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·14. Oktober 2024
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Karazor flog vom Platz, doch das Foul hatte eigentlich Arnold begangen. Nun spricht der VfL-Kapitän über den Shitstorm und seine Gefühlswelt.
Wolfsburg - Maximilian Arnold vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg hat rund zwei Wochen nach dem irrtümlichen Platzverweis gegen Atakan Karazor über Hass-Kommentare im Netz gesprochen und Einblicke in seine Gefühlswelt gegeben. Die Woche danach habe ihn "mit einer Wucht" getroffen, "die ich so nicht erwartet habe", sagte Arnold dem kicker: "Ich kam mir vor, als hätte ich irgendetwas verbrochen. Dann kommentieren da Menschen, dass sie einem den Tod wünschen."
Was war passiert? Der Stuttgarter Karazor hatte Ende September im Spiel gegen die Wölfe nach einem vermeintlichen Foulspiel gegen Arnold die Gelb-Rote Karte gesehen. Schiedsrichter Sven Jablonski räumte im Anschluss seinen Fehler ein, das DFB-Sportgericht hob wenig später die automatische Sperre auf. Tatsächlich hatte Arnold das Foul begangen - und erntete dafür einen Shitstorm im Netz.
Der war so groß, dass sich der VfL-Kapitän dazu gezwungen sah, ein Statement zu verfassen: "Ich weiß, Fußball bedeutet Emotionen, und das ist auch gut so, dafür lieben wir ihn auch. Aber ich hoffe, dass meine Kinder in Zukunft nicht solche Kommentare über ihren Papa im Netz lesen müssen", schrieb er auf LinkedIn.
Eigentlich versuche der 30-Jährige, Kommentare in den Sozialen Netzwerken nicht zu lesen, aber "in diesem Fall hat es mich schon beschäftigt, weil ich mich frage, wie Menschen dazu in der Lage sind, so etwas zu schreiben", so Arnold: "Auch in den Direktnachrichten, die man erhält, werden schlimme Dinge geschrieben. Für mich ist das leider ein Spiegelbild der Gesellschaft."
Er habe die Szene in der Geschwindigkeit des Spiels zunächst "anders wahrgenommen" - im Nachhinein aber sogar mit Karazor telefoniert. "Dadurch, dass die Sache so dermaßen hochgekocht ist, hatte ich das Gefühl, dass wir zumindest mal reden sollten. Und das war auch ein gutes Gespräch", sagte Arnold. Das Thema sei "abgehakt."
Foto: © Imago/Christian Schroedter/SID/IMAGO/Christian Schroedter