Österreichische Fußball-Bundesliga
·3. November 2023
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·3. November 2023
3. November 2023 in ADMIRAL Bundesliga
Andreas Gruber trifft wie noch nie. Vor dem Heimspiel gegen Schlusslicht Austria Lustenau führt der Austria-Stürmer mit acht Toren die Torschützenliste der ADMIRAL Bundesliga an. Konfrontiert mit unseren fünf Thesen zeigt sich die einstige Ski-Hoffnung aus Mürzsteg genauso abschlusssicher wie vor dem Tor.
These 1: Der ÖSV hätte heute eine Sorge weniger, wenn sich Andi Gruber 2006 mit elf Jahren für eine Ski- und gegen eine Fußball-Karriere entschieden hätte.
Schwer zu sagen, von meinem Onkel, der Europacup-Rennen gefahren ist, weiß ich, dass es nicht einfach ist, sich im Weltcup durchzusetzen. Aber es stimmt, ich habe damals bei den österreichischen Jugend-Meisterschaften Marco Schwarz – und soweit ich mich erinnern kann, auch Adrian Pertl - im Slalom geschlagen und über eine Sekunde abgenommen. Slalom und Riesentorlauf waren meine Spezialdisziplinen, im Super G war ich auch nicht langsam, aber da hat mir noch das Gewicht gefehlt. Aber ich hoffe sehr, dass Marco Schwarz dieses Jahr um den Gesamt-Weltcup fährt und wir mit ihm nach Marcel Hirscher wieder einen richtigen Siegfahrer haben.
These 2: Andi Gruber trifft in der ADMIRAL Bundesliga im gleichen Rhythmus wie bis jetzt weiter, kommt demnach am Ende auf 22 Tore und überzeugt damit Ralf Rangnick, ihn zur EURO 2024 mitzunehmen.
Das liegt nicht an mir. Ich werde natürlich versuchen, weiter meine Leistung zu bringen und meine Tore zu schießen. Aber die Hauptsache ist in jedem Spiel, dass wir als Mannschaft drei Punkte holen. Wenn ich dann kein Tor geschossen habe, ist mir das auch egal. Aber natürlich wäre es ein Traum, zur EURO zu fahren. Ich weiß ja, wie cool so ein Turnier ist, weil ich ja bei der U20-WM in Neuseeland dabei war. So etwas noch einmal zu erleben, würde mir schon taugen, aber im Endeffekt wird das Ralf Rangnick entscheiden.
These 3: Nach nur zwölf Zählern in der Hinrunde sammelt die Austria nach dem Dreier gegen Sturm noch 15 Punkte in der Rückrunde und schafft damit die 30 Punkte, die bisher immer noch einen Platz in der Meisterrunde garantiert haben.
Da bin ich mir sicher. Wir gehören in die Meisterrunde und wissen, was wir zu tun haben. Wir hätten in der Hinrunde schon mehr Punkte haben können, wenn wir in einigen Spielen nicht Punkte liegen gelassen hätten, die wir nicht hätten verlieren müssen. Jetzt war es wichtig, auch einmal gegen einen Großen drei Punkte zu holen. Gegen Sturm haben wir eigentlich immer gut mitgespielt, sind aber immer leer ausgegangen. Diesmal haben wir auch einmal das nötige Glück und mit Chris Früchtl einen super Goalie gehabt, der uns die Null gehalten hat.
These 4: Andi Gruber verschafft der Austria im Sommer dringend notwendige Transfer-Einnahmen und wechselt in die MLS.
Die ganzen Transfer-Geschichten sind weit weg, aber warum nicht, wenn es für mich und für den Verein passt? Natürlich hat jeder Fußballer den Traum, einmal in Deutschland oder einer anderen Top-Liga zu spielen. Aber auch die MLS ist keine schlechte Liga und wäre für mich besonders attraktiv, weil ich dort alle Sportarten und Teams vor der Tür hätte, die ich cool finde – Golf, Tennis, Football, Eishockey. Regelmäßig zu den Spielen der NFL oder NHL gehen zu können, das hätte schon was. In der NFL sind die Kansas City Chiefs mein Team, im Eishockey halte ich aber vor allem dem KAC die Daumen. Das hört man in Wien zwar nicht so gerne, aber dort spielt ein guter Freund von mir.
These 5: Mit mehr Geduld von beiden Seiten würde Sturm Graz heute auch mit seinen ehemaligen Nachwuchs-Spielern wie Lovric, Horvath, Maresic und Gruber um den Titel mitspielen.
Das glaube ich schon. Man muss ja nur schauen, wo diese Spieler heute sind. Sandi Lovric ist Stammspieler bei Udinese, Sascha Horvath spielt beim LASK, ich bei der Austria. Dario Maresic hatte damals andere Ambitionen, er war noch sehr jung und hatte die Möglichkeit, nach Frankreich zu gehen. Dann gab’s noch Marc-André Schmerböck und Benjamin Rosenberger, der heute ein richtig guter Außenverteidiger beim GAK ist – wir waren schon eine richtig gute Generation und hatten mit Markus Schopp auch einen super Trainer. Sturm verfolgt halt jetzt eine andere Philosophie und macht das auch richtig gut, für die eigene Jugend ist es aber gerade nicht so einfach.
Fotos: Gepa pictures
Redakteur: Horst Hötsch
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