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VfL Osnabrück

·08 de novembro de 2024

Vorbericht für Brückentag gegen die SG Dynamo Dresden

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Am Samstag trifft der VfL Osnabrück vor ausverkauftem Haus an der Bremer Brücke auf die SG Dynamo Dresden (Anpfiff: 14:00 Uhr). Dann möchte man nach dem Sieg unter der Woche im NFV-Pokal auch in der Liga endlich wieder dreifach punkten. Der Vorbericht.

Der Gegner Die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden e.V. ist ein Fußballverein aus der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Der Verein wurde am 12. April 1953 gegründet und zählt mit über 29.000 Mitgliedern zu den 25 mitgliederstärksten Sportvereinen Deutschlands. Mit 98 Europapokalspielen ist Dynamo Dresden zudem einer der erfolgreichsten und beliebtesten Vereine in der Geschichte des DDR-Fußballs. Die SGD wurde achtmal Meister der DDR-Oberliga und gewann siebenmal den FDGB-Pokal. Nach der Wiedervereinigung spielte Dynamo von 1991 bis 1995 in der Fußball-Bundesliga. Im Jahr 1995 wurde der Verein aufgrund einer bis dahin einmaligen Lizenzverweigerung für einen Erstligisten in die damals drittklassige Regionalliga zurückgestuft, da es aufgrund der Misswirtschaft des damaligen Vereinspräsidenten Rolf-Jürgen Otto zu Liquiditätsengpässen gekommen war. Nach einem zwischenzeitlichen Abstieg in die Viertklassigkeit kämpfte man sich in den Profifußball zurück und spielte in den letzten Jahren immer wieder in der 2. oder 3. Liga, wobei es zu einigen Duellen mit den Lila-Weißen kam.


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Trainer der Dresdener ist seit dieser Saison Thomas Stramm. Der Schweizer kam im Sommer von Freiburg II nach Sachsen und war als Spieler ausschließlich in der Schweiz, unter anderem beim FC Winterthur und dem FC Schaffhausen, aktiv. Bevor der 41-Jährige die Zweitvertretung der Freiburger übernahm, war er dort als U19-Trainer tätig und konnte mit den A-Junioren 2018 Deutscher Pokalsieger werden. Der Einstand bei seinem neuen Arbeitgeber verlief nach Maß. Mit 22 Punkten steht man nach 13 Spieltagen auf Platz vier in der 3.Liga. Das Ausscheiden im Landespokal gegen den Regionalligisten Chemnitzer FC (1:3 nach Verlängerung) fiel in der bisherigen Saison allerdings negativ auf.

Kapitän der Dresdener ist Stürmer Stefan Kutschke. Der 36-Jährige spielte schon in der U19 für den Verein und in der Saison 2016/17 leihweise bei den Profis der SGD. Seit Sommer 2022 ist der gebürtige Dresdener wieder für seinen Heimatklub im Einsatz und konnte sich mit bereits 49 Toren auf den sechsten Platz der ewigen Torschützenliste des Vereins eintragen. Auch in dieser Saison traf er in zehn Spielen bereits dreimal, sah jedoch in der Partie gegen Wehen Wiesbaden am 11. Spieltag die rote Karte aufgrund eines groben Foulspiels. Für dieses Vergehen wurde Kutschke vom DFB für drei Spiele gesperrt, sodass er das Gastspiel seiner Mannschaft an der Bremer Brücke nur von der Tribüne aus verfolgen kann. Ein weiterer Schlüsselspieler der Dresdener ist Christoph Daferner. Der 26-Jährige ist momentan vom 1.FC Nürnberg an die Sachsen ausgeliehen, spielte aber bereits von 2020 bis 2022 für die SGD. In 91 Partien konnte er bereits 33 Tore und 10 Vorlagen liefern. Sechs davon erzielte Daferner in der laufenden Saison und ist damit der Toptorschütze seines Teams. Dahinter steht Tony Menzel. Der gebürtige Dresdener konnte diese Saison viermal selbst treffen und zwei weitere Tore vorlegen. Der 19-Jährige verletzte sich allerdings im Pokalspiel gegen den SV Darmstadt am Knie und kann seine Quote am Samstag gegen den VfL also nicht ausbauen.

