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·31 de janeiro de 2025
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Cristiano Ronaldo, wie er bitterlich weint. Das Foto nach dem verlorenen EM-Finale 2004 ist das wohl älteste von vielen ikonischen Bildern des Superstars. 2016 weinte CR7 wieder nach dem kontinentalen Endspiel - dieses Mal vor Glück. Zu verdanken hatte er das einem Mann, der gar nicht auf dem Platz stehen sollte.
📸 ARIS MESSINIS
"Ich hab ehrlich gesagt nicht erwartet, dass ich spielen werde" erinnerte sich Èder im Podcast '1 Para 1' an den 10. Juli 2016. "In den vorherigen Spielen kam ich nicht zum Einsatz, wir waren gut drauf, Ronaldo machte seine Tore und top in Form." Das sollte sich im Endspiel gegen Frankreich aber ganz schnell ändern.
Bereits in der 8. Minute bekam Portugals Nationalheld einen Schlag aufs Knie. Er musste wenig später aufgeben. Èders großer Moment war da noch gute zwei Stunde entfernt. Für CR7 kam erstmal sein guter Freund Quaresma.
Ein gewohntes Bild für Éderzito António Macedo Lopes, wie er mit bürgerlichem Namen heißt. Erste Wahl war der Stürmer in seiner Karriere nur selten. Sein Stammverein Swansea City verlieh ihn im Winter 2015 nach Lille, weil der bullige Angreifer bis dato in der Saison torlos geblieben war.
In Frankreich lief es besser. 10 Scorer in 14 Spielen. Das fiel auch Nationaltrainer Fernando Santos auf, der Èder für seinen EM-Kader nominierte. Es hagelte Kritik. Was will er mit einem Angreifer, der beim WM-Vorrundenaus 2014 als einer der Hauptschuldigen galt? Na, den EM-Finaltorschützen einwechseln.
📸 PHILIPPE HUGUEN
In der 79. Minute steht Èder einsatzbereit an der Seitenlinie und flüstert seinem Coach etwas ins Ohr. "Trainer, keine Sorge, ich werde treffen". Viel Selbstbewusstsein für jemanden, der zuvor im Turnier nur zwei Kurzeinsätze hatte. "Das habe ich vorher noch nie gemacht", verriet der spätere Held danach, "aber genau das hab ich zu ihm gesagt. Ich hatte das Gefühl, es ihm sagen zu müssen." Er sollte das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzahlen.
In der 109. Minute gelingt ihm mit einem wuchtigen Distanzschuss das goldene Tor. Eine Viertelstunde später ist Portugal erstmal Europameister - und der damals 28-Jährige auf dem Zenit seiner Karriere. Es ist auch eine Genugtuung für den verspötteten Santos: "Das hässliche Entlein ist reingekommen und hat getroffen. Jetzt ist er ein wunderschöner Schwan."
📸 JOSE MANUEL RIBEIRO
Sein fußballerisches Gefieder präsentierte Èder anschließend weiterhin in Lille, wo er nach der EM einen Vierjahresvertrag unterschrieb. Nach nur einer Saison und sieben Toren zog der 1,90-Mann zu Lokomotive Moskau weiter. Sportlich fand er dort aber ebenso wenig sein Glück, wie 2021/22 in Saudi-Arabien bei al-Raed.
Dann war Schluss. Der heute 37-Jährige beendete seine Karriere. Schneller Absturz eines wunderschönen Schwans? Vielleicht. Andererseits sagte Cristiano Ronaldo nach dem EM-Sieg folgendes: "Das ist einer der glücklichsten Momente meines Lebens. Ich habe seit 2004 dafür gebetet, dass ich noch eine Chance bekomme. Zum Glück ist alles gut für uns ausgegangen. Das ist ein unvergesslicher Moment." Èder ist der Grund dafür, dass einer der größten Fußballer aller Zeiten sein Trauma besiegen konnte. Es dürfte über seinen kurzen Höhenflug hinwegtrösten.
📸 MIGUEL MEDINA
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