11 Fragen an Tobias Kainz: „Der schwerste Moment meiner Karriere“ | OneFootball

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·28. April 2023

11 Fragen an Tobias Kainz: „Der schwerste Moment meiner Karriere“

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11 Fragen an Tobias Kainz: „Der schwerste Moment meiner Karriere“

28. April 2023 in ADMIRAL Bundesliga

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Nach vielen Jahren des Wanderns, in denen er auch den einen oder anderen Rückschlag verkraften musste, hat Tobias Kainz bei der TSV Egger Glas Hartberg seinen Heimathafen gefunden. Im Interview mit bundesliga.at erklärt er, warum er so gut zur Philosophie von Markus Schopp passt, mit wem er am liebsten Golfen geht und wie er aus der schwersten Phase seiner Karriere kam.


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1. Seit Anfang des Jahres steht Markus Schopp wieder bei euch auf der Kommandobrücke. Was macht er anders als andere Trainer?

Er ist im positiven Sinne fußball-verrückt. Er versucht ständig, sich selbst weiterzuentwickeln und münzt das auch auf die Mannschaft um. Schopp gibt uns immer einen klaren Plan mit, will auf seine ganz eigene Art und Weise erfolgreich sein. So wie er über Fußball denkt, passt er perfekt zu uns.

2. In der Qualifikationsgruppe geht es eng und spannend zu, ihr seid mittendrin. Richtet sich der Blick eher nach oben oder nach unten?

Unsere Philosophie ist, dass wir in jedes Spiel gehen, um es zu gewinnen. Am Ende sehen wir dann, wozu es gereicht hat. Aber ja, die Phantasie ist schon vorhanden, nach oben zu denken. Wir wissen, was wir können und welche Qualitäten wir haben. Wenn wir das am Platz bringen, können wir auch nach oben schauen.

3. Ihr habt in dieser Saison sechs Siege eingefahren, drei davon gegen die SV Guntamatic Ried. Warum liegen euch die Innviertler so?

Davor hatten wir auswärts in Ried eine lange Un-Serie, die wir unbedingt beenden wollten (Anm.: ein Punkt aus vier Spielen). Warum es ausgerechnet gegen Ried solche Serien gibt, ist schwer zu sagen. (lacht) Wir sind jedenfalls froh, es wieder in die für uns richtigen Bahnen gelenkt zu haben.

4. Du spielst deine fünfte Saison in Hartberg, hast in jeder vorigen mindestens einmal getroffen, wartest in der aktuellen aber noch auf dein Tor. Wie viel Druck machst du dir?

Gar keinen! Ich bin auch vermehrt als Rechtsverteidiger zum Einsatz gekommen. Klar, auch dort ist es nicht verboten, Tore zu schießen. Aber die Kern-Aufgabe da hinten ist eine andere. Ich gebe aber zu, dass es schon in meinem Kopf ist, dass es diese Saison noch klappt. Vielleicht kann ich damit einen wichtigen Beitrag leisten, damit wir unsere Ziele erreichen.

5. Du bist im zarten Alter von 15 Jahren vom Austria-Nachwuchs nach Heerenveen gewechselt. War das auch im Nachhinein der richtige Schritt?

Klares ja! Das waren turbulente Zeiten damals… Es war schon immer mein Ziel, einmal ins Ausland zu gehen, da hat sich die Möglichkeit sehr früh ergeben. Es waren vier wunderbare Jahre in Holland, ich habe dort sehr viel gelernt und bin in dieser Zeit erwachsen geworden. Es hat zwar nur für einen Einsatz in der ersten Mannschaft gereicht, der hat das Ganze aber irgendwie abgerundet. Ich denke sehr positiv daran zurück.

6. Beim Blick auf deine Karriere sticht die Saison 2016/17 heraus. Du warst erst lange vereinslos, bist dann nach Irland gewechselt, wo du nicht gespielt hast. Wie blickst du auf dieses Jahr zurück?

Das war schon der schwerste Moment meiner Karriere! Erst bin ich mit Grödig aus der Bundesliga abgestiegen, dann habe ich leider keinen Klub gefunden. Es war dann schon sehr spät in der Transferzeit, als ich mich entschieden habe, nach Limerick zu gehen. Dort ist es überhaupt nicht gelaufen wie erhofft. Das war schwer, aber ich bin in der Phase mental extrem gewachsen. Und ich konnte ja nachher noch sehr viele schöne Jahre im Fußball erleben, für die ich sehr dankbar bin.

7. Für Hartberg hast du mittlerweile mehr Spiele absolviert als für alle anderen Profi-Teams, bei denen du warst, zusammengerechnet. Warum hast du hier deinen Heimathafen gefunden?

Weil es vom ersten Moment zwischen dem Verein und mir gepasst hat. Das Team, die Jungs, die Trainer… Warum ich nicht schon vorher irgendwo länger gespielt habe? Ich war jung, musste manche Erfahrung erst machen. Hartberg scheint einfach perfekt zu meiner Mentalität zu passen.

8. Wie ist denn die Kainzsche Mentalität?

Bodenständig, demütig, aber auch zielstrebig. Ich bin jemand, der immer 100 Prozent für den Erfolg gibt. Das gilt auch für den Verein.

9. Du hattest in deiner Karriere eine illustre Schar an Trainern, von Peter Hyballa bis Robert Pflug. Wer hat dich am meisten geprägt?

Wenn ich mich für einen entscheiden müsste, dann wäre es Markus Schopp. In der Phase, als ich ihn kennenlernte, war ich schon reifer, hab ein bisschen was gesehen. Mit seiner Spielidee, wie er über Fußball denkt, das hat mit meinen Attributen als Spieler sofort gepasst. Von ihm konnte ich bis jetzt am meisten lernen und mitnehmen.

10. Eines deiner Hobbys ist Golfen. Mit welchem Team-Kollegen schlenderst du am liebsten über die Fairways?

Mit Christian Klem spiele ich hin und wieder. Das ist ein sehr guter Ausgleich zum Dasein als Profi, auch wenn wir es nicht extrem oft machen. Auf einer Runde kommst du weg vom Alltag, fokussiert sich total auf das Spiel. Das macht einfach Spaß.

11. Wenn man so lange im Profi-Geschäft dabei ist – hat man da noch das eine große Karriereziel?

Ich habe schon noch klare Ziele, möchte die aber lieber für mich behalten. In jungen Jahren bin ich oft gewechselt, hatte immer nur kurze Phasen bei den Vereinen. Da habe ich mir abgewöhnt, zu weit nach vorne zu schauen. Ich bin demütig und dankbar für die Zeit, die ich jetzt gerade in Hartberg erlebe. Daraus möchte ich das Beste machen. Und ich hoffe, dass es noch lange andauert.

Foto: GEPA pictures

Redakteur: Markus Geisler

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