Die Ausgangslage Die SG Dynamo Dresden präsentiert sich in der aktuellen Drittliga-Saison als besonders spielbestimmende Mannschaft. Mit 253 Torschüssen haben die Dresdner die meisten Abschlüsse aller Drittligisten verzeichnet, was ihren offensiven Spielstil unterstreicht. Außerdem weist Dynamo auch den höchsten Ballbesitzanteil der Liga auf. Im Durchschnitt halten sie den Ball zu 57,7 % der Spielzeit in den eigenen Reihen.

Einzelne Spieler der SGD stechen mit beeindruckenden Statistiken hervor. Der bereits angesprochene Christoph Daferner hat mit 43 Torschüssen die meisten aller Drittligaakteure abgegeben. Insgesamt 39 dieser Schüsse setzte er aus dem Strafraum an, womit er zu den gefährlichsten Offensivspielern der Liga gehört. Claudio Kammerknecht glänzt als passsicherer Spieler und hat mit 883 Pässen ligaweit die drittmeisten Zuspiele an den Mann gebracht. Zum Vergleich: Beim VfL hat Dave Gnaase als Spieler mit den meisten Pässen im Team 634 Zuspiele verzeichnet.

Auch Dynamo-Spieler Jakob Lemmer fällt durch seine Leistungen auf der Außenbahn auf. Er brachte bereits 49 Flanken aus dem laufenden Spiel heraus, womit er in dieser Kategorie ligaweit an zweiter Stelle steht. Besonders hervorzuheben ist seine Effizienz im Dribbling. Mit 28 Dribblings und einer Erfolgsquote von 85,7 % verzeichnet er die beste Quote unter allen Drittligaspielern.

Trotz dieser individuellen Leistungen und dem guten Saisonstart musste das Team zuletzt eine kleine Talfahrt durchstehen. So konnte man in den letzten acht Partien wettbewerbsübergreifend nur einen Sieg gegen die Zweitvertretung von Hannover 96 (2:1) einfahren. Der letzte Auswärtssieg der Dresdener erfolgte am 25. September, als man 3:0 in Verl gewann. Das Ziel der Gäste wird es am Samstag also sein, den negativen Lauf zu stoppen und dreifach gegen den VfL zu punkten.

Die Lila-Weißen haben da natürlich etwas gegen. Nach dem Sieg im NFV-Pokalhalbfinale gegen den BSV Kickers Emden will die Mannschaft von Pit Reimers das zweite Erfolgserlebnis der Woche verbuchen. In der Liga musste man zuletzt auswärts beim F.C. Hansa Rostock eine 0:2-Niederlage einstecken und spielte zuvor zweimal hintereinander gegen 1860 München (2:2) und den 1.FC Saarbrücken (1:1) Unentschieden. Um die Abstiegsplätze, auf dem man sich seit dem siebten Spieltag befindet, zu verlassen, müssen schnellstmöglich Punkte her. Drei davon sollen am Samstag gegen Dynamo Dresden eingefahren werden.

Dabei helfen soll im Sturm unter anderem Joël Zwarts. Der Niederländer ist einer der Zielspieler im gegnerischen Strafraum und konnte von dort bereits 32 Schüsse auf das Tor bringen. In der Defensive sorgt unter anderem Kapitän Timo Beermann dafür, dass der Ball schnellstmöglich aus der Gefahrenzone kommt. Schon 28-mal sorgte der 33-Jährige mit Befreiungsaktionen für Sicherheit in der Osnabrücker Defensive. Zudem konnte der dienstälteste VfL-Akteur in den letzten vier Spielen beeindruckende 73,7% der Luftzweikämpfe für sich entscheiden. Seit dem Spiel gegen den TSV 1860 München hütet der Schwede Lukas Jonsson das Osnabrücker Tor. In seinen bisher drei Ligaspielen für den VfL konnte der 32-Jährige 64,3% der gegnerischen Torabschlüsse abwehren. Für den größten Jubel sorgte dabei sein gehaltener Elfmeter im letzten Heimspiel gegen Saarbrücken. Auch beim kommenden Spiel wollen die Lila-Weißen die Bremer Brücke dann wieder zum Jubeln bringen. Zum ersten Mal in dieser Drittligasaison wird dabei das Stadion mit 15.741 Zuschauern komplett ausverkauft sein.

