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·11. Februar 2025
17 Nordost-Viertligisten fordern Aufstiegsreform
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·11. Februar 2025
Um eine gerechtere Aufstiegsregelung in die 3. Liga auf den Weg zu bringen, haben sich 17 der 18 Nordost-Viertligisten zusammengeschlossen und den Nordostdeutschen Fußballverband (NOFV) aufgefordert, sich beim DFB-Bundestag im Herbst für eine Reform einzusetzen. Wie diese aussehen könnte, soll am Mittwoch vorgestellt werden.
Fünf Regionalligen, aber nur vier Aufsteiger, von denen drei direkt den Sprung in die 3. Liga schaffen und einer über Entscheidungsspiele ermittelt wird: So läuft seit 2019 der Aufstieg in die 3. Liga. Fair ist das nicht, da nicht alle Meister direkt aufsteigen. Zudem haben die Staffeln West und Südwest dauerhaft einen direkten Aufstiegsplatz, während die anderen drei Staffeln in einem rollierenden System nur alle drei Jahre einen Direktaufsteiger stellen. Eine Regelung, die vor allem den nordostdeutschen Viertligisten ein Dorn im Auge ist. Daher haben sich bis auf Viktoria Berlin alle 17 Klubs unter der Initiative "Aufstiegsreform 2025" zusammengeschlossen und fordern, dass sich der Nordostdeutsche Fußballverband (NOFV) beim DFB-Bundestag im Herbst für eine Neuregelung einsetzt.
"Der Fußball-Osten steht auf, um endlich gegen die strukturelle Benachteiligung zu kämpfen", sagt Tommy Haeder, Geschäftsstellenleiter des Chemnitzer FC. Jahr für Jahr würden die Zuschauerzahlen und TV-Quoten zeigen, "welch enormes Interesse an diesen Klubs besteht, selbst in der vierten Liga", so Haeder. "Doch während in anderen Regionalligen der Meister jedes Jahr direkt aufsteigt, bleibt der Nordost-Titelträger weiterhin benachteiligt." Wie die Aufstiegsreform konkret aussehen könnte, soll bei einer Podiumsdiskussion am Mittwoch präsentiert werden. Haeder zufolge seien die Lösungen aber nicht als abschließend zu verstehen, "sondern als ein erster Schritt, um gemeinsam mit allen Beteiligten in den Austausch zu gehen".
Klar ist: Es soll eine Reform her, bei der alle Meister direkt aufsteigen. "Es kann nicht sein, dass es zu einer Unwucht kommt, indem die Vereine aus dem Westen und Südwesten ein sicheres Aufstiegsrecht besitzen, während sich die Vereine der restlichen drei Ligen im wechselnden Modus um zwei Aufstiegsplätze streiten – mit allen daran verbundenen Nachteilen", so Zwickaus Geschäftsführer André Beuchold.
Neu ist die geforderte Aufstiegsreform aus dem Nordosten nicht. Bereits 2022 hatten mehrere Klubs den NOFV aufgefordert, einen außerordentlichen DFB-Bundestag zu beantragen, auf dem die bestehende Aufstiegsregelung gekippt werden sollte. Das hatte der Verband auch aufgrund fehlender Mehrheiten jedoch abgelehnt, stattdessen waren weitere Gespräche vereinbart worden. Diese brachten allerdings keinen Erfolg. Drei Varianten waren seinerzeit im Gespräch: Die Reduzierung der Regionalliga-Staffeln auf vier (damit alle Meister direkt aufsteigen), Aufstiegsspiele für alle Meister sowie die Aufstockung der 3. Liga auf 22 Teams mit dann fünf Absteigern, sodass alle fünf Regionalliga-Meister direkt aufsteigen.
Problem: keiner dieser Vorschläge ist mehrheitsfähig. Die Reduzierung der Staffeln wird daran scheitern, dass kein Landesverband "seine" Regionalliga aufgeben will. Auch der NOFV hatte eine Zerspaltung 2019 abgelehnt, woran eine Reform seinerzeit gescheitert war. Aufstiegsspielen für alle werden die Verbände aus dem Westen und Südwesten nicht zustimmen, zudem würden immer noch nicht alle Meister direkt aufsteigen. Und die Aufstockung der 3. Liga werden die Drittligisten nicht mittragen, nachdem die 3. Liga bereits 2018 zähneknirschend einem vierten Absteiger zugestimmt und dabei die Vorgabe gemacht hatte, die Landesverbände mögen eine Lösung für eine viergleisige Regionalliga finden – ohne Erfolg. Ob jetzt eine mehrheitsfähige Lösung gefunden wird?
Dass das schwierig werden dürfte, zeigen allein schon die Stimmanteile beim DFB-Bundestag 2022. Die Landesverbände aus den Gebieten Nord, Nordost und Bayern kamen dabei gerade mal auf 63 von insgesamt 262 Stimmen, was nicht mal einem Viertel entsprach. Zum Vergleich: Alle anderen Landesverbände (darunter West und Südwest) kamen zusammen auf 67 Stimmen. Um eine Reform zu beschließen, bräuchte es die einfache Mehrheit von 132 Stimmen. Heißt: Alleine können Nordost, Nord und Bayern somit keine Reform beschließen. Sie müssten die anderen Landesverbände plus Regionalverbände überzeugen. Klar scheint: Nur wenn alle (!) Landesverbände zu Kompromissen bereit sind, ist eine Reform möglich. Daran ist es zuletzt jedoch immer gescheitert, sodass die eigentlich als Übergangslösung geplante Aufstiegsregelung nun bereits seit 2019 besteht.
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