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·19. Oktober 2023

Alles, was ihr zum 12. Spieltag wissen müsst

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Das durchaus kuriose Länderspielwochenende ist durch, übrig bleibt eine etwas zerstückelte Tabelle – und umso mehr Lust auf einen Spieltag mit allen zehn Partien. Duisburg gegen Bielefeld! Essen gegen Saarbrücken! Dresden gegen Münster! Und das sind längst nicht alle Schmankerl, die die kommenden Tage zu bieten haben. Unsere Vorschau.

Die Ausgangslage

Ganz allmählich zeichnet sich ein Trend ab, insbesondere an der Tabellenspitze. Denn Dynamo Dresden hat Verfolger Ulm mit dem 3:2-Auswärtssieg im direkten Duell erst einmal abgeschüttelt, einzig Jahn Regensburg hält mit einem weiteren knappen Sieg noch Schritt. Kein anderer Verein kann mithalten, so eng und ausgeglichen ist das Teilnehmerfeld in diesem Jahr. Selbst der Jahn und die SGD siegen ja meist nur mit einem Tor Abstand – profitieren aber davon, dass sich im schier endlosen Mittelfeld zwischen Platz 4 und 16 alle regelmäßig die Punkte klauen.


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Dort ist keine seriöse Vorhersage zu treffen, wie sich das Geschehen weiter entwickelt. Still und heimlich haben sich Preußen Münster und Viktoria Köln mit langen Ungeschlagen-Serien ins Verfolgerfeld vorgearbeitet, während etwa der FC Ingolstadt mit nur einem Zähler aus den vergangenen drei Spielen vor dem bayrischen Duell mit Aufsteiger Unterhaching sogar einer möglichen Krise ins Auge blicken muss. Weit unten angekommen ist trotz passabler Leistungen der VfB Lübeck mit – inklusive Landespokal-Aus – neun sieglosen Pflichtspielen in Folge. Und apropos Landespokal: Duisburgs Coach Boris Schommers gibt seinen Liga-Einstand, nachdem er sich mit dem MSV gegen Fünftligist Uerdingen zuletzt gehörig blamierte. Gegen Bielefelder, deren Formkurve klar nach oben zeigt, wird es gar nicht so leicht, die Rote Laterne endlich abzugeben…

Fünf Spiele im Fokus

SVW im Abstiegssumpf: SV Waldhof Mannheim gegen Borussia Dortmund II

In einem waren sich alle Waldhof-Fans am Samstagabend einig: So kann es nicht weitergehen! Die Elf von Rüdiger Rehm war bei Arminia Bielefeld erschreckend klar unterlegen, ließ sich über weite Strecken der Partie dominieren und brachte mit Ausnahme des glücklichen Führungstreffers kaum einen Angriff nach vorne. Das war gar nichts, weitere Leistungen dieser Art führen den SVW auf direktem Weg zu den Abstiegsplätzen. Einen Zustand, den die örtlichen Medien schon schwarzseherisch als "neue Normalität" betitelten.

Was gibt Hoffnung, dass es nun besser laufen wird? Etwa, dass Laurent Jans von seiner Länderspielreise zurückgekehrt ist. Oder, dass der von mehreren Langzeitverletzten (Butler, Besong, Irorere) gebeutelte BVB II nun auch keine Übermannschaft zu sein scheint und in den vergangenen Wochen auffällig oft per Flanke bezwungen werden konnte – so auch zweimal bei der 1:2-Niederlage gegen Essen. Fehlen wird im Mittelfeld Fridolin Wagner, der sowohl gesperrt als auch verletzt ist. Umso wichtiger wäre es, dass sich der zuletzt angeschlagene Führungsspieler Baxter Bahn mit meldet.

Sechzig auf Stolperfahrt: 1860 München gegen den SC Freiburg II

Auch die andere Profi-Reserve könnte an diesem 12. Spieltag einem namhaften Traditionsverein in dessen Stadion empfindlich wehtun: Freiburg II fährt an die Grünwalder Straße und dürfte aufgrund des verpatzten Saisonstarts von den Fans des TSV 1860 als "Pflichtprogramm" abgetan werden. Wobei diese recht ernüchtert aus Münster zurückfuhren: Spät kassierten die Löwen das Tor zum 1:1, verdient wäre der Auswärtssieg nach einzig auf schnelle Konter aufgelegter Spielweise aber auch kaum gewesen.

