Anyomi enttäuscht vom Bundestrainer | OneFootball

Auch am letzten Spieltag der Saison hat Nicole Anyomi ihre Formstärke bestätigt und gegen RB Leipzig den Führungstreffer genetzt. Die Stürmerin von Eintracht Frankfurt ist die beste Scorerin der Frauen-Bundesliga in der erst kürzlich beendeten Spielzeit. Keine andere Spielerin hat also mehr Vorlagen gegeben und Tore erzielt als Nicole Anyomi. Dennoch wurde die 25-Jährige seit Oktober 2024 nicht mehr von Bundestrainer Christian Wück in den Kreis der A-Nationalmannschaft berufen - was mittlerweile für Kritik sorgt. Jetzt sprach die Stürmerin selbst in einem Interview mit watson.de über ihren Stand bei den DFB-Frauen und bemängelte die Kommunikation des Bundestrainers.

"Kein direkter Austausch"

Trotz ihrer guten Leistungen habe Christian Wück sich bisher nicht bei Nicole Anyomi gemeldet: "Es hat zuletzt kein konkreter und direkter Austausch stattgefunden", bestätigt die Adlerträgerin. Sie hoffe darauf, beim letzten Lehrgang vor der Europameisterschaft im Mai dabei sein zu dürfen. Grundsätzlich glaubt Anyomi schon noch daran, das EM-Ticket lösen zu können: "Ich wäre keine gute Sportlerin, wenn ich nicht an meine Träume und Ziele glauben würde. Es kann immer so schnell so viel passieren."

Die 25-jährige Offensivspielerin versuche "weiterhin konstant meine Leistung bei der Eintracht abzurufen und mich hier weiterzuentwickeln". Dies würde Geduld benötigen, aber Anyomi sieht die aktuelle Situation als Herausforderung.

Vor wenigen Monaten begründete Christian Wück die Nicht-Nominierung Anyomis mit dem System, das der Unterfranke in der Nationalmannschaft spielen möchte. Andere Spielerinnen würden dort besser reinpassen. Anyomi sei aufgrund der Doppelspitze bei der Eintracht im Vergleich zur Konkurrenz limitierter. Doch auch diese Begründung dementiert Nicole Anyomi und bekräftigt, dass sie sehr wohl auch als alleinige Neun spielen könne: "Ich bin Stürmerin und kann auch allein im Sturmzentrum auflaufen. Ich mag es auch mit einer Mitspielerin an meiner Seite, ich bin da flexibel." Auch als Flügelspielerin könne sie laut eigener Einschätzung auflaufen. Nicole Anyomi sei es aber vor alle wichtig, "dass man mich als Spielerinnentyp kennt und schätzt".

Ob Christian Wück die Top-Scorerin der Frauen-Bundesliga wertschätzt oder schlichtweg andere Spielerinnen aufgrund verschiedener Themen bevorzugt, wird sich in den kommenden Wochen zeigen, wenn der Unterfranke seinen Kader für die letzten zwei Nations-League-Spiele nominiert.