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·27. Mai 2024

1860-Verwaltungsrat von Bennigsen: Gegen Ismaik - und pro Pyro & Graffiti in der Stadt

Artikelbild:1860-Verwaltungsrat von Bennigsen: Gegen Ismaik - und pro Pyro & Graffiti in der Stadt

Seit 2008 sitzt der Wahl-Hamburger Robert von Bennigsen (68) im Verwaltungsrat des TSV 1860 - er hat die Verzwergung all die Jahre mitgemacht. 2017, so hat Ex-Präsident Peter Cassalette mehrfach erzählt, soll von Bennigisen zu ihm gesagt haben: "Peter, du kannst bleiben - aber ab sofort gegen Hasan."

Es zeigt die krude Software in diesem Gremium, das zuletzt auch Vize-Präsident Hans Sitzberger über die Klinge springen hat lassen.


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Von Bennigsen tritt am 16. Juni zur Wiederwahl an. Und von Bennigsen ist von seiner Haltung offenbar nicht abgewichen, zumindest sagte er zuletzt bei der Veranstaltung der umstrittenen Faninitiative Pro1860: “Ich gebe gleich zu Protokoll. Ich bin ein erklärter Gegner der gegenwärtigen Gesellschafterstruktur. Ich bin davon überzeugt, dass wir das anders machen müssen. Ich habe jetzt 25 Jahre ein Unternehmen geführt mit 90 Mitarbeitern.” Er habe laut dem e.V.-nahen Löwenmagazin viele “Geschäfte mit Arabern gemacht. Deswegen komme ich zu diesem Ergebnis.”

Mit Hasan Ismaik wollte von Bennigsen ins Geschäft kommen, aber der hatte vor Jahren abgelehnt. Der Jordanier schrieb am 6. Juni 2017 auf Facebook, unmittelbar nach dem Zwangsabstieg in die Regionalliga Bayern: “Verwaltungsrat Robert von Bennigsen hat mich vor einigen Jahren um ein gemeinsames Projekt angefragt - ich habe dankend abgelehnt. Seitdem arbeitet dieser Mann, der anfangs so freundlich zu mir war, gegen mich.”

Von Bennigsen sagt heute: “Ich habe einen Investorenplan für bayerische und Münchner Unternehmer entwickelt, gemeinsam mit dem Präsidium, und ärgere mich darüber, dass das Bündnis jetzt Teile davon ihn ihrer Werbung verwendet.” Zur Erinnerung: Als 2011 händeringend nach einem Investor gesucht wurde, duckten sich alle Unternehmen weg - obwohl 1860 in einer viel besseren Position seinerzeit war. Die Allianz Arena war zu diesem Zeitpunkt noch die Heimspielstätte und sportlich war man auf Ziel Erste Liga gerichtet.

Von Bennigsen fordert Bescheidenheit bei 1860 - anders gesagt: “Ich hasse Schickimicki, Prosecco und die Bussi-Bussi-Gesellschaft. Deshabl habe ich mich vor über 50 Jahren für die Löwen entschieden.” So richtig scheint von Bennigsen die Blauen aber nicht zu kennen: 1860 war schon immer alles. Arm und reich, bodenständig und extravagant. Ex-Präsident Karl Heckl, schwerreicher und längst verstorbener Bau-Unternehmer, hatte einmal gesagt: “Ich bin der einzige Mensch, der bei 1860 zum Millionär geworden ist - ich war vorher Milliardär.” Und selbst heute wird noch gern Porsche an der Grünwalder Straße 114 gefahren, aber das sollte kein Kriterium sein. Sechzig ist Vielfalt.

Und dann richtet von Bennigsen noch eine Hommage auf die Ultras: “Ich liebe die West-Choreo, auch die Pyro, das sage ich ganz offen. Wobei ich mir wünschen würde, dass DFL und der DFB endlich mal anfangen die kalte Pyro zu entwickeln”, wird der Versicherungskaufmann im Löwenmagazin zitiert. Und wenn er durch München fahre, dann zähle er immer ab, “wie viele Graffitis gibt es von Sechzig und wie viele von Bayern.” Sein Ergebnis: “Dann ist das Verhältnis 8:2.” Wenn man schon auf dem Fußballplatz an keinem Kräftemessen mit Rot teilnehmen kann, dann wenigstens auf den Mauern der Stadt, denkt sich der im Chiemgau aufgewachsene von Bennigsen.

Zur Erinnerung: Allein in der abgelaufenen Saison hat 1860 über 100.000 Euro auf seinem Strafkonto angesammelt - ausgelöst u.a. durch Pyrotechnik.

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