Die Bilanz In der Vergangenheit trafen die beiden Teams insgesamt 18-mal aufeinander. Aus Sicht der Osnabrücker konnte man dabei fünf Siege feiern, spielte sechsmal unentschieden und musste sieben Niederlagen hinnehmen. Acht Partien wurden in der 3. Liga ausgetragen, zweimal traf man in der 2. Bundesliga und viermal in der Regionalliga Nord aufeinander.

Zudem standen sich die Teams in den Saisons 2010/11 und 2012/13 in der Relegation zur 2. Bundesliga gegenüber. Im Jahre 2011 gingen die Lila-Weißen dabei als höherklassiger Zweitligist in die Relegationsspiele, mussten aber nach einem 1:1-Unentschieden im Hinspiel und einer 1:3-Niederlage nach Verlängerung im Rückspiel den Gang in die 3.Liga antreten. Zwei Jahre später ging der VfL als Drittligist in die Relegation und konnte trotz des 1:0-Hinspielsiegs nach einer 2:0-Rückspielniederlage nicht den Aufstieg in die zweite Liga feiern und blieb somit drittklassig.

Der bislang letzte Heimsieg gegen Dynamo Dresden gelang Osnabrück im Dezember 2019. Damals setzte sich der VfL klar dank Toren von Moritz Heyer, Niklas Schmidt und Bashkim Ajdini mit 3:0 durch.

Das Personal Dynamo-Trainer Thomas Stamm muss für die Partie an der Bremer Brücke mit Stefan Kutschke (Rotsperre), Aljaz Casar (Gelbsperre), Tony Menzel (Knieverletzung), Kyu-hyun Park (Schambeinprellung) und Paul Lehmann (Rückenprobleme) definitiv auf vier Spieler verzichten. Zudem sind die Einsätze von den beiden Stammkräften Claudio Kammerknecht (muskuläre Probleme) und Niklas Hauptmann (Bluterguss im Oberschenkel) fraglich.

Dem VfL und Pit Reimers fehlt für die Partie am Samstag erneut der rotgesperrte Erik Engelhardt. Im Pokalspiel gegen Emden unter der Woche fehlte Niklas Niehoff auf Grund einer Schulterverletzung und Kapitän Timo Beermann musste nach einer Viertelstunde verletzt ausgewechselt werden. Ob die beiden zum Spiel gegen Dresden wieder im Kader stehen werden, wird sich allerdings erst kurzfristig herausstellen.

Die Stimmen zum Spiel Dynamo Trainer Thomas Stamm warnte in der Pressekonferenz vor dem Spiel, den VfL aufgrund der derzeitigen Tabellensituation zu unterschätzen: „Wenn man sich den Kader anschaut, dann ist es eine sehr gute Drittligamannschaft, die in den vergangenen Wochen die Punkte nicht einfahren konnte. Wir haben keine gute Auswärtsbilanz und wollen stabilere Leistungen zeigen. Wer am Samstag nur auf die Tabelle schaut und nicht auf die Spiele, der zeigt, dass er sich mit der 3. Liga nicht beschäftigt hat. Wir werden die Aufgabe mit Selbstvertrauen angehen, wissen aber auch, dass wir ein sehr gutes Spiel brauchen, um endlich wieder einen Auswärtssieg feiern zu können“.

VfL-Trainer Pit Reimers freut sich auf die Atmosphäre an der Bremer Brücke und erwartet dementsprechend ein hitziges Duell: „In unserer jetzigen Situation tun wir total gut daran, komplett auf uns zu schauen. Ich erwarte von der Atmosphäre einen ähnlichen Charakter wie das Spiel am Mittwoch, wo von beiden Fanlagern alles reingehauen wird. Mit Sicherheit wird es auch hitzig werden. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, indem wir ein richtig gutes Spiel machen und wieder die Energie auf den Platz bringen, die uns auch in den letzten beiden Heimspielen gegen Stuttgart und Saarbrücken ausgezeichnet hat.“

TV und Radio Der Pay-TV-Sender MagentaSport zeigt das Spiel ab 13:45 Uhr live. Zusätzlich bieten auch die öffentlich-rechtlichen Sender NDR und MDR eine Übertragung an, die jeweils wenige Minuten vor dem Anpfiff, sowohl analog als auch im Stream, beginnen. Das Liveradio der Lila-Weißen ist ebenfalls kurz vor Spielbeginn auf www.vfl.de/liveradio verfügbar.


Text: Jendrik Greiwe Foto: osnapix

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