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Jan Schultz·25. Juli 2019
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Jan Schultz·25. Juli 2019
Für Eintracht Frankfurt startet der Ernst der neuen Saison bereits am Donnerstag, die Hessen legen also sogar schon vor den Zweitligisten los. Grund ist die zweite Runde der Qualifikation für die Europa League.
Die hat sich die SGE mit einer starken letzten Saison natürlich redlich verdient. Allen voran Adi Hütter dürfte sich nun aber ärgern, dass schon knapp zwei Wochen vor der ersten Pflichtspielaufgabe im DFB-Pokal die Vorbereitung durch eine internationale Aufgabe „gestört“ wird. Schließlich fällt damit nicht einfach nur ein Trainingstag weg, vielmehr musste der Coach die ganzen letzten Wochen schon entsprechend planen – und auch die nächsten Tage.
Dabei geht es doch nur gegen den FC Flora Tallinn, den Tabellendritten der vergangenen Saison in Estland. Das sollte doch eigentlich kein Problem für einen Bundesligisten sein, selbst wenn er sich mitten in der Vorbereitung befindet und nur mit halber Kraft antritt. Könnte man meinen, oder? Meinten offenbar jedenfalls schon einige deutsche Klubs, die sich in einer ähnlichen Situation wie die SGE befanden – und letztlich kläglich scheiterten. Wir haben für euch die fünf größten deutschen Quali-Blamagen der jüngeren Geschichte zusammengetragen.
In der Saison 2002/03 spielte der 1. FC Kaiserslautern nicht nur in der 1. Bundesliga, die Roten Teufel machten überdies auch noch Europa unsicher. Nun ja, zumindest ein Spiel lang. In der dritten Runde des UI-Cups, dem Vorläufer der Europa-League-Quali, war der FCK dank eines Doppelpacks von Mario Basler auf dem besten Weg, die tschechische Hürde Teplice mühelos zu überspringen. Sekunden vor dem Ende gelang den Gästen aber das wichtige Auswärtstor. Im Rückspiel folgte ein deutliches 4:0 für die Tschechen. Das jähe Ende der Lauterer Europa-Tour – und ein erster dezenter Fingerzeig für die folgenden Jahre.
Die hartgesonnenen Bremer Fans werden sich gerne an die Saison 2003/04 erinnern. Werder spielte sich seinerzeit zurück in die deutsche Fußballspitze und sicherte sich mit spektakulärem Offensivfußball das Double aus Meisterschaft und DFB-Pokal. International konnten die Hanseaten hingegen nicht glänzen, Anfang August war bereits im Halbfinale des UI-Cups Schluss.
Der Gegner hieß seinerzeit Superfund Pasching. Die Österreicher schossen Werder im Hinspiel mit 4:0 nach Hause, das Rückspiel endete 1:1. Der Paschinger Verein wurde vier Jahre später nach Klagenfurt verlegt, nannte sich dann Austria Kärnten und ging 2010 konkurs. Werder konnte sich so ob des Ausscheidens immerhin voll und ganz auf die nationalen Wettbewerbe fokussieren. Es hat sich also gelohnt.
Ein frühes Europapokal-Aus ist aber natürlich alles andere als ein Garant für nationalen Erfolg. Das erfuhren die Mainzer in der Saison 2014/15. Als Bundesliga-Siebter hatten sie sich für die dritte Quali-Runde qualifiziert, in dessen Rahmen es gegen Asteras Tripolis ging. Dabei lief mit dem 1:0-Erfolg im Hinspiel zunächst alles nach Plan, auswärts verloren die Rheinländer aber mit 1:3. Konsequenz: Aus in der Qualifikation, zudem verpflichtete der FSV den Mann des Spiels, Tripolis‘ Pablo de Blasis. In der Liga stürzten sie anschließend dennoch auf den elften Rang ab.
Zwei Jahre später folgte aus deutscher Sicht die nächste große Enttäuschung. Hertha BSC wurde in der dritten Runde der Qualifikation gegen den dänischen Vertreter Bröndby leichtes Spiel prognostiziert. Danach sah es im Hinspiel auch aus, die Berliner gingen vor heimischer Kulisse schließlich mit einem 1:0-Sieg vom Feld.
Eine Woche später folgte dann aber eine 1:3-Pleite in Kopenhagen und damit das vorzeitige Aus. Immerhin zogen die Hauptstädter ihre Lehren daraus und qualifizierten sich in derselben Saison als Sechster direkt für die Gruppenphase. Über eben jene werden aber sicherlich auch nur die wenigsten Blau-Weißen sprechen wollen.
Die nationale Konkurrenz hatte indes offensichtlich nicht aus Herthas Auftreten gelernt. Denn nur eine Spielzeit nach den Berlinern blamierten sich auch die Freiburger in der dritten Runde. Gegen den slowenischen No-Name NK Domžale reichte ein 1:0-Erfolg im Hinspiel erneut nicht, denn der Außenseiter entschied das Rückspiel mit 2:0 für sich.