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·21. Dezember 2024

Bayer Leverkusen: Von den Gejagten zum Bayern-Jäger

Artikelbild:Bayer Leverkusen: Von den Gejagten zum Bayern-Jäger

Im ersten Jahr nach dem Double-Gewinn tut sich Leverkusen etwas schwerer. Doch nach einem zwischenzeitlichen Tief hat sich Bayer mittlerweile gefangen und weiterhin sämtliche Titelchancen. Fussballeck macht eine Analyse sowie eine Transfervorschau und wirft den Blick in die Zukunft.

Die Spielweise von Leverkusen

Das Team von Xabi Alonso agiert in der Defensive oft mit einer Dreierkette. Diese wird von Piero Hincapie, Jonathan Tah sowie Edmond Tapsoba gebildet. Die bevorzugte Formation lautet 3-4-2-1. Flankiert werden die Innenverteidiger von den Flügelverteidigern Jeremie Frimpong und Alejandro Grimaldo. Die beiden Wing-Backs gestalten das Spiel und halten die Breite. Außerdem kurbeln sie die Mannschaft mit geraden Tempoläufen an. Als Spielgestalter im zentralen Mittelfeld agiert Mittelfeldchef Granit Xhaka. Neben ihm spielt zumeist Abräumer Robert Andrich. Neuzugang Aleix Garcia ist eine weitere Alternative.


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Das Spiel der Leverkusener unter Alonso ist flexibel ausgelegt und schwer auszurechnen. Die Spielweise ist ganz klar auf Dominanz ausgelegt. Man spielte in dieser Saison auch schon oftmals mit einer Viererkette. Dann bilden zumeist Tapsoba und Tah das Innenverteidiger-Pärchen. So oder so: Das Herzstück sind die beiden Sechser – diese sollen als kreative Köpfe die Angriffe initiieren. Eine Etage weiter vorne fungiert Ausnahmekönner Florian Wirtz als Halb-Zehner zwischen den Halbräumen. Er hat sämtliche Freiheiten und verfügt über brutal viel individuelle Qualität. Durch seine intelligenten Dribblings und Tiefenläufe ermöglicht der 21-Jährige viel Raumgewinn für die Mannschaft. Für individuell schwächere Mannschaften ist der Rechtsfuß quasi nicht zu decken. Somit glänzt er sowohl als Vorbereiter als auch als Torschütze.

Im Sturm kam zuletzt der Tscheche Patrick Schick häufiger zum Zug. Der 28-Jährige ist spielintelligent und agiert als Wandstürmer umsichtig. Häufig lässt er sich tief fallen und schafft somit Räume für Wirtz und Co. Der bullige Angreifer Victor Boniface ist eine weitere starke Alternative. Derzeit fällt er aber verletzungsbedingt aus.

Die bisherige Bilanz von Bayer

Der Schlüssel für Leverkusens Offensivspiel ist sicheres und effizientes Passspiel. Die Passquote liegt laut „bundesliga.com“ bei 89,6 Prozent. Doch das Ballbesitzspiel ist natürlich keinesfalls statisch ausgelegt. Ständige Positionswechsel sind das Maß der Dinge. 10.087 intensive Läufe sprechen eine deutliche Sprache. Derzeit bekleidet man mit 29 Zählern nach 14 Partien den dritten Rang in der Bundesliga. Der Rückstand auf Bayern München beträgt sieben Punkte. Insgesamt liegt man aber im Soll. Im DFB-Pokal wurde nach einem 1:0 Sieg bei den Bayern das Viertelfinale erreicht. In der Champions League belegt man mit 13 Punkten nach sechs Spielen den vierten Platz.

