DFB vor Streit? Bierhoff will 'Die Mannschaft'-Slogan behalten | OneFootball

Die deutsche Nationalmannschaft trifft am Samstagabend in Bologna im Rahmen der UEFA Nations League auf den Europameister Italien. Die Partie steht gewissermaßen auch für den Auftakt in die Vorbereitung auf die WM in Katar. Ob die DFB-Auswahl da noch als 'Die Mannschaft' auflaufen wird, ist unklar.

Hans-Joachim Watzke gilt als großer Verfechter der Idee, den Slogan schnellstmöglich einzustampfen. Als Aufsichtsratsvorsitzender der DFL ist der Boss von Borussia Dortmund inzwischen auch Vizepräsident des DFB und hat sich in einer Präsidiumssitzung offenbar schon für eine Abkehr vom Slogan stark gemacht (fussball.news berichtete). Oliver Bierhoff will ihn allerdings nicht einfach so aufgeben. "Der Begriff 'Die Mannschaft' polarisiert, das weiß ich. Aber es muss sachliche Gründe geben, ihn abzuschaffen, nicht nur emotionale", so der Geschäftsführer Nationalmannschaften gegenüber dem Spiegel.

Bierhoff hat Präsidiumsplatz verloren

Wenn infolge einer Analyse des Slogans stichhaltige Argumente gegen die weitere Nutzung sprechen, werde sich das DFB-Team nicht dagegen wehren, so Bierhoff. "Aber im Ausland bezeichnen Fans das deutsche Team seit Jahren nur noch als 'Die Mannschaft'. Das ist ein gewachsener Begriff mit einer unglaublichen Ausstrahlung." Auch in Deutschland stehe eine Mehrheit gerade jüngerer Fans der Bezeichnung positiv gegenüber, erklärt Bierhoff unter Bezugnahme auf Untersuchungen der Marktforschung. Durchaus vorstellbar, dass sich an dem Thema 'Die Mannschaft' noch ein Streit innerhalb des Verbands entzündet. Der frühere Kapitän der Nationalmannschaft gehört den Entscheidungsträgern selbst nämlich nicht mehr an, denn seinen Sitz im Präsidium des Verbands hat er infolge einer Satzungsänderung verloren.

"Nicht nur auf den älteren, traditionellen Anhänger schauen"

"Wenn sich das Präsidium des DFB trotz sachlicher Argumente anders entscheidet, kann ich damit leben. Aber dann muss man auch die folgenden Schritte bedenken. Wie treten wir im Ausland auf? Was schreiben wir auf unser Trikot? Was schreiben wir auf den Mannschaftsbus?", skizziert Bierhoff. Grundsätzlich bezeichnet er Tradition als "wichtig, sie muss gepflegt werden". Gleichzeitig müsse der DFB aber "für neue Wege offen sein und nicht nur auf den älteren, traditionellen Anhänger schauen, sondern vor allem auf unseren Nachwuchs".