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·19. April 2025
45 Minuten Wahnsinn, 45 Minuten Normalität: 8-Tore-Remis zwischen Union und Stuttgart

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·19. April 2025
Im Abendspiel der Bundesliga empfing der FC Union den VfB Stuttgart. Was sich in den ersten 45 Minuten in diesem Spiel abspielte, ging in die Geschichte der Bundesliga ein. Zur Pause stand es 4:4 – wie auch am Ende.
Das Abendspiel der Bundesliga fand in Berlin statt, genauer an der Alten Försterei. Union traf zuhause auf den VfB Stuttgart und legte sehr intensiv los. Nach fünf Minuten zappelte der Ball auch erstmals im Netz, Union ging in Führung. Andrej Ilic drückte den Ball über die Linie, nachdem eine Trimmel-Ecke mitten ins Getümmel flog. Das Tor wurde überprüft, zählte am Ende aber. Stuttgart wurde kalt erwischt. In der 11. Minute hatte Ermedin Demirovic eine riesengroße Chance für die Stuttgarter, lief alleine auf den Torhüter zu, legte sich den Ball beim Vorbeiziehen aber so extrem weit vor, dass er nicht mehr an die Kugel kam.
In der 19. Minute erhöhte Union auf 2:0. Weil die Stuttgarter es nicht schafften, ruhende Bälle zu verteidigen. Diogo Leite köpfte die Kugel am Ende völlig freistehend in die lange Ecke. Nach 22 Minuten kam der VfB zum Anschlusstreffer. Deniz Undav legte in einen Schuss den kompletten Frust der letzten Wochen, in denen es für ihn nicht gut lief. Er traf die Kugel perfekt, Frederik Rönnow war chancenlos. Es war ein absolut unterhaltsames Spiel. Nach 29 Minuten fiel das 2:2, Enzo Millot schlenzte einen Ball sehenswert in die lange Ecke, Union war diesmal zu passiv.
Das Spiel hatte aber in der ersten Halbzeit noch ein großes Highlight parat: Leopold Querfeld, der Innenverteidiger von Union, traf aus schier unmöglicher Distanz, nämlich aus 34 Metern, mit einem herausragenden Distanzschuss oben rechts in die Ecke. Das hatte niemand so wirklich kommen sehen. Wenig später hatte Stuttgart wieder eine große Chance, aber Rönnow konnte parieren.
In der 44. Minute schlug Stuttgart mal nach einem ruhenden Ball zu, Jeff Chabot erzielte das 3:3. Und das war noch immer nicht der Schlusspunkt! Stuttgart hatte noch einen Treffer in petto, nämlich das 3:4. Diesmal traf Führich! Und trotzdem war das noch nicht das Ende. Ilic konnte kurz vor dem Pausenpfiff noch das 4:4 erzielen. Damit wurde ein Bundesliga-Rekord aufgestellt. Noch nie gab es acht Tore in einem Spiel zur Halbzeit.
Auch der zweite Spielabschnitt begann unterhaltsam. Der Unterschied. Es waren nicht gleich die ersten Abschlüsse drin. Unter anderem versuchte sich Benedict Hollerbach, schoss aber über das Tor. Beide Abwehrreihen waren jetzt aber deutlich besser auf den Gegner eingestellt. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich jetzt das Spiel, das man eigentlich von Beginn an hätte erwarten können. Union spielte kompakt, ließ nicht viel zu, öffnete wenig Räume. Schüsse gab es zwar noch, die wurden aber auf beiden Seiten eher geblockt als dass sie in den Winkel flogen.
Es war jetzt kein großes Spektakel mehr, aber gerade Stuttgart hatte einen klaren Plan und einige gute Ideen. Die Schwaben hatten mehr vom Spiel und dominierten. Für Union versuchte sich Hollerbach mal im Rahmen eines Entlastungsangriffs, aber auch hier kam nicht mehr als eine Halbchance dabei herum. Und somit war die Geschichte des Spiels eigentlich auch erzählt. 45 Minuten Spektakel, 45 Minuten ein normales Spiel: So kam das 4:4 zustande. Das reichte übrigens für den Klassenerhalt bei Union!
(Photo by Maja Hitij/Getty Images)