Die aktuellen Schwächen

Eine klare Schwachstelle der Leverkusener in dieser Saison ist das Gegenpressing. Im Pressing ist man nicht mehr so konsequent wie in der vergangenen Meister-Saison. Das belegen auch die Ergebnisse: Nach dem 1:1 Remis gegen die Bayern, das extrem defensiv bestritten wurde, holte man lediglich sieben Punkte aus fünf Bundesliga-Partien. Oft wurden die entscheidenden Defensiv-Zweikämpfe verloren und man agierte insgesamt zu unkonzentriert. Insgesamt schon fünf Mal spielte Bayer in dieser Saison Remis. Das sind deutlich zu viele Unentschieden für die hohen Ansprüche der Bosse um Fernando Carro. Allerdings ist es Jammern auf hohem Niveau, denn die vergangene Saison war im Prinzip zu überragend, um der Maßstab zu sein. Und in den letzten Spielen zeigte sich ein deutlicher Aufwärtstrend. Wettbewerbsübergreifend wurden zuletzt sieben Spiele hintereinander allesamt gewonnen. Darunter der wichtige 1:0 Sieg im DFB-Pokal Achtelfinale auswärts bei Bayern München.

Fussballeck empfiehlt Leverkusen …

… ein gutes Abwägen, welche Spielertypen in naher Zukunft weiterhelfen. Außerdem ist ein gutes Gespür auf dem Transfermarkt notwendig, denn es drohen ein paar Abgänge. Dennoch ist ein Ausverkauf unrealistisch. Leverkusen hat enorm an Reputation gewonnen und ist durch den Double-Gewinn 2024 eine äußerst attraktive Adresse.

Der erste Transfer im Winter ist bereits fix. Das 18-jährige Sturmtalent Alejo Sarco kommt ablösefrei von Velez Sarsfield. Mit ihm erhält das Team von Alonso eine perspektivisch starke Alternative fürs Sturmzentrum. Je nachdem, wie schnell sich Sarco an Bundesliga-Niveau gewöhnen kann, hat man drei Alternativen für die Mittelstürmer-Position. Zudem könnte im Winter ein neuer offensiver Außenbahnspieler kommen.

Rayan Cherki von Olympique Lyon ist ein Kandidat. Lyon muss dringend Einnahmen generieren und könnte bereit sein, den Schlüsselspieler abzugeben. Der 21-jährige Offensivmann wäre eine Soforthilfe und könnte ein Vorgriff auf einen Abgang von Florian Wirtz sein. Eine mögliche Ablösesumme wird laut der „Sport Bild“ auf zehn bis 15 Millionen Euro taxiert. Das Budget für den Winter wäre somit ausgeschöpft.

Wirtz steht wohl vor Verlängerung

Apropos Wirtz. Der Offensivmann verkörpert in jungen Jahren bereits absolute Weltklasse. In dieser Saison kommt er auf elf Tore sowie fünf Vorlagen in wettbewerbsübergreifend 24 Einsätzen. Wirtz, dessen Vertrag 2027 ausläuft, steht bei sämtlichen europäischen Topvereinen auf der Liste. Natürlich sind auch die Bayern stark an dem Zauberfuß interessiert. Doch laut neuesten Medienberichten steht Wirtz wohl vor einer vorzeitigen Verlängerung seines Vertrags um ein Jahr.

Der Abgang von Abwehrchef Jonathan Tah im nächsten Sommer ist bereits fix. Der Nationalverteidiger wird Bayer wohl ablösefrei verlassen. Neben dem FC Bayern buhlt der FC Barcelona um den 28-Jährigen. Und zu guter Letzt droht auch ein Abgang von Startrainer Alonso; jedoch erscheint auch ein weiteres Jahr unterm Bayer-Kreuz nicht unrealistisch. Sportdirektor Simon Rolfes gab sich zuletzt gegenüber „Sky“ optimistisch: „Das schöne ist, dass vor zwei Jahren schon aufkam, dass er bald weg sein könnte, aber er ist immer noch da. Mal schauen wie lange er noch hier ist“. Real Madrid befindet sich – im Falle eines vorzeitigen Abganges im Sommer – in der Pole-Position um Alonso, dessen Vertrag 2026 ausläuft.

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