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·7. Mai 2025

Besser als jeder Paulaner-Spezi

Artikelbild:Besser als jeder Paulaner-Spezi

Ja, ich geb´s zu: Der Fußball-Sport bei 1860 ist nicht mehr das, wie ich ihn lieben gelernt habe: Athletisch, attraktiv und wild. Manchmal wirkt es so, als würde es sich sogar um eine andere Sportart handeln. Die Löwen sind aktuell in der Dritten Liga gefangen - und eine Verbesserung ist so schnell nicht in Sicht. Nein, ich bin auch kein Erfolgsfan, denn so richtig gefixt haben mich die Sechziger in einem historischen (traurigen) Jahr mit Rudi Völler, Herbert Waas, Erich Beer und Wolfgang Sidka: 1982, Zwangsabstieg. Das hat mich bewegt.

Heute, so wirkt es zumindest: Alles ist wichtiger als der Fußball bei den Löwen. Die einen suchen den Anker in der wunderbaren Tradition, die anderen feiern sich im Stadion selbst: Mit Sprüchen, Plakaten, Gesängen und Panini-Alben.


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Genau deswegen war ich gestern Abend einfach nur dankbar, auf der Plattform DAZN ein Fußballspiel gesehen zu haben, worüber die Menschen möglicherweise noch in zehn Jahren sprechen werden: Das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League im Giuseppe-Meazza-Stadion zwischen Inter Mailand und dem FC Barcelona. Das war allerfeinste Unterhaltung. Besser als jedes Mövenpick-Eis oder jeder Paulaner-Spezi. Ich hätte nie gedacht, dass mich ein Champions League-Spiel zwischen zwei ausländischen Vereinen so fesseln kann. Wer dieses Duell verpasst hat, sollte alles unternehmen, sich diesen Leckerbissen im Re-live reinzuziehen.

Spielwitz, Technik, Tore satt - frei von irgendwelchen taktischen Zwängen. Erst 2:0 für Inter, dann 3:2 für Barcelona. Das 3:3 in der Nachspielzeit, Ekstase im Stadion - und dann in der Verlängerung der Todesstoß für Hansi Flicks FC Barcelona. Es war ein Lehrfilm, wie toll der Fußball eigentlich sein kann. Ingesamt fielen im Hin- und Rückspiel 13 Tore. Zurecht schrieb die portugiesische Zeitung “A Bola”: “Hätte es im 16. Jahrhundert schon Fußball gegeben, wäre dieses Spiel ein Gemälde von da Vinci gewesen. (…) Kannst du schon Luft holen? Das war während der 120 Minuten zwischen Inter und Barcelona unmöglich.”

Auch wenn die Spanier am Ende als Verlierer vom Platz schlichen, dieses Fußballspiel war ein Ereignis und eine Werbung für diesen Sport, denn beide Klubs hätten den Champions League-Titel verdient gehabt. Aber nur Inter darf zum Finale nach München.

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