniergegentor. Auch spätere Titelträger kamen nie ohne einen Fleck auf ihrer weißen Weste durch das Turnier. Weltmeister mit nur zwei Gegentoren wurden Frankreich 1998, Italien 2006 und Spanien 2010.

Die Schweizer Mannschaft des Jahres 2006 hat also Historisches vollbracht. Historisches, für das Trainer Jakob Kuhn und seine Spieler sich im Endeffekt mal so gar nichts kaufen konnten. Aber hey, vielleicht wurde das Sprichwort „Raus mit Applaus“ ja genau für solche Situationen erfunden.