Maurizio Jacobacci steht bei einer nicht geringen Anzahl Fans in deutlicher Kritik, Platz 14 erfüllt auch bei aus finanziellen Gründen zurückhaltenderen Giesingern die Ansprüche nicht. Weil beide Klubs recht passabel verteidigen, aber vorne kein Scheunentor treffen, ist ein torreiches Spektakel eher unwahrscheinlich. Fehlen wird ein Mann fürs Grobe: Löwen-Sechser Niklas Tarnat sieht wegen einer Gelbsperre zu. Und auch Stammkeeper Marco Hiller fällt nochmals aus – er aber wurde ja schon in Münster durch Daniel Richter hervorragend ersetzt.

Ristic sucht die weiße Weste: Hallescher FC gegen Jahn Regensburg

Das ist mal aus rein sportlicher Beobachtung eine spannende Spielpaarung. Der Vorletzte aus Halle empfängt den so formstarken Tabellenzweiten Regensburg. Dazu ist die Stärke des Jahn das, womit der HFC größte Probleme hat: Schnelles Umschalten des Gegners brachte die Saalestädter zuletzt völlig aus dem Gleichgewicht, kein Ablauf passte mehr zum anderen. Aufgrund des verlegten Kellerduells gegen Freiburg hatte Trainer Sreto Ristic nun zwei Wochen Zeit für Anpassungen, die er genauso dringend braucht wie der gesamte Fußball-Standort.

Denn die Sorge, der nächste gestrandete Traditionsverein in der rappelvollen Regionalliga Nordost zu werden, wird größer. Viele Fans hoffen darauf, dass Abräumer Enrique Lofolomo wieder eine Startelf-Chance erhält. Joe Enochs hat auf Regensburger Seite wenige Gründe, nach vier Siegen in Serie seine ohnehin stets sehr ähnliche Lieblingself zu verändern. Für den gelb-rot-gesperrten Louis Breunig dürfte Robin Ziegele in die Startformation rücken.

Schommers braucht schon Argumente: MSV Duisburg gegen Arminia Bielefeld

Trainerwechsel, die vom ersten Moment an von vehementer Sorge bis hin zu handfester Kritik begleitet werden, haben es den handelnden Personen in der Vergangenheit selten leichter gemacht. Der MSV Duisburg hätte das aus eigener Vergangenheit und einer völlig gescheiterten Rückholaktion Gino Lettieris wissen können, entschied sich aber dazu, Boris Schommers aus laufendem Vertragsverhältnis von Regionalligist Düren loszueisen. Das blamable Pokal-Aus beim mittlerweile in der Oberliga kickenden KFC Uerdingen ließ aus der Dusche gleich mal Eiswürfel regnen.

Engin Vurals Abschied als Interimscoach – das 1:0 gegen Unterhaching und damit der erste Saisonerfolg – fühlte sich gleich wieder weit weg an. Und doch kann der MSV darauf ja noch aufbauen. Allerdings kommt mit Arminia Bielefeld ein Gegner, der sich allmählich findet und die deutlich größere Qualität im Kader besitzt. 3.000 Gästefans tun ihr Übriges dazu, dass die Aufgabe für die Zebras eine gewaltige wird.

Spitzenteam gesucht: Erzgebirge Aue gegen den SSV Ulm

Da sich sonst derzeit kein nachhaltiger Aufstiegskandidat andeutet, können diese zwei Teams mindestens die Rolle als derzeitiger Relegationsanwärter unter sich auspokern. Zum "Lieblingstermin" von Erzgebirge Aue – der DFB hat offenbar ein spezielles Faible, die Veilchen reihenweise auf den Sonntagabend zu legen – kommt Aufsteiger Ulm. Dann auch wieder mit dem zuletzt beim 2:3 gegen Dresden aufgrund einer Gelbsperre im Fanszene-Block unterstützenden Kapitän Johannes Reichert.

Dass die Klubs noch zwei Punkte trennen, hätte Aue am Samstag verhindern können, doch der späte 2:2-Ausgleich von Viktoria Köln kostete tief in der Nachspielzeit einen Auswärtssieg, der vor allem aufgrund der ersten Halbzeit verdient gewesen wäre. Daheim hat der FCE bislang vier von fünf Partien gewonnen, nur Dynamo Dresden ist in dieser Hinsicht erfolgreicher. Schafft Pavel Dotchev gegen den unbequemen Liganeuling den fünften Streich?

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