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·14. Oktober 2024

Analyse: Warum es bei Dynamo Dresden derzeit nicht läuft

Artikelbild:Analyse: Warum es bei Dynamo Dresden derzeit nicht läuft

Nach dem starken Saisonstart ist bei Dynamo Dresden derzeit Sand im Getriebe. In der Liga gab es zuletzt nur einen Sieg aus vier Spielen, zudem ist die SGD am Samstag aus dem Landespokal ausgeschieden. liga3-online.de analysiert, warum es bei den Sachsen derzeit nicht läuft.

Chancenverwertung

Es ist das alte und leidige Thema der SGD: die schwache Chancenwertung. Schon in der letzten Saison zog sich die fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor wie ein roter Faden durch die Spiele, gelöst bekommen hat Trainer Thomas Stamm das Problem bislang nicht. Gemessen an der Qualität der Chancen hätte Dynamo im Schnitt 1,95 Tore pro Partie erzielen müssen, tatsächlich sind es aber nur 1,78 Treffer. Allein gegen Hansa Rostock gab Dynamo 28 Torschüsse ab – so viele wie kein anderer Klub in einem Spiel der laufenden Saison -, traf aber nur einmal. Der Aufwand, den Dresden für ein Tor betreiben muss, ist schlicht zu groß und steht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Das führt dann wie gegen Aachen dazu, dass in einem Spiel mit wenigen Chancen überhaupt kein Tor fällt.


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Gegentore fallen zu einfach

Auf der anderen Seite kassiert die SGD zu einfache Gegentore. Allein in Chemnitz schlug es zweimal nach einer Ecke ein. "Wenn du so in der 3. Liga verteidigst, dann reicht es nicht", machte Trainer Thomas Stamm nach der Pleite deutlich. In Dortmund hatten sich die Schwarz-Gelben zuvor direkt nach Beginn der Pause durch einen einfachen Steckpass überrumpeln lassen, in München ging der riskante Spielaufbau mit Kurzpassspiel einmal gehörig schief, gegen Cottbus traf Energie von der Mittellinie und in Köln schlug es nach einem Eckball ein. Zwar musste Dynamo insgesamt erst zehn Gegentore hinnehmen, was zu den Spitzenwerten der 3. Liga zählt, dennoch zeigt sich die SGD defensiv immer wieder anfällig – und hätte durchaus noch mehr Gegentore kassieren können.

Körpersprache

Schon bei der Derby-Niederlage in Aue war sie kritisiert worden, die Körpersprache. Defizite gab es hierbei aber auch in den letzten Wochen und vor allem in Chemnitz zu beobachten. "Unsere Körpersprache ging nach dem Tor gar nicht klar. Es ist enttäuschend, wie wir uns hier heute präsentiert haben. Wenn wir so weiterspielen, haben wir keine Chance", schimpfte Kapitän Stefan Kutschke nach der Partie und bezeichnete den Auftritt als Frechheit. "Der Gegner liegt mit Krämpfen auf dem Rasen, und wir schaffen es nicht, das auszunutzen. Das sagt doch alles. Da sollte sich jeder mal hinterfragen. Das tue ich als Erster, aber alle anderen bitte auch." Auch Stamm war mit der Körpersprache in Chemnitz alles andere als einverstanden: Es dürfe nicht passieren, "dass der Gegner mehr in die nächste Runde einziehen möchte als wir".

Zu wenige Führungsspieler

Dass nicht zum ersten Mal in dieser Saison die Körpersprache nach einer Partie das große Thema war, ist eng verknüpft mit der Tatsache, dass Führungsspieler derzeit Mangelware sind. Aussagen von Kutschke ließen diesbezüglich tief blicken: "Ein anderer kommt ja nicht – wir haben ja genügend Führungsspieler", sagte der Stürmer laut "Tag24" am Samstag, als er sich als einziger den Fragen der Medienvertreter stellte. "Jeder andere sollte sich auch nach unangenehmen Erlebnissen hinstellen und Fragen beantworten und nicht immer eine Person. Ich halte gerne meinen Kopf hin, bin aber gespannt, wer dann irgendwann mal vor siebeneinhalbtausend im K-Block steht." Klare Worte in Richtung der eigenen Mitspieler, die Kutschke damit in die Pflicht nimmt.

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