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Louis Richter·16. Juni 2018

#ARGISL: Warum der Claudia-Neumann-Hate einfach nur ermüdend ist

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Claudia Neumann kommentiert die Partie zwischen Argentinien und Island und das Netz dreht mal wieder frei. Das ist ermüdend, unbegründet und schade.

Videos von Fernsehbildschirmen, auf denen der Ton ausgeschaltet wird. Zahlreiche Bitten, ob das ‚ZDF‘ die Partie nicht auch einfach mit dem Stadionsound und ohne Kommentar anbieten könnte. Und immer wieder das gleiche Argument: eine Frau kommentiert, ach wie doof.


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Bevor das Spiel zwischen der Albiceleste und dem WM-Neuling aus Island überhaupt angepfiffen war, war das Netz schon voll mit etlichen Tweets, die sich eine Partie ohne der Kommentatorin Claudia Neumann wünschten. Dabei muss man diesen Shitstorm gar nicht unbedingt an der ZDF-Reporterin, der ersten Frau die ein Männerspiel eines großen Turnieres kommentieren durfte, festmachen. Allein der Fakt, dass eine Frau eben ein Männer-Fußballspiel kommentiert, scheint etlichen Leuten auch 2018 noch nicht zu passen.

Um Inhaltliches geht es dabei nur selten. Falschaussagen? Fehlende Kompetenz? Das werfen Neumann nur wenige vor, die Schlagkräftigkeit der Argumentation geht über die Nennung ihres Geschlechts auch nur in seltenen Fällen hinaus. Das ist schade, aber leider auch nicht überraschend. Neumann selbst sagte einst bei Markus Lanz: „Eine Frauenstimme, wenn sie emotional eine Torszene begleitet, ist ein ganz anderes Hörerlebnis als eine Männerstimme. Das kann man ja gar nicht wegdiskutieren.“

Das Ausmaß an Ablehnung, das derzeit durch die Netzwerke wabbert, ist dennoch erschütternd. „Politik hat im Fußball nichts zu suchen“, sagen die meisten und das auch sicherlich mit Recht. Wenn dann aber eine Frau kommentiert, wird allein das zum Zentrum der Kritik, anstatt sich auf die eigentliche Leistung der Kommentatorin zu besinnen. Denn was im Leistungssport zählt, ist Qualität. Und die bringt Claudia Neumann mit. Auch wenn sich viele gar nicht mal die Mühe machen, das überhaupt zu beurteilen.